Turn-WM: Lukas Dauser gewinnt Gold am Barren

Bildquelle: dtb.de / © Picture Alliance

Die Weltmeisterschaften der Kunstturner 2023 im belgischen Antwerpen haben 14 neue Weltmeister hervorgebracht, wobei aus deutscher Sicht die Goldmedaille von Lukas Dauser am Barren herausragt. Er ist damit der erste deutsche Turn-Weltmeister nach Fabian Hambüchen am Reck 2007.

Gold am Barren gab es für Deutschland zuletzt 1985. Bei den Frauen überstrahlte Simone Biles die Weltmeisterschaften. Die US-Amerikanerin gewann viermal Gold und blieb nur am Stufenbarren ohne Edelmetall. Bei den Männern gewann Olympiasieger Daiki Hashimoto dreimal Gold.

Männerwettkämpfe für Deutschland ein voller Erfolg

Das deutsche Männerteam hatte sich für die Weltmeisterschaften in Antwerpen die Olympiaqualifikation zum Ziel gesetzt. Dieses Unterfangen begann bereits am ersten Tag mit einer tadellosen Leistung. Ohne den verletzten Andreas Toba legte das deutsche Team einen hervorragenden ersten Qualifikationstag hin und belegte mit 248,862 Punkten den vierten Platz.

Auch am zweiten Tag ließ die Mannschaft von Bundestrainer Valeri Belenki nichts anbrennen und belegte am Ende einen starken fünften Platz. Dieser war gleichbedeutend mit dem Olympiaticket, dem Erreichen des Mannschaftsfinales und dem Einzug in drei Einzelfinals durch Lukas Dauser und Nils Dunkel. „Ich freue mich extrem, dass wir als Team nächstes Jahr nach Paris fahren werden“, sagte ein glücklicher Dauser nach der ersten Entscheidung.

Deutsche Herren Fünfter im Mannschafts-wettbewerb

Das Teamfinale war für die deutsche Mannschaft die Kür nach dem Gewinn des Olympiatickets. Die jungen deutschen Turner zeigten eine tolle Leistung, konnten aber mit den Top-Nationen nicht mithalten. Weltmeister wurde das Team aus Japan um Superstar Daiki Hashimoto vor China und den USA. Deutschland belegte einen guten fünften Platz.

Im Einzel-Mehrkampf war Lukas Dauser als einziger Deutscher am Start, konzentrierte sich aber bereits auf den Einzelwettkampf am Barren und erreichte Platz 16. Neuer Weltmeister wurde der Japaner Hashimoto. Nils Dunkel und Dauser waren für die abschließenden Gerätefinals qualifiziert. Dunkel zeigte an seinem Spezialgerät Pauschenpferd eine gute Leistung und wurde Siebter. Zum Weltmeister kürte sich der Ire Rhys McClenaghan.

Lukas Dauser nah an der Perfektion

Später war Dauser am Barren gefordert und zeigte eine Übung mit höchstem Schwierigkeitsgrad und toller Ausführung, für die der 30-Jährige 15,400 Punkte erhielt. Das war an diesem Tag die Bestmarke, die Dauser zum ersten deutschen Turnweltmeister nach 2007 machte. Auf den weiteren Plätzen folgten Shi Chong aus China (15,066 Punkte) und Kaito Sugimoto aus Japan (15,000 Punkte).

„Perfekt gibt es nicht, glaube ich, aber ich strebe danach – und das heute war nah an der Grenze.“

Goldmedaillengewinner Lukas Dauser

„Ich kann es noch gar nicht so richtig beschreiben. Es ist unglaublich, was da passiert ist. Perfekt gibt es nicht, glaube ich, aber ich strebe danach – und das heute war nah an der Grenze“, fasste Dauser stolz und überwältigt seinen Wettkampf zusammen.

Deutsche Damen verpassen Olympia-Qualifikation

Auch bei den deutschen Damen drehte sich in Antwerpen zunächst alles um Olympia. Doch nach dem Qualifikationstag war das Team von Bundestrainer Gerben Wiersma enttäuscht, fehlten am Ende doch genau 0,169 Punkte. Das junge deutsche Team, das auf die verletzte Elisabeth Seitz verzichten musste, zeigte eine geschlossene Leistung ohne größere Patzer.

„Das war das Maximum, das wir zeigen können.“

Damen-Bundestrainer Gerben Wiersma

Am Ende reichte es aber nur zu Platz 13, der knapp nicht für Olympia reichte. „Zwei Zehntel, zwei Zehntel – das ist verrückt. Wir hatten Rückschläge. Das war das Maximum, das wir zeigen können“, sagte ein enttäuschter Bundestrainer Wiersma nach dem Wettkampf.

Alle Augen auf Simone Biles gerichtet

Die Wettkämpfe der Frauen wurden zur erwarteten Show der US-Amerikanerin Simone Biles. Zunächst holte die US-Nationalmannschaft Gold vor Brasilien und Frankreich. Tags darauf wurde Biles Weltmeisterin im Mehrkampf.

Mit großem Vorsprung gewann die 26-Jährige den Wettbewerb, in dem mit Sarah Voss und Pauline Schäfer-Betz auch zwei deutsche Athletinnen vertreten waren. Voss wurde 22. und Schäfer-Betz 24. Nur Pauline Schäfer durfte abschließend an einem Geräteeinzelfinale teilnehmen. Nach einem Sturz am Schwebebalken wurde sie jedoch Letzte. Simone Biles hingegen konnte ihrer Sammlung an diesem Gerät und am Boden zwei weitere Goldmedaillen hinzufügen.

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