Tennis: Wimbledon- und Olympiasieger Andy Murray beendet seine Karriere

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Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele hat am Dienstag ein ganz Großer des Tennissports sein Karriereende bekannt gegeben. Der Brite Andrew “Andy” Murray ist nach eigenen Angaben nach Paris gereist, um dort sein allerletztes Tennisturnier zu bestreiten. Der gebürtige Schotte hatte zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und musste sich zahlreichen Operationen unterziehen. Wie erwartet beendet der britische Fahnenträger von 2016 nach den Spielen, an denen er zum fünften Mal teilnimmt, seine erfolgreiche Karriere.

Mit Andy Murray verliert die Tenniswelt einen Sympathieträger und erfolgreichen Sportler zugleich. Der heute 37-Jährige wurde von seinen Gegnern in der Tenniswelt geliebt. Superstar Rafael Nadal sagte einmal über Murray: “Andy ist ein großartiger Kerl. Er ist immer sehr höflich zu allen, sehr respektvoll. Er ist ein sehr normaler Typ, ohne Arroganz. Er verdient all den Erfolg, den er gehabt hat.” Zum Tennis kam der Mann aus Glasgow, weil seine Mutter selbst Trainerin war und später sogar das britische Fed-Cup-Team coachte.

Andy Murrays Karriere eng mit Olympischen Spielen verbunden

Andy Murray hat in seiner Karriere 46 Einzeltitel gewonnen, doch die Olympischen Spiele haben in seinem Leben immer einen besonderen Platz eingenommen. Seine erste Teilnahme war bereits 2008, als er in Peking jedoch sowohl im Einzel als auch im Doppel an der Seite seines Bruders Jamie in der ersten Runde ausschied. 2012 im eigenen Land folgte der große Erfolg. Im Einzel gewann er im Finale gegen Roger Federer die Goldmedaille. Hinzu kam die Silbermedaille im Mixed an der Seite von Laura Robson. “Den Gewinn einer Goldmedaille ist der Höhepunkt meiner Karriere, es ist die beste Leistung meines Lebens”, sagte der Volksheld damals.

Steckbrief von Andy Murray

Geburtstag
15. Mai 1987
Nation
Großbritannien
1. Profisaison
2005
Erspieltes Preisgeld
64.246.026 US-Dollar
Karrierebilanz Einzel
733:250
Karrieretitel
46
Höchste Weltranglisten-Platzierung
1
Wochen als Nr. 1
41
Grand-Slam-Titel
3
Bilanz bei Olympischen Spielen
Goldmedaille London 2012 (Einzel)
Silbermedaille London 2012 (Mixed)
Goldmedaille Rio de Janeiro 2016 (Einzel)

Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro gelang Murray sogar die Titelverteidigung im Herreneinzel. Im Finale gegen den Argentinier Juan Martin del Potro gewann er seine zweite Goldmedaille. Damit war Murray der erfolgreichste männliche Tennisprofi in der britischen Olympiageschichte. In Tokio 2021 musste er kurz vor seinem Erstrundenmatch verletzungsbedingt absagen. Nun folgt bei den Spielen in Paris seine fünfte Olympia-Teilnahme. Murray schrieb dazu bei X: “Die Wettkämpfe für Großbritannien sind bei weitem die denkwürdigsten Wochen meiner Karriere gewesen, und ich bin sehr stolz darauf, ein letztes Mal dabei zu sein.”

Andy Murray 41 Wochen an der Spitze der Tennis-Weltrangliste

Wie weit Murray in Paris im Einzel und Doppel noch gehen kann, werden die kommenden Tage zeigen. Immer wieder wurde der Brite von Verletzungen zurückgeworfen. So sagte Murray kürzlich bei einem inoffiziellen Abschied in London: “Es war eine großartige Zeit auf der Tour. Ich würde gerne weiterspielen, aber es geht nicht.” Bereits seit 2019 spielt der Schotte mit einer Hüftteilprothese. 2016 musste er wegen dieser Probleme die Saison vorzeitig beenden und konnte sich nie wieder richtig erholen. Zuletzt hatte er sich mehrere Bänderrisse im Sprunggelenk zugezogen.

“Andy ist ein großartiger Kerl. Er ist immer sehr höflich zu allen, sehr respektvoll. Er ist ein sehr normaler Typ, ohne Arroganz. Er verdient all den Erfolg, den er gehabt hat.”

Rafael Nadal über Andy Murray

Sir Murray, wie er sich nach seinem Ritterschlag 2017 nennen darf, hat in seiner Karriere nicht nur mit zwei Olympiasiegen überzeugt. 2013 gewann er Wimbledon, was zuvor 77 Jahre lang keinem Briten gelungen war. Zwischen November 2016 und August 2017 stand Murray 41 Wochen lang an der Spitze der Weltrangliste, bevor er von Rafael Nadal abgelöst wurde. Ein weiterer großer Erfolg seiner Karriere war der Gewinn des Davis Cups mit dem britischen Team im Jahr 2015, was dem Team seit 1936 nicht mehr gelungen war. Jetzt fällt für einen ganz großen Sportler der Vorhang auf der Pariser Bühne.

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