Monte Carlo Masters: Alexander Zverev will verkorkste Saison mit Boris Becker retten

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Die Sonne scheint über dem Mittelmeer, doch Alexander Zverev steht im Schatten seiner eigenen Erwartungen. Nach einer bislang enttäuschenden Saison mit fünf verpatzten Turnieren in Folge hofft Deutschlands bester Tennisspieler beim traditionsreichen ATP-Masters in Monte Carlo auf einen Wendepunkt. Und dies vielleicht sogar mit prominenter Unterstützung. Denn überraschend gesellte sich der dreifache Wimbledon-Sieger Boris Becker auf den Trainingsplatz des 27-Jährigen. Gemeinsam mit Zverevs Bruder Mischa und Konditionstrainer Jez Green wurde gefachsimpelt, beobachtet und diskutiert.

Eine Szene mit Signalwirkung? Zumindest nährt die öffentliche Zusammenkunft einmal mehr die Spekulationen um eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Alexander Zverev und der deutschen Tennis-Legende Boris Becker. Zverev selbst bleibt zurückhaltend: „Boris und ich haben eine super Verbindung. Wenn etwas passiert, lassen wir es euch wissen“, sagte er mit spürbarer Reserviertheit. Und doch: Noch nie schien eine Kooperation realistischer als jetzt. Pünktlich zum Start in die Sandplatzsaison, bei der mit den French Open Ende Mai das große Ziel greifbar wird. Der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel für Zverev lebt und Tennisstar Boris Becker könnte ein entscheidender Faktor sein.

Alexander Zverev mit Boris Becker zum Grand-Slam-Triumph?

Alexander Zverevs bisheriger Werdegang ist eng mit seinem Vater Alexander Senior verbunden, der ihn seit Kindertagen trainiert. Eine derart lange und familiäre Trainer-Spieler-Konstellation ist im Profitennis außergewöhnlich und aktuell offenbar in der Krise. Nicht wenige Experten fordern seit langem neue Impulse für den Hamburger. Dass Becker, einst selbst ein Meister der mentalen Stärke auf dem Platz, hier helfen könnte, liegt auf der Hand. Schon bei Novak Djokovic zeigte der sechsfache Grand-Slam-Sieger, wie man ein gutes Spiel noch besser macht. Becker brachte den Serben näher an die Grundlinie, forcierte das Spiel am Netz und erhöhte den Druck. Aspekte, die auch Alexander Zverev guttun könnten.

Monte Carlo Masters Sieger seit 2010

Aktuell ist Zverevs Selbstvertrauen nach einigen unglücklichen Niederlagen in diesem Jahr angeschlagen. Und das, obwohl der deutsche Tennisprofi bei den Monte Carlo Masters als Nummer eins gesetzt ist und zum Auftakt ein Freilos erhielt. „Für mich ist es jetzt am wichtigsten, dass ich Tennismatches gewinne und mein Selbstvertrauen zurückbekomme“, sagte Zverev vor dem Turnierbeginn. Der Sand ist sein Wohlfühlbelag, und die Hoffnung, dass genau hier der Neustart gelingt, ist groß. Sein Auftaktmatch bestreit Alexander Zverev am Dienstag gegen den Weltranglisten-33. Matteo Berrettini aus Italien.

„Für mich ist es jetzt am wichtigsten, dass ich Tennismatches gewinne und mein Selbstvertrauen zurückbekomme. Ob es Sand-, Hart- oder Rasenplatz ist, das ist jetzt momentan völlig egal.“

Alexander Zverev

Jan-Lennard Struff in Monte Carlo schon raus, Daniel Altmaier siegt

Während Alexander Zverev also auf ein Comeback hofft, sind die deutschen Farben in Monaco bereits dezimiert. Jan-Lennard Struff, zuletzt ebenfalls ohne Fortune, unterlag dem monegassischen Wildcard-Spieler Valentin Vacherot überraschend deutlich mit 2:6, 1:6. Für den 34-Jährigen war es die sechste Erstrundenniederlage in Serie und erneut eine verpasste Gelegenheit, sich im Hauptfeld eines Masters zu behaupten. Damit ist Struff früh ausgeschieden und lässt das Augenmerk nun umso mehr auf Zverev und einen weiteren deutschen Hoffnungsträger fallen.

Tennis ATP Masters Serie im Überblick

Daniel Altmaier zeigte derweil am Montag, dass deutscher Sandplatz-Tennisgeist lebt. Der Kempener überstand nicht nur erfolgreich die Qualifikation, sondern ließ in der ersten Runde mit einem 7:6, 6:3-Erfolg über Félix Auger-Aliassime aufhorchen. In beiden Sätzen geriet Altmaier zunächst in Rückstand, ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, konterte mit kontrollierter Aggressivität und bewies Nervenstärke im Tie-Break. Mit weniger Fehlern und größerer Effizienz am Netz sicherte sich die aktuelle Nummer 84 der Welt einen verdienten Sieg. In Runde zwei wartet nun der Franzose Richard Gasquet. Ein Duell, das durchaus Chancen auf ein deutsches Achtelfinale birgt.

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