Am Wochenende fand das Finale im Davis Cup der Tennis-Herren statt. In einem kurzen Duell besiegte das Team aus Italien den Außenseiter Australien und gewann damit zum ersten Mal seit 1976 den prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerb. Vor allem der Südtiroler Jannik Sinner drückte dem Wochenende im spanischen Málaga seinen Stempel auf.
Am Vortag hatten sich die Italiener in einem vorgezogenen Finale gegen Serbien durchgesetzt, auch weil Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic überraschend beide Spiele verlor. Im zweiten Halbfinale standen sich bereits am Freitag die Überraschungsteams Australien und Finnland gegenüber.
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Italiener schlagen Serben im Halbfinale
Zunächst stand die Halbfinalbegegnung zwischen Australien und Finnland auf dem Programm, in die beide Nationen überraschend eingezogen waren. Die Australier, die im Vorjahr im Finale gegen Kanada verloren hatten, gingen als Sieger vom Platz. Zunächst setzte sich Alexei Popyrin mit 7:6 und 6:2 gegen Otto Virtanen durch. Anschließend gewann Alex de Minaur gegen Emil Ruusuvuori mit 6:4 und 6:3.
Das zweite Halbfinale wurde von vielen als vorweggenommenes Endspiel angesehen. Die Italiener um Jannik Sinner trafen auf die Serben mit Starspieler Novak Djokovic. Zunächst gingen die Serben durch Mjomir Kecmanovic in Führung. Danach gewann Sinner das Duell der Spitzenspieler gegen Djokovic mit 2:6, 6:2 und 5:7. Das entscheidende Doppel verloren Djokovic und Kecmanovic gegen Sinner und Lorenzo Sonego.
Erster Davis Cup-Titel für Italien seit 47 Jahren
Die Geschichte des Davis Cup-Finales ist schnell erzählt. Zwei Spiele reichten den Italienern, um die von Lleyton Hewitt trainierten Australier zu besiegen. Matteo Arnaldi setzte sich knapp mit 5:7, 6:2 und 4:6 gegen Alexei Popyrin durch. Im zweiten Match ließ Sinner Alex de Minaur beim 6:3 und 6:0 keine Chance.
„Für ein Team zu spielen, ist immer ein unglaubliches Gefühl. Ich bin sehr glücklich Teil dieses Teams zu sein.“
Davis Cup-Sieger Jannik Sinner
Italien gewann den Davis-Cup-Sieg nach 47 Jahren Wartezeit und erst zum zweiten Mal überhaupt. Für Sinner war es der krönende Abschluss einer starken Saison. „Für ein Team zu spielen, ist immer ein unglaubliches Gefühl. Das hilft uns allen sehr. Wir sind sehr glücklich. Das Team ist unglaublich. Ich bin sehr glücklich Teil dieses Teams zu sein. Es ist ein toller Tag“, sagte der Südtiroler.
Deutschland startet 2024 gegen Ungarn
Das deutsche Team war im Februar in der Qualifikation für den Davis Cup 2023 an der Schweiz gescheitert und musste in die Relegation, die es in Bosnien-Herzegowina souverän mit 4:0 gewann. Damit konnte der dritte Abstieg nach 1982 und 2003 verhindert werden, sodass Deutschland auch 2024 um den Titel spielen kann.
„Ungarn ist ein interessantes Los und gleichzeitig eine harte Aufgabe.“
Michael Kohlmann, Davis Cup-Teamchef Deutschland
Am Rande des Davis-Cup-Finales wurden nun in Malaga die Paarungen für das kommende Jahr ausgelost. Das DTB-Team bekommt es Anfang Februar mit Ungarn zu tun und muss auswärts antreten. „Ungarn ist ein interessantes Los und gleichzeitig eine harte Aufgabe. Wir werden aber selbstbewusst und hoffentlich in Top-Besetzung nach Ungarn reisen“, so Kapitän Michael Kohlmann.