Das erste Tennisturnier des Jahres ist traditionell der United Cup, der früher als Hopman Cup große Bekanntheit erlangte. Das Turnier für Nationalmannschaften mit dem Schwerpunkt Mixed wurde nun zum ersten Mal seit 1995 von der deutschen Mannschaft gewonnen.
Das DTB-Team setzte in der Turnierwoche auf Angelique Kerber, die nach ihrer Babypause wieder ins Wettkampfgeschehen eingriff, Doppelspezialistin Laura Siegemund und die Nummer eins der Herren, Alexander Zverev, der alle Matches bestritt. Nicht zum Einsatz kamen dagegen die Kaderspieler Tatjana Maria, Maximilian Marterer und Kai Wehnelt. Coach Torben Beltz fungierte als Teamchef.
Inhaltsverzeichnis
DHB-Team nach Vorrunde Zweiter
In der Vorrunde der insgesamt 18 Nationalmannschaften erwischte Deutschland mit Italien und Frankreich eine schwere Gruppe. Die Spiele im australischen Sydney begannen mit einem 2:1-Sieg gegen Italien. Zunächst verlor Angelique Kerber ihr erstes Match nach der Babypause gegen Jasmine Paolini. Doch Alexander Zverev drehte das Aufeinandertreffen mit einem Sieg im Einzel und einem Erfolg mit Kerber im Doppel.
Im zweiten Gruppenspiel traf das deutsche Team auf Frankreich. Erneut gewann Zverev sein Einzel in drei Sätzen. Gegner war der Weltranglisten-22. Adrian Mannarino. Kerber verlor dagegen in drei Sätzen gegen Caroline Garcia. Da auch das anschließende Doppel knapp verloren ging und Frankreich zwei Tage später Italien besiegte, beendete das DTB-Team die Vorrunde auf Platz zwei.
Knapper Sieg gegen Australien im Halbfinale
Als Gruppenzweiter zog Deutschland trotz der Niederlage als letztes Team ins Viertelfinale ein, wo Griechenland wartete. Zunächst verlor Kerber gegen Maria Sakkari, ehe Zverev den griechischen Spitzenspieler Stefanos Tsitsipas bezwang. Im anschließenden Doppel trat Zverev erstmals mit Laura Siegemund an. Das Duo setzte sich in zwei Sätzen gegen Sakkari und Tsitsipas durch.
Hopman / United Cup Sieger seit 2010
Im Halbfinale traf das DTB-Team in Sydney auf das australische Heimteam. Zum ersten Mal gewann Kerber ihr Match. Sie besiegte Ajla Tomljanovic in drei Sätzen. Zverev scheiterte im Einzel an Alex de Minaur. Erneut musste das Doppel über das Weiterkommen entscheiden und Zverev/Siegemund behielten knapp im Match-Tiebreak die Oberhand.
Spektakuläres Finale gegen Polen
Im Finale des United Cups wartete eine sehr schwere Aufgabe auf die deutschen Spieler. Mit Hubert Hurkacz kam im Match der Herren die Nummer neun der ATP-Weltrangliste auf Zverev zu. Bei den Damen wartete mit Iga Swiatke sogar die derzeit beste Spielerin der Welt. Angelique Kerber verlor ihr Match gegen die Polin erwartungsgemäß mit 6:3 und 6:0.
„Ich hätte mein Comeback nicht besser starten können, als mit einem Titel. Die zehn Tage hier waren fantastisch. Was für eine Woche!“
Angelique Kerber
Tennis auf höchstem Niveau bot anschließend das Match von Alexander Zverev gegen Hurkacz. Die beiden Top-Ten-Spieler lieferten sich ein enges Spiel, das Zverev trotz Matchbällen gegen sich mit 6:7, 7:6 und 6:4 für sich entschied. Im abschließenden Doppel setzten sich Zverev und Siegemund spektakulär und spannend im Tiebreak gegen die beiden Polen durch.
Zverev: United Cup härter als Grand Slam
Nach dem entscheidenden Ballwechsel sprang Laura Siegemund ihrem Tennispartner überglücklich in die Arme. Das gesamte deutsche Team feierte den ersten Titel seit 1995, als Anke Huber und Boris Becker den Hopman Cup gewonnen hatten. Kerber zu ihrer Rückkehr in den Tenniszirkus: „Ich hätte mein Comeback nicht besser starten können, als mit einem Titel. Die zehn Tage hier waren fantastisch. Was für eine Woche!“
„Das war ganz besonders, Teil dieses Teams zu sein. Ich bin so stolz, dass wir dieses Ding gewonnen haben.“
Alexander Zverev
Zverev, der während des United Cups nur ein Match verlor und damit der Garant für den Erfolg war, sagte nach dem Turniersieg: „Das war ganz besonders, Teil dieses Teams zu sein. Ich bin so stolz, dass wir dieses Ding gewonnen haben. Das ist schwerer als ein Grand Slam, da hast du immer einen Tag Pause. Hier spielst du zwei Matches am Tag und bis tief in die Nacht. Ich bin immer 5.30 Uhr, 5.45 Uhr ins Bett.“