Es ist das bedeutendste Turnier für Nationalmannschaften im Damentennis: Der Billie Jean King Cup wird seit 2020 ausgetragen und löste den berühmten Fed Cup ab. Bei der Ausgabe 2023 mussten die deutschen Damen in ihrer Gruppe gegen Italien und Frankreich antreten.
Doch bereits nach dem ersten Vorrundenspiel gegen Italien müssen die deutschen Damen die Koffer packen. In Sevilla setzte es für das Team von Rainer Schüttler eine herbe 0:3-Niederlage, die den Einzug ins Halbfinale unmöglich macht.
Inhaltsverzeichnis
Anna-Lena Friedsam und Eva Lys im Einzel
In der Vorrunde des Billie Jean King Cup spielen die Nationalmannschaften jeweils zwei Einzel und ein Doppel. Bundestrainer Rainer Schüttler hatte für die Einzel nicht wie erwartet die aktuelle deutsche Nummer 1 Tatjana Maria nominiert, sondern setzte auf Anna-Lena Friedsam und Eva Lys.
Im ersten Spiel traf die Hamburgerin Lys, selbst Nummer 130 der WTA-Rangliste, auf die 43. der Welt, Martina Trevisan. Lys lieferte der Favoritin einen harten Kampf, musste sich aber trotz Satzball im ersten Durchgang mit 6:7 und 1:6 geschlagen geben.
Jasmine Paolini macht kurzen Prozess
Im zweiten Einzel wurde schnell klar, dass die deutschen Damen keine Chance auf das Halbfinale haben würden. Zu stark war die italienische Nummer eins Paolini, die in der Weltrangliste auf Platz 30 geführt wird, für Friedsam. Nach nur 1:16 Stunden musste die 29-Jährige aus Neuwied die Segel streichen.
„Paolini hat extrem gut gespielt, hat Anna wenig Chancen gegeben, hat sehr aggressiv gespielt und in dem Fall verdient gewonnen.“
Damen-Bundestrainer Rainer Schüttler zur Niederlage von Anna-Lena Friedsam
Schüttler resümierte nach dem Match: „Paolini hat extrem gut gespielt, hat Anna wenig Chancen gegeben, hat sehr aggressiv gespielt und in dem Fall verdient gewonnen.“ Die Italienerinnen ziehen als Gruppenerster ins Halbfinale ein, Deutschland und Frankreich bestreiten am Freitag das unmaßgeblich gewordene zweite Vorrundenspiel.
Bedeutungsloses Doppel zum Abschluss
Nachdem das Ausscheiden der deutschen Mannschaft besiegelt war, stand zum Abschluss noch das bedeutungslose Doppel mit Friedsam und Laura Siegemund auf dem Programm. Siegemund hatte erst kürzlich bei den WTA-Finals den Doppeltitel gewonnen und darf sich inoffizielle Weltmeisterin nennen.
Doch trotz des großen Selbstvertrauens der gebürtigen Filderstädterin ging auch das letzte Spiel gegen die Italienerinnen verloren. Gegen Lucia Bronzetti und Elisabetta Cocciaretto unterlagen Siegemund und Friedsam in einem engen Match mit 4:6, 7:6 und 9:11.
Endspiele ohne deutsche Beteiligung
Zum fünften Mal in Folge scheiterte das deutsche Team in Sevilla bereits in der Vorrunde. Zuletzt hatten die DTB-Damen 2018, als das Turnier noch Fed Cup hieß, ein Halbfinale gespielt und gegen Tschechien verloren.
Das Team von Rainer Schüttler muss sich nun für die nächste Auflage 2024 qualifizieren. Dazu stehen im April die Ausscheidungsspiele an. Möglicherweise wird dann die ehemalige Weltranglistenerste Angelique Kerber, die derzeit eine Babypause einlegt, wieder zum Aufgebot gehören.