Jannik Sinner, der aktuelle Weltranglistenerste und Publikumsliebling aus Südtirol, steht nach seinem zweiten Sieg bei den ATP Finals in Turin kurz vor dem Einzug ins Halbfinale. In einem hochklassigen Match besiegte Sinner den US-Amerikaner Taylor Fritz mit 6:4, 6:4 und baute damit seine beeindruckende Form weiter aus.
Bereits in seinem ersten Gruppenspiel hatte er Alex de Minaur bezwungen und bewiesen, warum er als Nummer eins der Welt das Zugpferd dieses Turniers ist. Trotz eines herausragenden Tennisjahres bleibt ein Wermutstropfen. Jannik Sinner steht unter dem Schatten einer drohenden Dopingsperre, was seiner Leistung jedoch bisher keinen Abbruch tat.
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Taylor Fritz gegen Alex de Minaur mit letzter Chance aufs Halbfinale
Sinner zeigte sich gegen Taylor Fritz von Anfang an fokussiert und stabil. Allerdings brachte er seine Aufschlagspiele im ersten Satz nicht ohne Mühe durch. Fritz, der nach einem Erfolg aus zwei Spielen ebenfalls um eine Chance auf das Halbfinale kämpfte, bot ihm ein Duell auf Augenhöhe. Bei einer 4:3-Führung für Sinner wehrte der US-Amerikaner noch drei Breakbälle ab. Doch als es darauf ankam, bewies der Südtiroler die stärkeren Nerven und sicherte sich den ersten Satz. Im zweiten Durchgang setzte sich dieses Muster fort. Fritz hielt mit und ließ zunächst keine Breakchancen zu. Doch wiederholt sich die Geschichte des ersten Satzes. Beim Stand von 4:5 patzte Fritz. Sinner nutzte die Schwäche eiskalt aus und verwandelte nach 100 Minuten Spielzeit seinen ersten Matchball zum Sieg.
ATP Finals Gewinner seit 2009
Daniil Medwedew, Sinners nächster Gegner im abschließenden Gruppenspiel am Donnerstag, bewies seinerseits nach einer frustrierenden Auftaktniederlage gegen Taylor Fritz, dass er seine Form gefunden hat. Mit einem deutlichen 6:2, 6:4 gegen Alex de Minaur meldete sich der Russe in Turin zurück und hielt seine eigenen Halbfinalchancen am Leben. Medwedew äußerte sich nach dem Match zufrieden mit seiner Leistung. Er ließ durchblicken, dass er ohne Druck ins Spiel gegangen sei: “Ich bin mit meinem Level zufrieden”. Ihm sei egal gewesen, ob er “verliere oder gewinne, ob ich gut spiele oder nicht”, so der Russe. Während die Halbfinal-Entscheidung in der Gruppe somit spannend bleibt, ist de Minaur bereits so gut wie ausgeschieden. Er trifft am Donnerstag auf Taylor Fritz, für den das Match die letzte Hoffnung auf das Halbfinale sein dürfte.
Carlos Alcaraz kämpft mit gesundheitlichen Problemen
Während Sinner und Medwedew ihre Kräfte für das entscheidende Gruppenspiel bündeln, sind die Aussichten für den spanischen Tennis-Star Carlos Alcaraz weniger rosig. Der 21-Jährige brach sein Training am Dienstagmorgen vorzeitig ab. Er kämpft seit Tagen mit gesundheitlichen Problemen, darunter Magenbeschwerden und Erkältungssymptome. Diese beeinträchtigten ihn auch im Eröffnungsspiel gegen den Norweger Casper Ruud. Seine Teilnahme am nächsten Match gegen Andrey Rublev ist somit noch nicht gesichert. Dies hat auch Auswirkungen auf die deutsche Nummer Eins Alexander Zverev. Dieser hat nach seinem klaren 6:4, 6:4-Erfolg gegen Rublev am Mittwochabend (20:30 Uhr) sein nächstes Match gegen Ruud vor sich. Zverev zeigte sich nach dem Auftaktsieg zufrieden mit seiner Leistung. Er betonte, dass er auf dem Platz von Beginn an aggressiv agieren müsse, um seine Chancen auf das Halbfinale zu wahren.
“Ich bin glücklich über das Match und hoffe, dass ich die nächsten Spiele noch besser spielen kann.”
Alexander Zverev nach dem Match gegen Andrey Rublev
Casper Ruud zeigte sich zuletzt in guter Form und wird für Zverev eine Herausforderung darstellen. Der Norweger siegte gegen Alcaraz am Montag in zwei Sätzen klar mit 6:1, 7:5 und bestätigte damit seine Rolle als ernsthafter Anwärter auf das Halbfinale. Auch für ihn steht viel auf dem Spiel, wenn er am Mittwoch gegen Alexander Zverev antritt. Ein Sieg wäre für den Deutschen hingegen ein wichtiger Schritt in Richtung K.O.-Runde. Dort kämpfen die besten Vier des Turniers um den prestigeträchtigen Titel Siegers der ATP-Finals.