Alexander Zverev hat sich in einem hochspannenden Viertelfinale bei den Australian Open gegen den US-Amerikaner Tommy Paul durchgesetzt und steht damit zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale des prestigeträchtigen Grand-Slam-Turniers in Melbourne. Nach über dreieinhalb Stunden Spielzeit gewann der 27-jährige Hamburger mit 7:6 (7:1), 7:6 (7:0), 2:6 und 6:1.
Bereits die ersten beiden Sätze boten den Zuschauern in der ausverkauften Rod Laver Arena ein Spektakel der besonderen Art. Paul, der sich mit risikoreichen Returns und starkem Spiel aus der Defensive Respekt verschaffte, stellte Alexander Zverev früh vor große Herausforderungen. Der Deutsche tat sich insbesondere mit seinem ersten Aufschlag schwer, der häufig im Netz landete, und konnte sich erst in den entscheidenden Tiebreaks steigern. Mit beeindruckender Präzision dominierte Zverev dort. Ein 7:1 im ersten Tiebreak und ein makelloses 7:0 im zweiten sicherten ihm eine 2:0-Satzführung. Und dies, obwohl er zuvor in beiden Sätzen Satzbälle abwehren musste.
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Alexander Zverev schwächelt nur im dritten Satz
Zwischenzeitlich sorgten jedoch auch kuriose Szenen für Aufregung. Zverev geriet mehrfach mit dem Schiedsrichter aneinander, etwa wegen eines nicht wiederholten Punktes nach einem vermeintlichen Ausruf aus dem Publikum. Besonders bizarr: Während eines Ballwechsels im zweiten Satz fiel ein kleiner Gegenstand – möglicherweise eine Feder – auf den Court, was zu einer Unterbrechung führte. Trotz seines sichtbaren Ärgers bewahrte Zverev aber in den entscheidenden Momenten kühlen Kopf.
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Im dritten Satz verlor Zverev den Faden. Paul nutzte die Schwächen des Deutschen konsequent aus und sicherte sich mit einem klaren 6:2 den Satz. Zverev wirkte in dieser Phase erneut zu passiv und konnte nur wenige enge Punkte für sich entscheiden . Die Zuschauer begannen sich zu fragen, ob der Traum des Hamburgers vom ersten Grand Slam-Titel erneut in Gefahr war. Doch im vierten Satz zeigte Zverev, warum er zu den besten Spielern der Welt zählt. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung, mehr Aggressivität und Präzision ließ er Paul keine Chance und entschied den Satz souverän mit 6:1 für sich.
„Der vierte Satz war definitiv das Beste, was ich gespielt habe. Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder im Halbfinale bin.“
Alexander Zverev
Zverev nun im Halbfinale gegen Djokovic oder Alcaraz
„Der vierte Satz war definitiv das Beste, was ich gespielt habe“, erklärte Zverev nach dem Match sichtlich erleichtert. Der Sieg bedeutete nicht nur den Einzug ins Halbfinale, sondern auch seinen 30. Erfolg bei den Australian Open. Dies bedeutet einen neuen deutschen Rekord, mit dem Zverev Tennis-Legende Boris Becker übertrifft. Nun wartet am Freitag ein echter Kracher auf Zverev. Entweder die serbische Tennis-Legende Novak Djokovic oder der spanische Jungstar Carlos Alcaraz wird ihm im Halbfinale gegenüberstehen.
Sieger der Australian Open seit 2015
Beide Spieler gelten als taktisch und spielerisch herausragend – eine klare Leistungssteigerung wird nötig sein, um die Hürde ins Finale zu nehmen. „Ich hätte eigentlich 0:2 Sätze hinten liegen müssen“, räumte Zverev nach dem Viertelfinal-Krimi ein. „Er hat besser gespielt als ich, ich war heute nicht gut in den ersten drei Sätzen. Ich habe ihm die ersten beiden Sätze gestohlen.“ Nun hofft der deutsche Tennis-Star, im 36. Anlauf endlich eine Grand Slam-Trophäe in die Höhe zu stemmen.