Im Viertelfinale der Australian Open traf Alexander Zverev auf den Spanier Carlos Alcaraz, der als Nummer zwei der Setzliste als Favorit galt. Auch die bisher gezeigten Leistungen sprachen klar für den erst 20-jährigen Profi aus der Region Murcia. In seinen jungen Jahren führte Alcaraz bereits 31 Wochen lang die ATP-Weltrangliste im Herrentennis an. Zverev hatte 2020 bereits das Halbfinale von Melbourne erreicht und wollte nun wieder in die Vorschlussrunde einziehen.
Im Vorfeld der Begegnung war viel von Überanstrengung bei Alexander Zverev die Rede, da er gegen Lukas Klein und Cameron Norrie bereits zweimal über die volle Distanz gehen musste. Alcaraz hingegen hatte in seinen bisherigen vier Matches erst einen Satz abgeben müssen, sodass mehr Kraft im Akku des Spaniers vermutet wurde. Doch Zverev zeigte sich zuversichtlich: „Ich fühle mich nicht wie bei den US Open, als ich komplett tot war. Deshalb wird es, denke ich, ein ganz anderes Match.“ Bei dem angesprochenen Duell in den USA unterlag der Deutsche im Viertelfinale mit 3:6, 2:6, 4:6.
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Zverev holt sich die ersten beiden Sätze
Von einem Kräfteunterschied konnte im ersten Satz keine Rede sein. Die Zuschauer in der Rod Laver Arena rieben sich verwundert die Augen. Der 26-jährige Hamburger spielte von Beginn an konzentriert und dominant. Alcaraz baute hingegen einen Fehler nach dem anderen in seine Schläge ein. Schon beim ersten eigenen Aufschlagspiel musste der Spanier ein Break hinnehmen. Zverev gewann den Satz nach nur einer guten halben Stunde mit 6:1.
„Das ist der beste Zverev, den ich je gesehen habe.“
Boris Becker
Im zweiten Satz sahen die Zuschauer in Melbourne endlich das Match, das sie erwartet hatten. Beide Kontrahenten spielten starkes Tennis, wobei sich der Favorit aus El Pamar in der Region Murcia zusehends steigerte. Doch Zverev blieb dran, spielte seine Bälle druckvoll in die Nähe der Linie und traute sich immer wieder ans Netz. Nach teilweise überragenden Ballwechseln gelang Zverev das nächste Break zum 4:3. Beim nächsten Aufschlag des Spaniers holte er sich erneut das Break und damit den zweiten Satz (6:3).
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Im Halbfinale wartet Daniil Medwedew
Boris Becker sagte vor dem dritten Satz bei Eurosport: „Das ist der beste Zverev, den ich je gesehen habe.“ Nach dieser starken Phase hieß es für den Hamburger, die Konzentration hochzuhalten. Doch die Befürchtungen waren unbegründet, denn Zverev brachte seine beiden Aufschlagspiele souverän durch und ging mit 2:1 in Führung. Im folgenden Spiel gelang dem Deutschen sogar das nächste Break und er war auf dem besten Weg ins Halbfinale der Australian Open. Doch beim Aufschlag zum Matchgewinn versagten dem Hamburger die Nerven. Der dritte Satz ging im Tiebreak an Alcaraz.
„Wenn du so klar führst, fängst du an nachzudenken, dein Kopf arbeitet. Aber ich habe zurück gefightet.“
Alexander Zverev
Ein völlig neues Match war eröffnet, doch Zverev kämpfte sich nach Satzverlust und Nackenschlag zurück. Beim Stand von 4:4 gelang Zverev plötzlich das Break, anschließend brachte er sein Aufschlagspiel durch und entschied das Match nach 3:05 Stunden für sich (6:1, 6:3, 6:7, 6:4). Im Halbfinale wartet nun der Russe Daniil Medwedew, der den Polen Hubert Hurkacz bezwang. Zverev sagte nach dem Match: „Wenn du so klar führst, fängst du an nachzudenken, dein Kopf arbeitet. Aber ich habe zurück gefightet.“