Die 73. Vierschanzentournee ist am Montag mit dem Dreikönigsspringen in Bischofshofen zu Ende gegangen. Selten war eine Tournee so spannend wie in diesem Winter, was vor allem am österreichischen Trio Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig lag. Schwach präsentierten sich dagegen die zuvor hochgelobten deutschen Skispringer. Bundestrainer Stefan Horngacher sagte schon vor dem Springen in Bischofshofen: „Wir sind mit großen Ambitionen reingegangen, sind dann aber leider eher schlechter geworden als besser.“ Der Gesamtweltcup-Zweite Pius Paschke kam am Ende nicht über Rang sechs hinaus.
Pius Paschke vom WSV Kiefersfelden war die große Hoffnung der deutschen Skisprungfans. Als Weltcup-Führender vor der Tournee sollte er endlich das Warten auf den nächsten Vierschanzentournee-Sieg nach Sven Hannawald vor 22 Jahren beenden. Doch vom ersten Springen in Oberstdorf an fielen die deutschen Adler zurück. Mit Sprüngen auf 138 und 133,5 Meter landete Paschke beim Auftaktspringen auf Rang vier, vor dem dominierenden österreichischen Trio Kraft, Hörl und Tschofenig. Für Kraft war es der erste Sieg in Oberstdorf seit 2016.
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Vierschanzentournee: Pius Paschke springt früh hinterher
Weiter ging es beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen, wo die verbliebenen deutschen Hoffnungen bereits im ersten Durchgang einen herben Dämpfer erlitten. Paschke landete bereits bei 129 Metern im Schnee, während beispielsweise Michael Hayböck aus dem starken österreichischen Team mit 145 Metern einen neuen Schanzenrekord auf der großen Olympiaschanze aufstellte. Am Ende des Tages siegte Daniel Tschofenig vor dem Schweizer Gregor Deschwanden, Kraft wurde Achter. Bester Deutscher in Garmisch war Karl Geiger als Sechster.
Vierschanzentournee 2024/25 Gesamtwertung
Für den Tourneetross ging es weiter nach Österreich an den Bergisel, wo endgültig alle Chancen auf einen deutschen Tourneesieg begraben wurden. Auf der Innsbrucker Schanze setzte sich die österreichische Dominanz fort. Mit 131,5 und 132,0 Metern holte sich Stefan Kraft den Sieg und verwies seine Landsleute Hörl und Tschofenig auf die Plätze. Für Kraft war es der erste Triumph in Innsbruck überhaupt, der ihn als Führenden der Tourneewertung nach Bischofshofen brachte. Die ersten Drei trennten vor dem letzten Springen nur 1,3 Punkte, was höchste Spannung versprach.
„Wir sind mit großen Ambitionen reingegangen, sind dann aber leider eher schlechter geworden als besser.“
Bundestrainer Stefan Horngacher
Daniel Tschofenig überholt Stefan Kraft im letzten Sprung
Auf der Paul-Außerleitner-Schanze fand der Wettkampf der drei Österreicher seinen Höhepunkt. Auch hier gewann zunächst Stefan Kraft den ersten Durchgang und ging somit als klarer Favorit in den letzten und achten Sprungdurchgang der Vierschanzentournee. Tschofenig legte 140,5 Meter vor, ehe Hörl bei guten 143 Metern die Landung verpatzte und knapp hinter seinen Teamkollegen zurückfiel. Als Letzter stand Kraft oben auf dem Schanzentisch, der bei wechselnden Winden zunächst gestoppt wurde. Nach einigen Minuten des Wartens ließ die Konzentration nach und der Olympiasieger von Peking landete bereits nach 137,5 Metern.
Vierschanzentournee Gesamtsieger seit 2015
Am Ende sollten 1,4 Punkte über den Sieg der Vierschanzentournee entscheiden, den sich erstmals der Youngster Daniel Tschofenig holte. Kraft fiel am Ende auf den dritten Platz hinter Hörl zurück. Für die Deutschen wurde die Tournee zu einer Enttäuschung. Am Ende stand kein Podiumsplatz während der vier Wettbewerbe. Paschke schloss als Sechster ab und wurde bester Deutscher. Er resümierte am ARD-Mikrofon: „Klar, wäre ein bisschen mehr möglich gewesen. Es sind einige Sachen nicht so gelaufen, wie man sie sich erhofft hat. Es waren gute Momente dabei, viele Sachen, die ich gelernt habe. Es war auch eine neue Situation für mich, als Favorit in die Tournee zu starten.“
„Es sind einige Sachen nicht so gelaufen, wie man sie sich erhofft hat.“
Pius Paschke