Das deutsche Ski-Ass Linus Strasser hat am Sonntagnachmittag das legendäre Slalomrennen in Kitzbühel gewonnen. Der 31-Jährige konnte sich nach einem vierten Platz im ersten Durchgang deutlich steigern und feierte am Ende einen emotionalen Sieg. Mit Tränen in den Augen blickte der gebürtige Münchner immer wieder ungläubig den Ganslernhang hinauf, wo ihm ein nahezu perfekter Lauf gelang.
Auf den Plätzen zwei und drei folgten bei eisigen Bedingungen der Schwede Kristoffer Jakobsen und der Schweizer Daniel Yule. Durch die Eisplatte auf dem Kitzbüheler Hang war es ein sehr schwieriges Rennen, bei dem am Ende von 69 Startern nur 32 in die Wertung kamen. Alle anderen schieden aus. Der Beste unter ihnen war Linus Strasser, der nur sieben Kilometer von der berühmten Rennstrecke entfernt wohnt und sich mit dem Sieg einen Kindheitstraum erfüllte.
Inhaltsverzeichnis
Strasser nach Fahrfehler im ersten Durchgang auf Platz vier
Der Slalom der Herren bildete den Abschluss der Festtage der Hahnenkammrennen. Den ersten Durchgang auf der anspruchsvollen Piste gewann der Schwede Kristoffer Jakobsen. Linus Strasser, der als sechster Starter ins Rennen ging, konnte sich im oberen Streckenabschnitt zunächst an die Spitze setzen. Nachdem der DSV-Athlet jedoch im unteren Teil auf dem Innenski wegrutschte, war die Bestzeit dahin. Hinter Daniel Yule und Lokalmatador Manuel Feller war es die drittbeste Zeit. Einige Läufer später setzte sich noch der Schwede Kristoffer Jakobsen vor das Trio.
Ergebnis Hahnenkamm-Rennen 2024 Slalom
Mit 40 Hundertstelsekunden Rückstand ging Strasser als viertletzter Starter in den zweiten Durchgang am Ganslernhang. Als er endlich an der Reihe war, lag der Brite Dave Ryding in Führung. Doch Strasser legte einen Lauf „wie aus einem Guss“ hin, wie der zweimalige Kitzbühel-Sieger Felix Neureuther später sagte. Der Deutsche unterbot die Zeit von Ryding um 0,96 Sekunden. Hinter Strasser reihte sich zunächst Feller ein. Auch Yule scheiterte an der Zeit und wurde neuer Zweiter. Gleiches galt für Kristoffer Jakobsen, der 0,14 Sekunden hinter Strasser blieb.
Kindheitstraum geht für Strasser in Erfüllung
Für den DSV-Athleten ging mit dem ersten Platz in Kitzbühel ein Kindheitstraum in Erfüllung. Der Ganslernhang ist für den gebürtigen Münchner sein Hausberg. Dort habe er das Skifahren gelernt und später seine ersten Rennen bestritten. Sein Traum war es, als Weltcupfahrer an diesen Berg zurückzukehren und zu gewinnen, wie er selbst sagte. Nun ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Linus Strasser darf die begehrte Gams-Trophäe mit nach Hause ins benachbarte Kirchberg nehmen.
„In Wengen war ich sau schnell, da ist es nicht aufgegangen und das ist das mentale Game, daran zu glauben, dranzubleiben und nicht zurückzuziehen. Und es dann geschafft zu haben, das macht einen extrem stolz.“
Linus Strasser
Sowohl Strasser als auch die deutsche Skilegende Felix Neureuther waren nach dem Rennen den Tränen nahe. Der TV-Experte: „Ich kenne den Kerl, seitdem er ein kleiner Bub ist und jetzt bist du Kitzbühel-Sieger. Die Geschichte ist sehr, sehr rund.“ Strasser versuchte seinen Erfolg in Worte zu fassen: „Ich bin vor Wengen so gut Ski gefahren und ich fahre allgemein so gut Ski wie noch nie gefühlt. In Wengen war ich sau schnell, da ist es nicht aufgegangen und das ist das mentale Game, daran zu glauben, dranzubleiben und nicht zurückzuziehen. Und es dann geschafft zu haben, das macht einen extrem stolz.“