Bei den Olympischen Spielen in Paris gab es zwei weitere Medaillen für die deutsche Mannschaft. Dafür sorgten am Donnerstagmittag die Kanuten, die im Kajak-Vierer über 500 Meter sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen Erfolge feierten. Während sich die Damen in ihrem Rennen hinter Neuseeland einreihen mussten, wiederholten die deutschen Herren ihren Gold-Coup von Rio de Janeiro und Tokio und holten das Triple. Insgesamt liegt der Deutsche Kanu-Verband voll im Soll, will aber noch zwei bis drei Medaillen sammeln.
Am Donnerstagmittag stand bei den Olympischen Spielen in Paris zunächst das Finale der Damen im Kajak-Vierer auf dem Programm. In der Besetzung Paulina Paszek, Jule Hake, Pauline Jagsch und Sarah Brüßler hatte das Team seinen Vorlauf in 1:32,34 Minuten gewonnen. Mit Neuseeland, Polen, Spanien und Ungarn war die Konkurrenz im Finale allerdings groß. Doch die Deutschen, die in Tokio in dieser Disziplin nur den fünften Platz belegt hatten, waren von Beginn an stark im Rennen. Es entwickelte sich ein harter Kampf zwischen Neuseeland, Deutschland und Ungarn, den am Ende die Neuseeländerinnen vor dem deutschen Quartett für sich entscheiden konnten.
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Jubel in den deutschen Booten
Trotz des zweiten Platzes waren die deutschen Damen nach ihrem Rennen mehr als zufrieden. Mit der Silbermedaille um den Hals strahlten sie bei der Siegerehrung um die Wette. Noch erfolgreicher waren keine 15 Minuten später die deutschen Herren im Kajak-Vierer. Das Quartett Max Rendschmidt, Max Lemke, Jacob Schopf und Tom Liebscher-Lucz gewann das Finale mit hauchdünnem Vorsprung in 1:19,80 vor Australien. Am Ende entschied das Zielfoto über Gold und Silber, wobei die vier deutschen Kanuten das bessere Ende für sich hatten.
„Wir haben ganz knapp gegen Australien gewonnen, was ein Abriss der letzten drei Jahre war, die ebenfalls Höhen und Tiefen hatten. Wir haben sehr viel auf die Mütze bekommen und uns da konstruktiv durchgearbeitet.“
Olympiasieger Jacob Schopf
Bereits vor drei Jahren in Tokio und vor acht Jahren in Rio de Janeiro gewann der deutsche K4 über 500 Meter die Goldmedaille. Aus dem Quartett von Tokio schied nur Ronald Rauhe aus und wurde durch Jacob Schopf ersetzt. Der frisch gebackene Olympiasieger sagte im ARD-Interview nach der Siegerehrung: „Es ist meine erste Goldmedaille, das ist immer etwas Besonderes. Wir haben ganz knapp gegen Australien gewonnen, was ein Abriss der letzten drei Jahre war, die ebenfalls Höhen und Tiefen hatten. Wir haben sehr viel auf die Mütze bekommen und uns da konstruktiv durchgearbeitet.“
Deutscher Kanu-Verband peilt sechs bis sieben Medaillen an
Vor den Olympischen Spielen in Paris hatte der Deutsche Kanu-Verband als Ziel sechs bis sieben Medaillen ausgegeben. Dies würde dem Ergebnis von Tokio 2020 entsprechen. Die Chancen auf eine Zielerreichung stehen derweil gut. Im bereits den bereits abgeschlossenen Wettbewerben im Wasserkanal gab es bereits zwei Medaillen durch Elena Lilik und Noah Hegge. Lilik gewann im Slalom mit dem Canadier-Einer die Silbermedaille. Hegge holte sich die Bronzemedaille im Cross. Eine Goldmedaille wie durch Ricarda Funk im Kajak-Slalom blieb dem deutschen Team in dieser Teildisziplin allerdings verwehrt.
Medaillenspiegel Olympische Spiele 2024
Anders bei den Rennkanuten, die sich mit dem Sieg des Vierers heute die goldene Medaille sicherten. Zusammen mit Silber des Frauen-Vierers fehlen noch drei Medaillen, um das Ziel zu erreichen. Hier ruhen die Hoffnungen vor allem auf Sebastian Brendel, der im Canadier-Einer über 1.000 Meter zu den Favoriten zählt. Auch Anton Winkelmann im Kajak-Einer ist nicht chancenlos. Zudem sind sieben der acht Medaillengewinner im Vierer noch im Zweier-Kajak unterwegs und konnten ihre Vorläufe jeweils als Erste beenden, was auf mehr hoffen lässt.