Red Bull übernimmt Radrennteam Bora-hansgrohe

Bildquelle: depositphotos.com / razvanphoto

Nach einigen Wochen des Wartens ist es nun fix. Der österreichische Red Bull-Konzern wird Mehrheitseigner des deutschen Radrennteams Bora-hansgrohe, das seinen Sitz ebenfalls in Österreich hat. Der Getränkehersteller, der bereits in vielen Sportarten als Sponsor und Anteilseigner auftritt, war im Radsport bisher nur durch die Zusammenarbeit mit einzelnen Fahrern in Erscheinung getreten. Nach der am Montag erteilten Freigabe durch die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde wird Red Bull im Laufe der Saison 2024 deutlich stärker in die Öffentlichkeit treten.

Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk zeigte sich erfreut über die Übernahme, bei der 51 Prozent der Anteile am Rennstall den Besitzer wechseln. Wie die Zusammenarbeit mit dem neuen Großsponsor aussehen wird und welche Auswirkungen der Einstieg auf den Namen, die Zusammensetzung des Kaders oder die Ziele für die jetzt beginnende Saison haben wird, soll in den kommenden Wochen und Monaten bekannt gegeben werden. Noch im vergangenen Jahr konnte der 2010 gegründete Rennstall mit dem Slowenen Primoz Roglic seinen Königstransfer vermelden.

Was wird aus Bora und hansgrohe?

Der ehemalige Radprofi und Sportliche Leiter von Bora-hansgrohe, Rolf Aldag, sagte zur Übernahme am Rande der Saisonvorbereitung auf Mallorca: „Dort, wo sich Red Bull engagiert hat, ging es eigentlich nie bergab, sondern nur bergauf. Es gibt von uns keinen konkreten Plan, wir sind ein bisschen so ‚Juhuu, was immer es wird, es wird gut‘.“ Die bisherigen Sponsoren, der Kochfeldhersteller Bora und der Sanitärtechniker hansgrohe, fungieren seit der Saison 2017 gemeinsam als Namensgeber des Radteams. Beide Verträge laufen in diesem Jahr aus.

„Jetzt steht das Fundament ganz offiziell. Das ist das grüne Licht, auf das wir gewartet haben, um uns die Formalitäten und vielen einzelnen Bausteine der Zusammenarbeit vorzunehmen.“

Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk

Teamchef Ralph Denk, der 51 Prozent seiner RD pro cycling GmbH & Co. KG an Red Bull verkauft hat, blickt nach der Zustimmung des Kartellamtes nach vorne: „Jetzt steht das Fundament ganz offiziell. Das ist das grüne Licht, auf das wir gewartet haben, um uns die Formalitäten und vielen einzelnen Bausteine der Zusammenarbeit vorzunehmen.“ Bisher war Red Bull im Straßenradsport nur durch das Sponsoring einzelner Fahrer wie Anton Palzer, Wout van Aert und Thomas Pidcock in Erscheinung getreten.

Angriff auf Tour de France-Podium dank Red Bull?

Wo immer Red Bull im Sport aktiv ist, greift der Konzern nach den großen Titeln. Vor allem in der Formel 1 dominiert das Team Red Bull mit seinem Fahrer Max Verstappen seit einigen Jahren den Sport. Auch im Fußball ist der Getränkehersteller als Sponsor und teilweise Namensgeber nicht mehr wegzudenken. So engagiert sich Red Bull beispielsweise in Leipzig, New York oder Salzburg. Aber auch im Eishockey oder im Extremsportbereich ist der Konzern mit Sitz in Fuschl am See kein Unbekannter.

Fakten zur Tour de France 2024

Ausgabe
111. Tour de France
Etappen
21
Gesamtlänge
3.492 Kilometer
Teams
22
Austragungsländer
Frankreich, Italien, San Marino, Monaco
Start
29. Juni 2024 in Florenz
Ziel
21. Juli 2024 in Nizza
Besonderheit
Die Tour de France 2024 endet wegen der dort fünf
Tage später beginnenden Olympischen Spiele zum
ersten Mal in ihrer Geschichte nicht in Paris.

Die nächste Zusammenarbeit erfolgt nun mit Bora-hansgrohe im Radsport. Der Rennstall besitzt seit 2016 eine Lizenz als UCI WorldTeam. Vor zwei Jahren konnte man mit dem Australier Jai Hindley den Giro d'Italia gewinnen. Unter Vertrag stehen derzeit die in Deutschland bekannten Fahrer Emanuel Buchmann, Lennard Kämna und Maximilian Schachmann. Als großen Namen der Radsportszene hat Bora-hansgrohe 2023 den Olympiasieger im Einzelzeitfahren und dreimaligen Gewinner der Vuelta a Espana, Primoz Roglic, unter Vertrag genommen. Mit ihm will das Team bei der Tour de France 2024 groß angreifen. Mit Red Bull an der Seite bleibt abzuwarten, welche Überraschungen die Zukunft bis zum Grand Départ noch bringen wird.

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