Es war der Aufreger des Formel-1-Wochenendes im US-amerikanischen Austin. Der drittplatzierte Lando Norris, größter Konkurrent von Max Verstappen im Rennen um den Formel-1-Weltmeistertitel, verlor das Podium durch eine Zeitstrafe kurz vor Ende des Grand Prix. Statt Vorsprung in der Fahrerwertung einzubüßen, baute der niederländische Titelverteidiger im Team Red Bull sein Punktekonto gegenüber Norris im McLaren aus. Er führt die WM-Wertung fünf Rennen vor Saisonende nun mit 57 Punkten Vorsprung an.
Das Rennen am späten Sonntagabend mitteleuropäischer Zeit wurde zu einer Triumphfahrt für Ferrari. Der wiedererstarkte italienische Rennstall hatte mit Charles Leclerc als Sieger und Carlos Sainz als Zweiter das Maximum aus dem Rennwochenende in Texas herausgeholt. Doch über den Doppelsieg der Scuderia sprach hinterher kaum jemand. Zu heiß ist der Kampf um die diesjährige WM-Krone und zu sehr hatte sich die Rennleitung mit einer Strafe gegen Herausforderer Lando Norris kurz vor Rennende in dieses Duell eingemischt.
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Norris überholt Verstappen außerhalb der Strecke
Beim Großen Preis der USA, bei dem der Deutsche Nico Hülkenberg einen starken achten Platz belegte, hatte Weltmeister Max Verstappen den Briten Lando Norris lange Zeit im Griff. Doch mit zunehmender Renndauer bekam der Niederländer Traktionsprobleme und Norris holte Sekunde um Sekunde auf. In Runde 52 gelang dem Briten schließlich das Überholmanöver, das jedoch außerhalb der Strecke stattfand. Ein unfairer Umstand, der allerdings dadurch diskussionswürdig wurde, dass Verstappen seinen Freund zuvor von der Strecke gedrängt hatte.
Formel 1 Fahrerwertung 2024
Norris gab seinen Platz nicht mehr her und sah sich bereits auf dem Podium. Die Rennleitung sprach jedoch kurz vor Ende des Grand Prix eine Strafe gegen den 24-Jährigen aus. Der Brite wurde um fünf Sekunden strafversetzt und fiel damit hinter Verstappen zurück, der auf das Podium kletterte. Norris schimpfte nach dem Rennen: „Wenn man seine Position verteidigt und von der Strecke abkommt, muss man sie normalerweise aufgeben. In diesem Fall lag ich vorne. Ich denke, ich habe das Richtige getan, aber ich mache die Regeln nicht.“
„Ich denke, ich habe das Richtige getan, aber ich mache die Regeln nicht.“
Lando Norris
Mick Schumacher kommende Saison doch bei Audi?
Max Verstappen zeigte sich nach dem Rennen zufrieden: „Es war ein harter Kampf, ich habe natürlich alles versucht, um ihm hinter mir zu halten. Das war ein positives Wochenende, aber es gibt immer noch eine Menge Punkte, die wir sammeln müssen.“ Die Rennleitung sah sich später gezwungen, ihre Entscheidung zu erklären. Man tat dies mit der Begründung, dass Verstappen am Scheitelpunkt der Kurve vor Norris gesehen wurde. Die Zeitstrafe könnte sich am Ende der Saison als Zünglein an der Waage erweisen, sollte Norris seinen Rückstand in den kommenden Rennen weiter verkürzen. Auf der anderen Seite bleibt festzuhalten, dass McLaren seine zuletzt starke Formkurve in den USA nicht bestätigen konnte.
Formel 1-Kalender 2024
Ein zweiter interessanter Aspekt des Rennwochenendes war das vermehrte Auftauchen des Namens Mick Schumacher. Der Sohn des Rekordweltmeisters ist noch immer auf der Suche nach einem Platz im Fahrerlager. Bis vor wenigen Wochen waren ihm alle Optionen verbaut. Nun scheint sich Sauber, das 2026 in Audi übergeht, doch noch für den jungen Deutschen zu interessieren. Mattia Binotto, Chief Operating der Sauber Motorsport AG, sagte kürzlich: „Ich kenne ihn schon lange, seit ich in der Ferrari Driver Academy war. Ich keine seine Stärken und Vorzüge. Wir schauen uns ihn definitiv an.“ Die Hoffnungen auf ein Comeback Schumachers sind seit diesem Wochenende also wieder gestiegen.