Nach zwölf Jahren Abstinenz ist Deutschland ab dem 19. August wieder Gastgeber der Hockey-Europameisterschaften der Herren. Wie schon 2011 wird es sich auch 2023 um eine gemeinsame Veranstaltung der Frauen- und Männermannschaften handeln. Die deutschen Herren sind nach ihrem sensationellen WM-Titel im Januar heiß auf den kontinentalen Titel vor heimischem Publikum.
Aber auch die Teams aus Belgien und den Niederlanden wollen direkt vor der eigenen Haustür ein Wörtchen um den EM-Titel mitreden. Dieser berechtigt auch zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024.
Klare Favoriten für die Halbfinals
Die Feldhockey-Europameisterschaft der Herren findet vom 19. bis 27. August zeitgleich mit der Damen-EM statt. Alle Spiele werden im Hockeypark in Mönchengladbach ausgetragen, der für die Titelkämpfe mit einem neuen Kunstrasenplatz und Flutlicht ausgestattet wurde. Acht Mannschaften haben sich qualifiziert und spielen in zwei Vorrundengruppen die Halbfinalisten aus.
Die Favoriten sind schon ausgemacht. In Gruppe A spielen die Olympiasieger aus Belgien und das starke Team aus England. Gruppe B ist mit dem amtierenden Europameister Niederlande und Weltmeister Deutschland prominent besetzt. Für die vier Halbfinalplätze gibt es also klare Favoriten.
Die Spiele in Mönchengladbach sind noch nicht ausverkauft, sodass eine spontane Anreise möglich ist. Wer die Europameisterschaft vor dem Bildschirm verfolgen möchte, muss auf den Online-Stream von ARD und ZDF zurückgreifen.
Deutschland nach WM-Titel Topfavorit
Gut ein halbes Jahr ist es her, dass sich Deutschland in Indien zur besten Hockey-Nation der Welt kürte. 15 der 18 Weltmeister sind in Mönchengladbach dabei. Schon allein deshalb ist das Team bei der Europameisterschaft im eigenen Land Topfavorit.
„Es ist ein extrem herausforderndes Turnier mit einem engen Feld an der Spitze.“
Bundestrainer André Henning
Zunächst steht am 19. August das Auftaktspiel gegen Wales an. „Wir freuen uns auf das Turnier und haben zunächst Wales vor der Brust, da müssen wir drei Punkte holen“, so der deutsche Kapitän Mats Grambusch. Danach kommt es am 21. August zum großen Schlagabtausch mit den Niederlanden. Dieses Spiel wird wohl darüber entscheiden, wer im Halbfinale auf Olympiasieger Belgien trifft. Grambusch: „Es macht immer Spaß, gegen die Niederlande zu spielen. Das wird sicherlich ein offener Schlagabtausch.“
Zum Abschluss der Vorrunde geht es am 23. August gegen Frankreich, vor dem das Team Respekt hat, wie Nationalspieler Niklas Wellen vom Crefelder HTC sagt: „Frankreich ist eine sehr unangenehm zu spielende Mannschaft, die sich immer weiterentwickelt hat.“ Dennoch dürfte der Titel, der letztlich auch zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris berechtigt, über allem stehen. Das Ziel für die EM steht laut Bundestrainer André Henning aber noch nicht fest: „Wir haben unsere Ziele intern noch nicht final besprochen. Es ist ein extrem herausforderndes Turnier mit einem engen Feld an der Spitze.“
Das deutsche Aufgebot (Rückennummern in Klammern):
Alexander Stadler (1), Mathias Müller (2), Mats Grambusch (3), Lukas Windfeder (4), Thies Prinz (7), Niklas Wellen (9), Johannes Große (10), Timm Herzbruch (12), Teo Hinrichs (14), Tom Grambusch (15), Gonzalo Piellat (16), Justus Weigand (19), Martin Zwicker (23), Hannes Müller (25), Timur Oruz (27), Malte Hellwig (29), Moritz Ludwig (44), Jean-Paul Danneberg (74).
Bundestrainer: André Henning