Nach einer Demonstration der Stärke sind die deutschen Hockey-Herren Hallen-Europameister geworden. Ohne die aktuellen A-Nationalspieler spielte das deutsche Team im belgischen Leuven und setzte sich im Finale gegen Überraschungsfinalist Polen mit 5:2 durch. Im Endspiel konnten die Osteuropäer lange mithalten, doch ab der 25. Minute kam Deutschland immer besser ins Spiel und fuhr am Ende einen ungefährdeten Sieg ein.
Die deutsche Mannschaft um Hallen-Bundestrainer Rein van Eijk tat sich in der Gruppenphase noch schwer, schaltete aber im Halbfinale in einem packenden Spiel Gastgeber Belgien aus. Für Deutschland ist es bereits der 17. Titel im Hallenhockey, nachdem man sich im Vorjahr Österreich geschlagen geben musste. Damit ist Deutschland mit großem Abstand Rekord-Europameister im Hallenhockey. Am kommenden Wochenende sind die Damen bei ihrer Europameisterschaft in Berlin gefordert.
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Deutschland dreht Halbfinale gegen Belgien
Die deutschen Herren waren fulminant in das Turnier gestartet und konnten in der Gruppenphase zunächst die Spanier mit 6:2 dominieren. Doch schon im zweiten Spiel hatte das Team von Rein van Ejik große Probleme mit den am Ende punktlosen Kroaten. Dieses Spiel gewann die DHB-Auswahl nur knapp mit 7:6. Gegen Titelverteidiger Österreich gab es am selben Tag ein 5:5-Unentschieden. Im letzten Spiel unterlag die Mannschaft der Schweiz mit 5:6. Da aber Spanien gegen Österreich nicht gewinnen konnte, reichten die sieben Punkte für den Einzug ins Halbfinale.
Hallenhockey-Europameister Herren seit 2001
Im Halbfinale am Samstagabend setzte sich Deutschland gegen die Gastgeber aus Belgien durch. Obwohl die Mannschaft mit einem Rückstand ins letzte Viertel ging, drehte sie die Partie durch ein Tor von Henrik Mertens in der letzten Minute noch in ein 5:4. Im Finale wartete überraschend die Mannschaft aus Polen. Die Osteuropäer hatten im Halbfinale Titelverteidiger Österreich im Penaltyschießen besiegt. Die Polen hatten zuletzt bei der EM 2006 im Finale gestanden, während das diesjährige Endspiel das erste seit 2012 ohne österreichische Beteiligung war.
Polen hält bis zum dritten Viertel gut mit
Das Finale der Hallenhockey-Europameisterschaft war ein temporeiches Spiel, das von Beginn an von der dominanteren deutschen Mannschaft bestimmt wurde. Polen verteidigte tief und hielt so im ersten Viertel das 0:0. Das verdiente 1:0 für die DHB-Auswahl fiel dann in der 14. Spielminute nach der zweiten Strafecke durch Paul Dösch. Durch einen Konter glichen die Polen in der 20. Spielminute aus. Doch nur wenige Sekunden später gelang Deutschland noch vor dem Halbzeitpfiff die erneute Führung. Elian Mazkour erzielte das 2:1.
„Das war eine Machtdemonstration im Finale und am Ende ein absolut verdienter Titelgewinn. Die Mannschaft hat Werbung für den Hallenhockeysport gemacht.“
Martin Schultze, DHB Vorstand Sport
In der 22. Minute erzielte Polen nach einer Strafecke erneut den Ausgleich. Das Team um Kapitän Paul Dösch ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und sorgte nur drei Minuten später durch den zweiten Treffer von Mazkour für die 3:2-Führung und zwei Minuten später für die Vorentscheidung: Ein Siebenmeter von Dösch fand den Weg ins Tor und sorgte für die erste komfortable Führung. Im letzten Viertel fiel nach wenigen Sekunden das 5:2 durch Henrik Mertgens, das Spiel war entschieden und Deutschland Europameister.
Hockey-Damen bei EM in Berlin gefordert
Die deutschen Verantwortlichen waren nach dem Spiel überglücklich. So sprach Martin Schultze, Vorstand Sport im DHB, von einer Machtdemonstration: „Das war eine Machtdemonstration im Finale und am Ende ein absolut verdienter Titelgewinn. Die Mannschaft hat Werbung für den Hallenhockeysport gemacht.“ Bundestrainer van Eijk sagte: „Eine mega Leistung heute. Vor allem die zweite Halbzeit war sehr souverän. Wir sind unglaublich glücklich. Die Steigerung im Turnier war deutlich zu sehen. Auf geht's Deutschland!“
„Eine mega Leistung heute. Vor allem die zweite Halbzeit war sehr souverän. Wir sind unglaublich glücklich. Die Steigerung im Turnier war deutlich zu sehen. Auf geht's Deutschland!“
Hallen-Bundestrainer Rein van Eijk
Bereits am Donnerstag sind nach den Männern die deutschen Hockey-Damen bei ihrer Europameisterschaft gefordert. Das Team von Bundestrainer Dominic Giskes reist als Favorit und Titelverteidiger nach Berlin. Von 21 Turnieren hat die Mannschaft 16 gewonnen. Zuletzt setzte sich das Team 2022 mit 5:4 gegen die Niederlande durch. Ab Donnerstag stehen zunächst die Gruppenspiele gegen Spanien, die Türkei, Tschechien und Belgien auf dem Programm. Austragungsort ist das Horst-Korber-Sportzentrum in Charlottenburg.