Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Damen, liebevoll „Danas“ genannt, hat ihr großes Ziel erreicht und fährt im Sommer zu den Olympischen Spielen nach Paris. Das Team von Bundestrainer Altenburg, das bei der Heim-EM im August 2023 den Quotenplatz verpasst hatte, erreichte beim Qualifikationsturnier im indischen Ranchi das Finale und sicherte sich damit die Teilnahme an den Olympischen Spielen.
Das Turnier in Indien war eines von zwei Qualifikationsturnieren für das olympische Hockeyturnier im Sommer in Paris. Jeweils acht Nationen waren zu den Turnieren eingeladen. Die beiden Finalisten und der Drittplatzierte erhalten ein Ticket für die Olympischen Spiele. Die deutschen Damen besiegten am gestrigen Donnerstag in einem spannenden Krimi die Gastgeberinnen aus Indien im Penaltyschießen. Sie sicherten sich damit vorzeitig das begehrte Ticket.
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„Danas“ mit Höhen und Tiefen in den Gruppenspielen
Das Qualifikationsturnier im indischen Ranchi war in zwei Vorrundengruppen aufgeteilt. In der deutschen Gruppe trafen die Damen auf Chile, Japan und Tschechien. In Gruppe B spielten Italien, Neuseeland, die USA und die gastgebenden Inderinnen. Die Vorrunde war für die deutschen Damen ein Auf und Ab. Zunächst gelang ein 3:0-Sieg gegen die Südamerikanerinnen aus Chile. Dabei trafen Selin Oruz, Jette Fleschütz und Lisa Nolte für das Team Deutschland im Marang Gomke Jaipal Singh Astro Turf Stadium.
Doch schon im zweiten Spiel gegen Japan schwächelten die „Danas“ und kamen nicht über ein 1:1 hinaus. Zwar waren die Deutschen klar feldüberlegen, nutzten aber ihre Chancen nicht. Lisa Nolte brachte ihr Team in Führung, doch Miyu Hasegawa glich zum Endstand aus. Im letzten Gruppenspiel durfte Deutschland nicht verlieren, sonst wäre der Traum von Olympia in Gefahr gewesen. Doch das Team um Kapitänin Nike Lorenz ließ keine Zweifel aufkommen und siegte mehr als deutlich mit 10:0 gegen Nachbarland Tschechien.
Erfolg gegen Indien bringt Olympia-Qualifikation
Nach dem Gruppensieg trafen die DHB-Damen im Halbfinale auf den Zweitplatzierten der Gruppe B. Diesen Platz belegte Indien hinter Großbritannien, sodass Deutschland gegen die Gastgeberinnen um das Olympiaticket spielen musste. Bei einer Niederlage hätte sich eine weitere Chance über das Spiel um Platz drei eröffnet. Vor einer spektakulären Kulisse in Indien gingen die Gastgeberinnen zunächst in Führung. Diese konnte Charlotte Staphorst noch in der ersten Halbzeit ausgleichen.
„Es ist einfach überragend, was für eine geile Überzeugung in dieser Mannschaft bis zur letzten Sekunde steckt.“
Nationalspielerin Lisa Nolte
Im zweiten Durchgang war es erneut Staphorst, die drei Minuten vor Spielende für Deutschland traf und das Tor zu Olympia weit aufstieß. Doch eine Strafecke für Indien sorgte in der letzten Spielminute für grenzenlosen Jubel im Stadion, als Ishika Chaudhary der Ausgleich gelang. Im Penaltyschießen setzten sich die deutschen Damen schließlich doch noch durch und fahren im Sommer nach Paris. „Es ist einfach überragend, was für eine geile Überzeugung in dieser Mannschaft bis zur letzten Sekunde steckt“, sagte eine überglückliche Lisa Nolte, die den entscheidenden Penalty verwandelte, nach Spielende.
Deutsche Herren nach Gruppensieg im Halbfinale
Auch für die deutschen Hockey-Herren sieht es auf dem Weg zu den Olympischen Spielen gut aus. Nach einer durchwachsenen Vorrunde gegen Kanada (9:0), Neuseeland (2:2) und Chile (3:0) wurde das Team von André Henning dank des besseren Torverhältnisses Gruppensieger. Im Halbfinale wartet nun mit Pakistan ein schwächerer Gegner. Sollten die „Honamas“ am Samstag um 17:30 Uhr MEZ in Muscat im Oman gewinnen, wäre es eine perfekte Woche für den Deutschen Hockey-Bund.
Nachdem die deutschen Hockey-Damen die Qualifikation für die Olympischen Spiele perfekt gemacht haben, stehen nun vier Teams für die Mannschaftswettbewerbe fest. Neben den „Danas“ sind dies die Basketball-Herren nach ihrem Weltmeistertitel im vergangenen Jahr. Außerdem die Tischtennis-Damen als Europameisterinnen sowie die Volleyball-Herren, die sich sensationell in einem Qualifikationsturnier die Teilnahme sicherten. Gute Chancen haben neben den „Honamas“ auch die deutschen Basketballerinnen und die Fußballerinnen. Auch für die Handball-Herren und -Damen ist noch alles offen.