Wenn am 10. Januar 2024 die EHF EURO 2024 angepfiffen wird, ist Gastgeber Deutschland vom ersten Tag an dabei. Im Rahmen des Opening Match Day ist die deutsche Gruppe A mit zwei Spielen gefordert. Die Partien in Düsseldorf sollen für einen neuen Zuschauer-Weltrekord im Handball sorgen.
Für die DHB-Auswahl geht es in der Gruppenphase darum, einen der ersten beiden Plätze zu belegen, denn nur diese berechtigen zum Weiterkommen in die Hauptrunde. Wir haben die deutschen Gegner Schweiz, Nordmazedonien und Frankreich genauer unter die Lupe genommen.
Inhaltsverzeichnis
1. Gruppenspiel: Deutschland gegen die Schweiz
Das Nachbarland ist am 10. Januar 2024 um 20:45 Uhr Auftaktgegner der deutschen Mannschaft in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena. Die Eidgenossen haben sich nach vierjähriger Pause wieder für die Europameisterschaft qualifiziert. Größere Zeiten erlebte der Schweizer Handball Anfang der 1990er Jahre. Damals gelang unter dem deutschen Trainer Arno Ehret mit dem vierten Platz an einer Weltmeisterschaft der bisher größte Erfolg. Nach Ehrets Rückkehr ins Nationalteam folgten die Teilnahmen an den Europameisterschaften 2002, 2004 und 2006. Die nächste Qualifikation für ein großes Turnier ließ dann bis 2020 auf sich warten, als es zur EM nach Göteborg ging. 2024 steht die fünfte Europameisterschaft für die Alpenrepublik auf dem Programm.
Wie hat sich die Schweiz für die Handball EM 2024 qualifiziert?
Die Schweizer qualifizierten sich als Team aus Topf 2 gegen Ungarn (Topf 1), Georgien (Topf 3) und Litauen (Topf 4). Alle vier Mannschaften belegten am Ende der Qualifikation die gemäß Setzliste zu erwartenden Tabellenplätze. Die Schweiz verlor beide Spiele gegen die topgesetzten Ungarn und konnte sich in den vier Spielen gegen die Underdogs aus Georgien und Litauen durchsetzen. Zu Hause gegen Georgien und in Litauen gewannen die Eidgenossen allerdings nur mit einem Tor Unterschied, sodass die EM-Qualifikation im Nachbarland gerade zu Beginn der Qualifikationsphase noch in Gefahr war.
Wer sind die Stars der Schweizer Handball Nationalmannschaft bei der EM 2024?
In der Alpenrepublik sind in Sachen Handball viele Augen auf Andy Schmid gerichtet. Der langjährige Superstar der Rhein-Necker Löwen prägte mit über 200 Länderspielen eine Ära, die nun zu Ende geht. Schmid, der heute beim HC Kriens spielt, wird seine letzten wichtigen Partien als Spieler in Deutschland bestreiten und im Sommer 2024 selbst Trainer der Eidgenossen werden. Ansonsten ist der Schweizer Kader gespickt mit Legionären aus Deutschland. Gleich zehn Nati-Spieler verdienen ihr Geld in der 1. oder 2. HBL. Eine wichtige Rolle spielen auch die Spieler der Schweizer Ausnahmeclubs Kadetten Schaffhausen und HC Kriens. Trainiert wird das Team seit 2016 von Michael Suter, der in seiner Heimat als Erfolgstrainer gilt.
Die Gruppen der Handball EM 2024 im Überblick
(in Düsseldorf und Berlin) | (in Mannheim) | (in München) | (in Berlin) | (in Mannheim) | (in München) |
---|---|---|---|---|---|
2. Gruppenspiel: Deutschland gegen Nordmazedonien
Nach dem Auftaktspiel vor Weltrekordkulisse in Düsseldorf wechselt die deutsche Mannschaft während der Vorrunde in die Mercedes-Benz Arena nach Berlin. Dort steht am Sonntag, 14. Januar 2024, um 20:30 Uhr das zweite Spiel gegen Nordmazedonien auf dem Programm. Die Nordmazedonier nehmen seit 2012 regelmäßig an Europa- und auch Weltmeisterschaften teil.
Der gesamte Handball des Balkanstaates ist eng mit einem Namen verbunden: Kiril Lazarov. Als der Star des nordmazedonischen Handballs die Bühne der Nationalmannschaft betrat, begann deren Erfolgsphase. Bereits 1999 spielte Lazarov seine erste Weltmeisterschaft für den Balkanstaat. Bei der WM 2009 erzielte der Rückraumspieler 92 Tore – ein Rekord, der bis heute Bestand hat. Der größte Erfolg für Nordmazedonien war der fünfte Platz bei der Europameisterschaft 2012. Lazarov erzielte 61 Treffer und hält damit ebenfalls den Rekord für die meisten Tore bei einer Europameisterschaft. Mit nachlassender Stärke des Starspielers ginge auch die guten Ergebnisse der Nordmazedonier zurück.
Wie hat sich Nordmazedonien für die Handball EM 2024 qualifiziert?
Nordmazedonien qualifizierte sich für die Europameisterschaft in Deutschland über die Gruppe 1, in der auch Portugal aus Topf 1, die Türkei aus Topf 3 und Luxemburg aus Topf 4 vertreten waren. In der Qualifikation verlor Nordmazedonien die Spiele gegen die topgesetzten Portugiesen deutlich, gewann aber die weiteren Partien gegen die vermeintlichen Underdogs ohne größere Probleme. So wurde Nordmazedonien am Ende ungefährdeter Gruppenzweiter und konnte relativ früh für die EHF EURO 2024 planen.
Wer sind die Stars der Handball Nationalmannschaft Nordmazedoniens bei der EM 2024?
Der Star der Nordmazedonier ist und bleibt wie in all den Jahren Kiril Lazarov. Der großgewachsene Rückraumspieler hat allerdings bereits 2021 die Seiten gewechselt und reist nun als Trainer in die Bundesrepublik, wo er übrigens in seiner Karriere trotz acht Stationen in sechs verschiedenen Ländern nie bei einem Verein unter Vertrag stand. Große Handballnamen suchen die Fans im Kader des Balkanstaates vergeblich. Die meisten Nationalspieler sind bei den heimischen Vereinen Eurofarm Pelister und Vardar Skopje aktiv. Herausragende Spieler sind Torhüter Nikola Mitrevski vom FC Porto und Filip Kuzmanovski, der in Deutschland bei der HSG Wetzlar spielt.
Die Spiele der Gruppe A im Überblick
18:00 Uhr | Spielbericht |
|||
20:45 Uhr | Spielbericht |
|||
18:00 Uhr | Spielbericht |
|||
20:30 Uhr | Spielbericht |
|||
18:00 Uhr | Spielbericht |
|||
20:30 Uhr | Spielbericht |
3. Gruppenspiel: Deutschland gegen Frankreich
Frankreich ist eine Handballnation und die französische Nationalmannschaft prägt den Sport seit Jahrzehnten. Frankreich und Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder dramatische Spiele geliefert, wie zum Beispiel das Halbfinale der Weltmeisterschaft 2007, das Deutschland nach zweimaliger Verlängerung für sich entschied und Weltmeister wurde. Am 16. Januar 2024 um 20:30 Uhr kommt es in Berlin zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen den Gastgebern aus Deutschland und dem amtierenden Olympiasieger und Vizeweltmeister aus Frankreich, dessen Erfolge kaum zu überschauen sind.
Vor allem seit 2008 ist der französische Handball der erfolgreichste der Welt. Zwischen 2008 und 2023 wurde die Equipe Tricolore dreimal Olympiasieger, viermal Weltmeister und dreimal Europameister. Namen wie Thierry Omeyer, Daniel Narcisse, Nikola Karabatic oder Luc Abalo wurden auch außerhalb der Handballhallen zu weltbekannten Stars. Interessanterweise spielte der französische Handball bis Anfang der 1990er Jahre überhaupt keine Rolle.
Wie hat sich Frankreich für die Handball EM 2024 qualifizert?
„Les Bleus“ qualifizierten sich für das Turnier in Deutschland als topgesetztes Team in der Gruppe 8 mit Spielen gegen Polen (Topf 2), Italien (Topf 3) und Lettland (Topf 4). Frankreich gewann alle sechs Spiele und zeigte in keiner Partie Nerven. Selbst die Partie bei den stärksten Gegnern in Polen hatte die Equipe Tricolore dank einer fulminanten 22:11-Führung nach dreißig Minuten bereits zur Halbzeit entschieden.
Wer sind die Stars der Handball Nationalmannschaft Frankreichs bei der EM 2024?
Die Geschicke der französischen Handball-Nationalmannschaft lenkt derzeit Guillaume Gille, der zusammen mit seinem Bruder Bertrand zu den Vereinslegenden des HSV Hamburg zählt. Gino, wie Guillaume liebevoll genannt wird, trat 2020 die Nachfolge von Didier Dinart an und gewann 2021 bereits nach einem Jahr im Amt die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Bei der Weltmeisterschaft 2023 in Schweden folgte die Silbermedaille für den einstigen Rückraum-Mitte-Spieler.
Das Team, mit dem Gille nach Deutschland reist, ist gespickt mit Stars des Handballsports. Allen voran der dreimalige Welthandballer des Jahres Nikola Karabatic, der in Deutschland seine letzte EM bestreiten wird. Spielmacher der Franzosen ist Nedim Remili, der bei Telekom Veszprem spielt. Sein Teamkollege in Ungarn ist der französische Weltklasse-Kreisläufer Ludovic Fabregas. Der derzeit beste Spieler der Franzosen dürfte aber Dika Mem vom FC Barcelona sein, der maßgeblich an den jüngsten Erfolgen der „Blues“ beteiligt war.