Nach den beiden Siegen gegen Polen und die Schweiz stand die deutsche Handball-Nationalmannschaft bereits vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Tschechien in der Hauptrunde der Weltmeisterschaft. Dennoch war die Partie im dänischen Hering gegen das Nachbarland von großer Bedeutung. Durch zwei Unentschieden und den Sieg der Schweizer am Nachmittag gegen Polen waren die Tschechen ebenfalls für die Hauptrunde qualifiziert. Somit wussten beide Nationen, dass die Punkte vom heutigen Abend mit in die Hauptrunde genommen werden. Ein wichtiger Aspekt für den späteren Einzug ins Viertelfinale des Turniers.
Torhüter David Späth unterstrich die Bedeutung der Partie: „Das Spiel ist mega wichtig. Es ist ein Endspiel, weil diese Punkte vielleicht entscheiden können, ob wir ins Viertelfinale kommen oder nicht. Deswegen gehen wir da mit vollem Elan rein und wollen dieses Spiel gewinnen.“ Die Tschechen spielten im bisherigen Turnierverlauf zweimal unentschieden, mit den ungewöhnlichen Ergebnissen 17:17 und 19:19. Die Osteuropäer verfügen über eine kompakte Abwehr und einen starken Torhüter Tomas Mrkva, der beim deutschen Rekordmeister THW Kiel unter Vertrag steht.
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Torarme erste Halbzeit zwischen Deutschland und Tschechien
Bundestrainer Alfred Gislason schickte vor gut gefüllten Rängen in der Jyske Bank Boxen folgende Formation aufs Feld: Im Tor stand wie gewohnt Andreas Wolff. Lukas Mertens und Lukas Zerbe bildeten die Außen. Am Kreis stand erstmals von Beginn an Justus Fischer von der TSG Hannover/Burgdorf. Den Rückraum bildeten wie gewohnt Julian Köster und Renars Uscins. Auf der Mittelposition wechselten sich der zuletzt angeschlagene Juri Knorr im Angriff und Luca Witzke in der Abwehr ab. Es entwickelte sich das erwartet umkämpfte Spiel.
Handball-WM 2025 Vorrunde Gruppe A
| SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 3 | 3 | 0 | 0 | 95:79 | 16 | 6 |
| Schweiz | 3 | 1 | 1 | 1 | 76:76 | 0 | 3 |
| Tschechien | 3 | 0 | 2 | 1 | 58:65 | -7 | 2 |
| Polen | 3 | 0 | 1 | 2 | 75:84 | -9 | 1 |
Den ersten Treffer der Partie erzielte Juri Knorr, ehe Tomas Mrkva gleich zwei Siebenmeter von Zerbe und Marko Grgic parieren konnte. Die Tschechen mussten nach Zeitstrafen eine doppelte Unterzahl überstehen. Sie führten aber dennoch nach 15 Minuten mit 6:5. David Späth kam ins Tor der DHB-Auswahl und Kapitän Johannes Golla kehrte an den Kreis zurück. Späth sollte an diesem Abend auf eine Fangquote von knapp 50 Prozent kommen. Die deutsche Mannschaft kam nun besser ins Spiel. Doch zur Halbzeit reichte es nur zu einem 11:11-Unentschieden, sodass für den zweiten Durchgang alles offen war.
Italien, Tunesien und Dänemark warten in der WM-Hauptrunde
Die zweite Halbzeit begann mit zwei starken Paraden von Mrkva, an dem Knorr zweimal scheiterte. Doch kurz darauf war Deutschland die bessere Mannschaft. Mit dem ersten Tempogegenstoß, den Mertens erfolgreich abschloss, ging das Gislason-Team mit 16:13 in Führung und zwang Tschechiens Startrainer Xavi Sabaté zu einer frühen Auszeit. Kurz darauf sah Jakub Sterba vom ASV Hamm nach einem unglücklichen Kopftreffer die Rote Karte. Ein Tor von Keeper David Späth in den leeren Kasten sorgte beim 19:14 für eine erste Vorentscheidung.
Handball-WM 2025 Hauptrunde –
Deutsche Spiele im Überblick
Uhrzeit | ||||
|---|---|---|---|---|
20:30 Uhr | Herning | |||
18:00 Uhr | Herning | |||
20:30 Uhr | Herning |
Dank des am Ende ungefährdeten 29:22-Erfolgs, bei dem Renars Uscins mit acht Treffern bester Torschütze war, geht die DHB-Auswahl mit der vollen Punktausbeute in die Hauptrunde. Dort warten Italien, Tunesien und Weltmeister Dänemark als Gegner, wobei es am Dienstag zunächst gegen den Co-Gastgeber aus dem Nachbarland geht. „Wir haben uns ein bisschen schwergetan am Anfang, aber wenn wir mal ins Rollen kommen, dann ist es schwer, uns zu halten“, sagte „Man of the Match“ David Späth. Bundestrainer Gislason ergänzte: „Es ist erstaunlich, wie schwer wir uns selbst das Leben machen. Was wir an freien Chancen vergeben, das ist ja eigentlich nicht mehr normal.“
„Wenn wir gegen Dänemark so mit den Chancen umgehen wie heute, dann ist das Spiel schnell vorbei.“
Bundestrainer Alfred Gislason
Tore:
Deutschland: Uscins 8, Knorr 5, Grgic 3, Mertens 3, Zerbe 3, Golla 2, Lichtlein 2, Köster 1, Witzke 1
Tschechien: Solak 7, Kasparek 4, Piroch 3, Blaha 2, Hrstka 1/1, Blecha 1, Havran 1, Morkovsky 1, Reichl 1, Sterba 1
