Die Handball-Weltmeisterschaft ist in der heißen Phase und die deutsche Nationalmannschaft war am Mittwochabend im Viertelfinale gegen Portugal gefordert. Gesucht wurde in Oslo der Gegner von Titelverteidiger Dänemark, der sich zuvor gegen Brasilien für das Halbfinale qualifiziert hatte. Deutschlands Gegner Portugal steht zum ersten Mal überhaupt in einem Viertelfinale einer Weltmeisterschaft. Zudem ist es erst die fünfte Teilnahme für das spielstarke Team. Dennoch durfte Deutschland den Gegner nicht unterschätzen, denn die Iberer spielen ein überragendes Turnier. In der Hauptrunde setzten sie sich als Gruppensieger vor Handball-Nationen wie Norwegen, Spanien und Schweden durch.
Bei den Portugiesen ist vor allem auf die Costa-Brüder zu achten. Martim und Francisco sorgen für die Tore im schnellen Spiel der Iberer. Hinzu kommt ein starker Torhüter Diogo Marques, der wie die Costas in der heimischen Liga spielt. Star des Teams ist Kreisläufer Luis Frade vom FC Barcelona. Bundestrainer Alfred Gislason warnte vor der Partie: „Da sind nicht nur die Costa-Brüder, die sehr gut spielen. Die ganze Mischung bei Portugal macht es aus. Die sind sehr gefährlich – Mann gegen Mann und aus dem Rückraum. Sie haben gute Mittelleute wie Salvador oder Silva, haben zwei sehr gute Kreisläufer, gute Außen und eine sehr gute Abwehr.“
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Deutschland ohne Spielmacher Juri Knorr mit schwachem Start
Der Bundestrainer schickte seine vermeintliche Stammformation aufs Feld. Im Tor begann der Routinier Andreas Wolff. Auf den Halbpositionen begannen die starken Youngster Renars Uscins und Julian Köster. Luca Witzke vertrat den noch nicht ganz genesenen Juri Knorr auf der Spielmacherposition. Kapitän Johannes Golla spielte am Kreis und auf den Außenpositionen sollten Lukas Mertens und Lukas Zerbe für Furore sorgen. In der Abwehr rotierte Christoph Steinert in den Verbund. Den ersten Treffer der Partie erzielte Antonio Areia, der dafür gleich einen Siebenmeter benötigte. In der Folge zeigten die Torhüter erste Paraden, sodass Deutschland erst nach sieben Minuten durch Renars Uscins zum 1:2 traf.
Handball-WM 2025 Viertelfinale Übersicht
Uhrzeit | ||||
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18:00 Uhr | Zagreb | |||
21:00 Uhr | Zagreb | |||
17:30 Uhr | Oslo | |||
20:30 Uhr | Oslo |
Die DHB-Auswahl tat sich sehr schwer und schloss ihre Angriffe meist unkontrolliert und überhastet ab. Nach zehn Minuten nahm Gislason beim Stand von 1:5 eine frühe Auszeit und brachte Juri Knorr auf der Spielmacherposition. Eine Strafzeit gegen die Portugiesen, ein gehaltener Siebenmeter von Wolff und Tore von Knorr brachten Deutschland ins Spiel (5:7). Zwei Treffer von Frade ins leere deutsche Tor brachten die Portugiesen jedoch wieder deutlicher in Führung. Nur Siebenmeter von Lukas Zerbe hielten Deutschland im Spiel. Dennoch drohte der DHB-Auswahl beim 9:13 zur Pause das WM-Aus.
DHB-Team scheidet in letzter Sekunde nach Verlängerung aus
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgte ein hartes Foul von Frade an Uscins für Aufregung, die Schiedsrichter stellten den Kreisläufer des FC Barcelona vom Platz und Deutschland verkürzte auf 13:15. Ein 4:0-Lauf brachte die Mannschaft von Alfred Gislason erstmals in Führung (20:18). Johannes Golla hätte auf drei Tore erhöhen können, scheiterte aber am Torhüter. In der Schlussphase geriet Deutschland nach Strafzeiten mit zwei Spielern in Unterzahl, rettete sich aber auch dank zahlreicher Paraden von Andreas Wolff in die Verlängerung.
Handball-WM 2025 Halbfinale Übersicht
Uhrzeit | ||||
|---|---|---|---|---|
21:00 Uhr | Zagreb | |||
21:00 Uhr | Oslo |
Die Verlängerung verlief knapp, doch die Portugiesen lagen die meiste Zeit in Führung. Zerbe hielt Deutschland mit seinen Siebenmetern noch einmal im Spiel, aber im Angriff fehlte deutlich der Mut. Wenige Sekunden vor Spielende traf Martim Costa zum 31:30 für die Iberer, deren WM-Traum weiter geht. Deutschland hingegen ist nach dieser bitteren Niederlage ausgeschieden. Platzierungsspiele gibt es im Gegensatz zur letzten WM nicht mehr. Kapitän Golla nach der Partie: „Die Hypothek von der ersten Halbzeit ist sehr, sehr groß, weil wir 30 Minuten überhaupt nicht im Spiel sind. Eigentlich haben wir den Fuß halb in der Tür, machen dann zu viele leichte Fehler.“
„Ich bin stolz, wie wir uns zurückgekämpft haben, wir hatten es zum Schluss sogar in der eigenen Hand. Daraus müssen wir lernen.“
Nationalspieler Lukas Zerbe
Tore:
Portugal: F. Costa 8, Iturriza 7, M. Costa 4, Portela 4, Areia 2, Frade 2, Salvador 2, Fernandes 1, Silva 1
Deutschland: Zerbe 9, Knorr 7, Golla 5, Uscins 4, Köster 3, Grgic 1, Mertens 1
