Im vorletzten Spiel des Kalenderjahres 2023 hinterließ die DHB-Auswahl mehr Fragezeichen als Antworten. Im ersten von zwei Aufeinandertreffen gegen Afrikameister Ägypten gab es ein Unentschieden für das Team von Alfred Gislason.
In Ulm richteten sich die Augen zunächst auf den Mann zwischen den Pfosten. Silvio Heinevetter bekam den Vorzug im Tor vor Andreas Wolff, der am Abend jedoch nach einigen Wochen noch sein Comeback im DHB-Team geben sollte.
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Defensiv schwache Leistung
Gislason setzte zu Beginn die Feldspieler Lukas Mertens, Julian Köster, Juri Knorr, Kai Häfner, Patrick Groetzki sowie Kapitän Johannes Golla und wurde zunächst belohnt. Mit tollem Tempospiel ging die DHB-Auswahl mit 7:3 in Führung.
Doch dann gab es einen überraschenden Bruch im Spiel, der die Nordafrikaner zurück in die Partie brachte. Nach einer tollen Aufholjagd drehte Ägypten die Partie und ging seinerseits mit 11:9 in Führung. Wolff kam noch vor dem Pausenpfiff ins Tor und Juri Knorr sorgte immer wieder dafür, dass Deutschland im Spiel blieb.
Starke Phase nach Wiederbeginn
Die Heimmannschaft kam vor 4.601 Zuschauern in Ulm gut aus der Pause und drehte das Spiel. In der 36. Minute erzielte Juri Knorr die erneute Führung zum 20:19. Mit Renars Uscins und Torhüter David Späth testete Gislason seine Youngster auf hohem Niveau.
Späth, Torhüter der Rhein-Neckar Löwen, feierte an diesem Abend sein Debüt in der Nationalmannschaft und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. Der achtmalige Afrikameister Ägypten gab sich jedoch nicht geschlagen. So kam das Team in der Schlussphase noch einmal heran, sodass am Ende ein leistungsgerechtes 31:31-Unentschieden zu Buche stand.
Debüt für Nils Lichtlein
In den Schlussminuten verhalf Gislason Linksaußen Tim Nothdurft und Mittelmann Nils Lichtlein, über dessen Nominierung für die Nationalmannschaft viel diskutiert wurde, zu ihrem Debüt. Letztlich leistete sich die deutsche Mannschaft zu viele technische Fehler.
„Wir können viel aus diesem Spiel lernen.“
Bundestrainer Alfred Gislason
Der isländische Trainer sprach nach dem Spiel von „viel zu vielen“ vermeidbaren Problemen und hatte dabei vor allem die Schlussphase im Blick: „Natürlich ist es sehr schade, dass wir die letzten zwei Angriffe mit technischen Fehlern beenden.“
Chance auf Sieg schon am Sonntag
Bereits zwei Tage nach dem Unentschieden gegen Ägypten steht das nächste Kräftemessen der beiden Mannschaften an. Beim Tag des Handballs in München soll am Sonntag vor über 10.000 Zuschauern ein Sieg eingefahren werden.
Gislason setzt dabei vor allem auf die Breite des Kaders: „Unser erster Anzug passt in Angriff und Abwehr, aber dahinter machen wir zu viele Fehler. Wir können viel aus diesem Spiel lernen.“