Deutschland gewinnt EM-Generalprobe gegen Portugal mit 35:31

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Vier Tage vor dem Eröffnungsspiel der Heim-EM hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft die Generalprobe in Kiel gegen Portugal mit 35:31 gewonnen. Schlüssel zum Sieg waren ein starker Torhüter Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr im Angriff. Schwierigkeiten hatte Deutschland immer dann, wenn der Bundestrainer viel rotierte und in seiner Formation etwas ausprobierte.

Der Sieg der deutschen Mannschaft rückte nach dem Spiel allerdings schnell in den Hintergrund, denn Patrick Groetzki verletzte sich noch in der ersten Halbzeit und fällt für die gesamte Heim-EM aus. Die Nachnominierung eines Ersatzspielers für den deutschen EM-Kader steht noch aus.

Youngster Renars Uscins in der Startelf

Zu Beginn der Partie nahm Bundestrainer Alfred Gislason im Vergleich zum ersten Test mit den Portugiesen zwei Änderungen vor. Für Timo Kastening begann Patrick Groetzki und im rechten Rückraum setzte Gislason auf den jungen Renars Uscins von der TSV Hannover-Burgdorf anstelle von Routinier Kai Häfner. Zu Beginn entwickelte sich in der Kieler Arena ein enges Spiel, in dem die Iberer nach zehn Minuten mit 7:6 in Führung lagen.

Doch vor allem dank eines starken Andreas Wolff im deutschen Tor drehten die Hausherren die Partie. Nachdem Gislason mit Sebastian Heymann, Justus Fischer, Martin Hanne und Christoph Steinert kräftig rotierte, kamen die Südeuropäer zurück ins Spiel und glichen zum 12:12 aus. Deutschland stellte mit Köster auf eine offensive 3:2:1-Abwehr um, die gut funktionierte.

Patrick Groetzkis Verletzung bricht wieder auf

In einer starken deutschen Schlussphase wurde es plötzlich still in Kiel. Patrick Groetzki sackte nach einem langen Pass mit Schmerzen zu Boden. Der deutsche Nationalspieler der Rhein-Necker Löwen hatte sich Ende letzten Jahres eine Fußverletzung zugezogen. Die radiologische Untersuchung nach dem Spiel ergab, dass die alte Verletzung wieder aufgebrochen ist und Groetzki die gesamte Europameisterschaft verpassen wird.

„Das ist natürlich so ziemlich der schlechteste Zeitpunkt, den man sich vorstellen kann, weil ich alles gegeben habe, um bei diesem Turnier dabei zu sein.“

Patrick Groetzki

„Das ist natürlich so ziemlich der schlechteste Zeitpunkt, den man sich vorstellen kann, weil ich alles gegeben habe, um bei diesem Turnier dabei zu sein. Aber Verletzungen gehören im Sport nun einmal dazu, und ich werde mich auch von dieser ganz sicher wieder zurück kämpfen, so, wie ich es immer getan habe“, gab sich der Linkshänder kämpferisch. Bis zum 09. Januar kann der DHB nun einen Spieler für diese Position nachnominieren.

Zweite Hälfte mit Späth und Lichtlein

Beim Stand von 20:15 ging es in die Pause, aus der Deutschland mit zwei interessanten Wechseln zurückkehrte. Die beiden U21-Weltmeister David Späth im Tor und Spielmacher Nils Lichtlein bekamen ihre Chance. Nach zehn Minuten hatte Deutschland beim 29:22 die höchste Führung des Abends herausgespielt.

Die EM-Spiele in der deutschen Gruppe A

Datum / Uhrzeit
Heim
Gast
Ort
Ergebnis
10. Januar 2024
18:00 Uhr
Frankreich
Nordmazedonien
Merkur Spiel-Arena, Düsseldorf
39:29
Spielbericht
10. Januar 2024
20:45 Uhr
Deutschland
Schweiz
Merkur Spiel-Arena, Düsseldorf
27:14
Spielbericht
14. Januar 2024
18:00 Uhr
Schweiz
Frankreich
Mercedes-Benz-Arena, Berlin
26:26
Spielbericht
14. Januar 2024
20:30 Uhr
Nordmazedonien
Deutschland
Mercedes-Benz-Arena, Berlin
25:34
Spielbericht
16. Januar 2024
18:00 Uhr
Nordmazedonien
Schweiz
Mercedes-Benz-Arena, Berlin
29:27
Spielbericht
16. Januar 2024
20:30 Uhr
Frankreich
Deutschland
Mercedes-Benz-Arena, Berlin
33:30
Spielbericht

Doch eine portugiesische Auszeit zeigte Wirkung. Tor um Tor kämpften sich die Iberer zurück ins Spiel, zumal Torhüter Späth nicht so stark agierte wie Wolff im ersten Durchgang. Zehn Minuten vor dem Ende hatte Portugal auf 29:28 verkürzt, sodass Gislason noch einmal seine beste Sieben aufs Feld schickte. Deutschland behielt dadurch die Oberhand und gewann die EM-Generalprobe mit 35:31.

„Allerwichtigstes Spiel“: EM-Start am Mittwoch

Im Interview nach dem Spiel sprach Gislason über die positiven und negativen Dinge, die er während des Tests gesehen hatte. Kritik gab es für die Torhüter: „Diese Würfe aufs leere Tor waren unsere schlechteste Taktik heute – viermal geworfen und nur ein Tor ist ziemlich grausam.“ Zum Spiel von David Späth meinte der Trainer: „Die Leistung von Andi war deutlich besser, aber wir wollten ihm unbedingt eine Chance geben.“

„Insgesamt können wir mitnehmen, dass wir jetzt mit vier Toren statt einem Tor Unterschied gewonnen haben, da ist eine leichte Verbesserung zu sehen.“

Bundestrainer Alfred Gislason

„Wir haben einige Dinge wieder nicht so gelöst, wie wir sie eigentlich lösen wollten. Insgesamt können wir mitnehmen, dass wir jetzt mit vier Toren statt einem Tor Unterschied gewonnen haben, da ist eine leichte Verbesserung zu sehen“, fand der Isländer aber auch positive Worte. Nun beginne die Vorbereitung auf das „allerwichtigste Spiel“ am kommenden Mittwoch in Düsseldorf gegen die Schweiz.

Die Highlights des Spiels im Video

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