Der Siegeszug der deutschen Handballerinnen bei der Weltmeisterschaft in Dänemark, Norwegen und Schweden geht weiter. Nach dem Sieg gegen Serbien steht die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch bereits vor dem abschließenden Topspiel gegen Gastgeber Dänemark als Viertelfinalist fest. Gegner ist dann ein Team aus dem Trio Schweden, Kroatien und Montenegro, wobei der eigentliche Wunschgegner von Nationalspielerin Antje Döll bereits ausgeschieden ist.
Vor 5.000 Zuschauern in Herning setzte sich die deutsche Mannschaft in einer anfangs umkämpften Partie mit Geduld und einer immer besser werdenden Abwehr durch. In der ausgeglichenen ersten Halbzeit gelang es den Serben, die deutschen Damen durch eine regelmäßige Tempoverschleppung vor Probleme zu stellen, sodass diese ihr eigenes Spiel nicht aufziehen konnten.
Inhaltsverzeichnis
Grijseels verletzt: Bundestrainer muss umstellen
Bundestrainer Markus Gaugisch musste sein Team umstellen. Für Co-Kapitänin Alina Grijseels rückte Toni Luise Reimann in die Startformation. Die wichtige Spielmacherin hatte sich im Spiel gegen Rumänien leicht verletzt und musste auf einen Einsatz gegen den Gruppenletzten Serbien verzichten. Die Osteuropäerinnen spielten in der ersten Halbzeit stark auf. Sie bereiteten ihre Angriffe lange vor und schlossen überlegt ab.
Im deutschen Angriff lief dagegen nicht viel zusammen. Das typische deutsche Tempospiel wurde unterbunden, die Würfe kamen zu schnell und unplatziert. Trainer Gaugisch war unzufrieden und kritisierte das eigene Angriffsspiel in einer Auszeit deutlich. Da sich die Serbinnen jedoch acht Abspielfehler erlaubten, ging Deutschland mit einer 14:13-Führung in die Pause.
Deutschland steigert sich in zweiter Halbzeit deutlich
Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte Serbien sein zögerliches Spiel fort, wovon sich die deutsche Mannschaft anstecken ließ und in Rückstand geriet. Eine doppelte Überzahl für Deutschland brachte dann die Entscheidung. Eine Viertelstunde vor Spielende setzte sich die Mannschaft erstmals mit fünf Toren ab. Vor allem die deutsche Abwehr ließ in dieser Phase nichts mehr anbrennen.
Übersicht der deutschen Hauptrunden-Spiele
Die deutsche Torhüterin Sarah Wachter von Borussia Dortmund blieb ganze elf Minuten ohne Gegentor. Zudem wurde der deutsche Angriff, in dem Linksaußen Antje Döll mit fünf Treffern beste Werferin war, variabler. So baute Deutschland seinen Vorsprung immer weiter aus und kam in der Schlussphase zu einem ungefährdeten 31:21-Sieg.
Mögliches Trio als Viertelfinal-gegner
Die deutschen Damen haben damit das Ticket für das Viertelfinale gebucht. Im letzten Spiel gegen Gastgeber Dänemark geht es nun darum, wer die Vorrundengruppe III als Erster und wer als Zweiter abschließt. Danach steht fest, wer aus dem Trio Schweden, Montenegro und Kroatien der Gegner in der K.O.-Runde sein wird.
„Wir sind noch nicht fertig. Wir haben noch Luft nach oben und wollen um Medaillen mitspielen.“
Nationalspielerin Antje Döll
Antje Döll wollte eigentlich am liebsten gegen Ungarn spielen: „Ich würde mir Ungarn wünschen aufgrund der letzten Partien. Da haben wir vielleicht einen mentalen Vorteil.“ Doch die Ungarn schieden im weiteren Verlauf des Abends aus dem Turnier aus. Für die kommenden Aufgaben fordert sie schon jetzt eine Leistungssteigerung: „Wenn wir gegen starke Teams wir Dänemark bestehen wollen, müssen wir unsere Chancen besser nutzen und die Wurfeffektivität verbessern. Wir sind noch nicht fertig. Wir haben noch Luft nach oben und wollen um Medaillen mitspielen.“