Handball-WM: Deutsche Damen schlagen Japan knapp

Bildquelle: Youtube // SDTV Handball

Die deutschen Handballerinnen haben zum Auftakt der Weltmeisterschaft im dänischen Herning einen Zittersieg gegen Japan erkämpft und damit gute Chancen auf den Einzug in die Hauptrunde. Das Spiel verlief überraschend eng und wurde in einer an Spannung kaum zu überbietenden Schlussphase erst mit dem letzten Wurf entschieden.

Ausgerechnet Xenia Smits avancierte mit ihrem Treffer zwei Sekunden vor der Schlusssirene zur Matchwinnerin, nachdem das Trainerteam bis kurz vor Anpfiff um ihren Einsatz gebangt hatte. Bundestrainer Markus Gaugisch zeigte sich nach dem Spiel trotz des knappen Ausgangs zufrieden mit seiner Mannschaft.

Japan zunächst spielbestimmend

Bereits vor dem Spiel gab es die erste positive Nachricht des Tages: Xenia Smits von der SG Bietigheim war einsatzbereit. Die Rückraumspielerin hatte sich im Test gegen Schweden am Oberschenkel verletzt, ihr Einsatz war bis zuletzt fraglich. Bundestrainer Gaugisch setzte Smits direkt in die Startformation.

Übersicht der deutschen Vorrunden-Spiele

30. November 2023, 18:00 Uhr
Deutschland-Japan
02. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Iran-Deutschland
04. Dezember 2023, 20:30 Uhr
Deutschland-Polen

Die deutsche Mannschaft versuchte ihre körperliche Überlegenheit auszuspielen, tat sich aber gegen die wendigen Japanerinnen schwer. Die 1.700 Zuschauer in Dänemark sahen zunächst eine spielbestimmende Mannschaft aus Asien. Nach fünf Minuten führte Japan bereits mit 5:2, doch die deutschen Damen fingen sich schnell und drehten die Partie in ein 10:8.

Alina Grijseels beste Torschützin des Spiels

In der Folge entwickelte sich ein temporeiches Spiel, in dem beide Mannschaften den frühen Torerfolg suchten. Markus Gaugisch probierte viel aus und wechselte vor allem im Rückraum. Auch im Tor gab es den zwischenzeitlichen Tausch von Katharina Filter zu Sarah Wachter. Mit 18:17 gingen die Mannschaften in die Halbzeitpause, wobei vor allem die deutsche Wurfeffektivität mit 78 Prozent überzeugen konnte.

Handball WM 2023 Damen Vorrunde, Gruppe F

SP.SUNTOREDIFF.PUNKTE
Deutschland3300109:69406:0
Polen320184:7864:2
Japan3102102:73292:4
Iran300347:122-750:6
SP = Spiele / S = Siege / U = Unentschieden / N = Niederlagen / DIFF = Tordifferenz

Nach der Pause steigerte sich Deutschland und bekam vor allem in der Abwehr mehr Zugriff. Im Angriff nahm Co-Kapitänin Alina Grijseels zudem immer stärker das Heft in die Hand und traf ein ums andere Mal aus dem Rückraum. Die Spielerin von Handball Metz war am Ende mit sieben Treffern erfolgreichste Torschützin des Abends.

Siegtreffer fällt zwei Sekunden vor Abpfiff

Zehn Minuten vor Spielende hatte sich die deutsche Mannschaft einen Fünf-Tore-Vorsprung herausgespielt. Die Asiatinnen kämpften sich jedoch ins Spiel zurück. 90 Sekunden vor Schluss stand es nur noch 30:29 für Deutschland. Zudem kassierte Emily Bölk eine Zeitstrafe, sodass die deutschen Damen in Unterzahl agieren mussten.

„Jule Behnke hat mich so angeschrien, dass ich wusste: Der Ball muss jetzt aufs Tor“.

Nationalspielerin Xenia Smits

Wenige Sekunden vor Spielende gelang Japan tatsächlich der Ausgleich. Doch Deutschland hatte noch eine letzte Chance. Zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff landete der Ball bei Xenia Smits, die aus der Distanz abzog und den Ball zum 31:30-Siegtreffer im Netz versenkte. „Jule Behnke hat mich so angeschrien, dass ich wusste: Der Ball muss jetzt aufs Tor“, so Smits.

Polen besiegt Iran im Parallelspiel

Der deutsche Trainer Markus Gaugisch resümierte: „Es ist nicht so, dass wir ein schlechtes Spiel gemacht haben. Wir waren gut. Wir haben viele gute Sachen gemacht.“ DHB-Sportvorstand Axel Kromer über die Spannung: „Die letzten 15 Minuten waren atemberaubend, ich habe nicht mehr sitzen können.“

„Die letzten 15 Minuten waren atemberaubend, ich habe nicht mehr sitzen können.“

DHB-Sportvorstand Axel Kromer

Im Parallelspiel der Vorrundengruppe F besiegte Polen die Mannschaft aus dem Iran mehr als deutlich mit 35:15. Die Iranerinnen gehen als klarer Außenseiter in das nächste Spiel gegen Deutschland am Samstag um 18 Uhr.

Die Highlights des Spiels im Video

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