Die DHB-Damen wurden ihrer Favoritenrolle gegen die Mannschaft aus dem Iran gerecht und gewannen das Spiel deutlich mit 45:22. Es war das erste Spiel für Deutschland gegen das Handball-Entwicklungsland überhaupt. Mit diesem Ergebnis hat sich die deutsche Mannschaft für die Hauptrunde der Weltmeisterschaft qualifiziert.
Die Iranerinnen, die für europäische Augen ungewohnt mit Kopftuch ihren Sport ausübten, waren nur in den ersten Minuten ebenbürtig. Beste Werferin in der Halle im dänischen Herning war Johanna Stockschläder vom Thüringer HC mit acht Treffern. Am Montag folgt das letzte Vorrundenspiel um den Gruppensieg gegen Polen.
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Spiel schon zur Halbzeit entschieden
Nach dem knappen Sieg gegen Japan war Deutschland gegen den Iran haushoher Favorit. Doch durch zahlreiche Abspielfehler konnten die DHB-Damen dieser Rolle zunächst nicht gerecht werden. Die Iranerinnen spielten im Angriff häufig mit einer siebten Feldspielerin und setzten in der Abwehr auf eine offensive 5:1-Deckung, was der deutschen Mannschaft anfangs Probleme bereitete.
Übersicht der deutschen Vorrunden-Spiele
Erst mit zunehmender Spielzeit konnten die Asiatinnen nicht mehr mithalten. Beim 20:10 war erstmals ein Zehn-Tore-Vorsprung herausgespielt, sodass es zu diesem Zeitpunkt keine Zweifel mehr am Einzug der deutschen Mannschaft in die Hauptrunde gab. Zur Halbzeit war die Partie beim 25:12 mehr als vorentschieden.
Bundestrainer wechselt munter durch
Die Iranerinnen kamen ihrerseits nur über den Kreis zu einfachen Toren. Aus dem Rückraum fehlte die Wurfkraft völlig, sodass der deutsche Block kaum gefordert wurde. Eine Viertelstunde vor Schluss war der Vorsprung auf zwanzig Tore angewachsen, was auch am starken Umschaltspiel der DHB-Damen mit vielen Toren aus dem Tempospiel lag.
Handball WM 2023 Damen Vorrunde, Gruppe F
SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 3 | 3 | 0 | 0 | 109:69 | 40 | 6:0 |
Polen | 3 | 2 | 0 | 1 | 84:78 | 6 | 4:2 |
Japan | 3 | 1 | 0 | 2 | 102:73 | 29 | 2:4 |
Iran | 3 | 0 | 0 | 3 | 47:122 | -75 | 0:6 |
Am Ende hieß es 45:22 für das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch. Dieser gab seinem gesamten Kader Einsatzzeiten und fast alle deutschen Nationalspielerinnen konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Das kommende Spiel gegen Polen wird die DHB-Auswahl sicherlich vor größere Probleme stellen.
Deutsche Spielerinnen üben Kritik nach Spielende
Trotz des hohen Ergebnisses waren die deutschen Spielerinnen am Ende nicht zufrieden, was vor allem an der teilweise löchrigen Abwehr lag. So sagte Co-Kapitänin Emily Bölk: „22 Gegentore gegen das Team sind zu viel“. Ihre Kollegin Julia Behnke ergänzte: „Das war ein Auftritt, den wir so in der Defensive nicht akzeptieren können.“
„Das war ein Auftritt, den wir so in der Defensive nicht akzeptieren können.“
Nationalspielerin Julia Behnke
Trainer Gaugisch ging mit seinen Damen nicht ganz so kritisch um: „Wir haben deutlich gewonnen, es hat sich niemand verletzt, alle haben Belastung bekommen – alles okay.“ Am Montag geht es gegen Polen um den Gruppensieg. Zudem wird das Ergebnis des europäischen Duells in die Hauptrunde mitgenommen, sodass die Partie doppelt wichtig ist.