Zum zweiten Mal in Folge hieß die Paarung im Finale der Handball-Europameisterschaft der Frauen Dänemark gegen Norwegen. Wie schon 2022 setzten sich die Norwegerinnen durch und krönten damit ihr Jahr nach dem Olympiasieg in Paris. Das EM-Finale in Wien war vor allem im zweiten Durchgang eine einseitige Angelegenheit, in der die Däninnen gegen Ende völlig den Faden verloren. So verabschiedete sich Norwegens Trainer Thorir Hergeirsson mit der Goldmedaille von seinem Team.
Die Anfangsphase des Finales vor 9.000 Zuschauern in der ausverkauften Wiener Stadthalle war hart umkämpft. Beide Mannschaften stellten eine sehr gute und offensive Abwehr, die die Angriffsreihen vor Probleme stellte. Erst nach vier Minuten fiel das erste Tor der Begegnung, die Norwegerinnen brauchten sogar fast neun Minuten, um Anna Kristensen erstmals zu überwinden. In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Dänemark legte vor, Norwegen glich aus, ehe Maren Aardahl den amtierenden Olympiasieger mit dem 9:8 erstmals in Führung brachte.
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Norwegen nutzt Schwäche Dänemarks in der zweiten Hälfte
Zur Halbzeit konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen, was vor allem daran lag, dass Norwegens Torfrau Silke Margaretha Solberg-Oesthassel immer mehr zum Faktor wurde, ihre Mitspielerinnen aber klarste Torchancen ausließen. Beim Halbzeitstand von 13:12 für Norwegen war noch lange nicht klar, wer an diesem Abend die Goldmedaille gewinnen würde. Nach Wiederanpfiff spielten zunächst nur die Norwegerinnen. Tore von Stine Ruscetta Skogrand und ein Doppelschlag von Emilie Margrethe Hovden sorgten beim 16:12 für eine erste deutlichere Führung.
Handball Europameister Frauen seit 2010
Zehn Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt und das Spiel war entschieden. Dänemark kam im Angriff nicht mehr zum Zug und lag somit zwanzig Minuten vor dem Ende bereits mit 14:20 zurück. Zu allem Überfluss sah Rikke Iversen nach ihrer dritten Zweiminutenstrafe die rote Karte. In der wichtigsten Phase der Begegnung zeigte Dänemark weiterhin ungeahnte Schwächen und sollte das Spiel nicht mehr auf seine Seite ziehen können.
Trainer Thorir Hergeirsson geht mit größtmöglichem Erfolg
Am Ende stand ein hochverdientes 31:23 für Norwegen auf der Anzeigetafel. Die Norwegerinnen haben sich die Goldmedaille redlich verdient und gewinnen damit nach den Olympischen Spielen auch das zweite große Turnier im Jahr 2024. Trainer Thorir Hergeirsson, der bereits vor der Europameisterschaft seinen Rücktritt angekündigt hatte, verlässt sein Team nach 15 Jahren mit dem größtmöglichen Erfolg. Es ist der zehnte EM-Titel für die norwegischen Frauen, die neun der letzten elf kontinentalen Titelkämpfe gewonnen haben.
„Ich bin sehr glücklich, dieser Titel ist speziell. Ich habe gemerkt, dass das Team diesmal noch härter gearbeitet hat. Teamarbeit ist unsere größte Stärke über die Jahre gewesen.“
Norwegens scheidender Trainer Thorir Hergeirsson
Tore:
Dänemark: Hansen (5), Højlund (5), Hagesø (3), Aagot Hansen (3), Møller (3), Nielsen (1), Friis (1), Iversen (1), Halilcevic (1)
Norwegen: Reistad (8), Hovden (6), Brattset Dale (4), Herrem (4), Deila (3), Skogrand (2), Solberg-Isaksen (2), Aardahl (1), Bakkerud (1).
