Die Handball-Europameisterschaft der Frauen ist seit Donnerstagabend in vollem Gange. Die kontinentalen Titelkämpfe finden in diesem Jahr in Österreich, Ungarn und der Schweiz statt, wo die Nachfolgerinnen der norwegischen Nationalmannschaft gesucht werden, die 2022 ihren neunten Titel gewinnen konnte. Insgesamt 24 Nationen werden in den Arenen von Basel, Innsbruck, Wien und Debrecen antreten. Auch die deutsche Mannschaft konnte sich qualifizieren und trifft in der Gruppe F auf die favorisierten Niederländerinnen, die Außenseiterinnen aus der Ukraine und die starken Isländerinnen. Die beiden besten Teams jeder Gruppe erreichen die Hauptrunde.
Das deutsche Team um Torhüterin Katharina Filter musste zum Auftakt der Europameisterschaft gegen die Ukraine ran. Die Torfrau von Brest Bretagne Handball sagte vor der Partie: „Wir alle wissen, dass wir in diesem Spiel der Favorit sind, aber natürlich wollen wir dieses Spiel auch nutzen, um von Anfang an zu zeigen, was wir können.“ Und die deutsche Mannschaft ließ ihren Worten zunächst Taten folgen, denn Alina Grijseels, Jenny Behrend und Antje Döll sorgten für eine schnelle 3:0-Führung, ehe die Osteuropäerinnen sich auf der Anzeigetafel verewigen konnten.
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Deutschland schon zur Halbzeit mit sechs Toren in Front
Als die deutsche Mannschaft glaubte, sich nun mehr und mehr absetzen zu können, hatte sie die Rechnung ohne die Ukrainerinnen gemacht, die vor allem durch Lilia Horilska und Iryna Kompaniiets im Spiel blieben und beim 5:6 aus ihrer Sicht den Anschluss schafften. Doch in der Folge sahen die Zuschauer in Innsbruck eine deutsche Mannschaft, die sich wieder absetzen konnte. Ein 5:0-Lauf führte zum 11:5 und sorgte erstmals für klare Verhältnisse. Da Lisa Antl in der Schlussphase noch drei Treffer erzielte, führten die Damen von Trainer Markus Gaugisch zur Halbzeit verdient mit 15:9.
Handball-EM Frauen 2024 – Gruppe F
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 1 | 1 | 0 | 0 | 30:17 | 13 | 2 |
Niederlande | 1 | 1 | 0 | 0 | 27:25 | 2 | 2 |
Island | 1 | 0 | 0 | 1 | 25:27 | -2 | 0 |
Ukraine | 1 | 0 | 0 | 1 | 17:30 | -13 | 0 |
Den zweiten Durchgang nutzte das Team, um das Zusammenspiel für den weiteren Turnierverlauf zu verbessern. Spätestens beim 23:13 für Deutschland war die Partie entschieden. Mit Mareike Tomaier, Alexia Hauf oder Jolina Huhnstock erhielten Spielerinnen aus dem erweiterten Kader ihre Einsatzzeiten. Völlig unglücklich in dieser Partie war Leistungsträgerin Emily Bölk, die ohne Torerfolg blieb und bei allen vier Torwürfen scheiterte. Dennoch konnte die deutsche Mannschaft am Ende mit dem ungefährdeten 30:17 mehr als zufrieden sein.
Zweites EM-Spiel am Sonntag gegen die Niederlande
Zehn verschiedene deutsche Spielerinnen konnten sich in die Torschützenliste eintragen und so Selbstvertrauen für die kommenden Spiele sammeln. Das könnte wichtig sein, denn als nächster Gegner warten die favorisierten Niederländerinnen, die Weltmeisterinnen von 2019. Das Team von Trainer Henrik Signell hatte allerdings selbst einen schweren Start in die Vorrunde der Europameisterschaft. Gegen Island gelang erst in der Schlussphase der 27:25-Auftaktsieg. Das Spiel Niederlande gegen Deutschland findet am kommenden Sonntag um 18:00 Uhr statt.
„Wir haben eine aggressive Abwehr gestellt, leichte Tore erzielt und über 60 Minuten dominiert.“
Kreisläuferin Julia Behnke
Tore:
Deutschland: Grijseels (6), Antl (5), Engel (4), Maidhof (4), Behrend (3), Smits (2), Döll (2), Behnke (2), Thomaier (1), Hauf (1)
Ukraine: Horilska (4), Smbatian (3), Kompaniiets (3), Nesterenko (3), Makarenko (2), Prokopiak (1), Kolodiuk (1)