Im Endspiel um das Weiterkommen bei der Handball-Europameisterschaft trafen die deutschen Frauen am Dienstagabend auf die Nationalmannschaft Islands. Nach einem Sieg gegen die Ukraine und einer Niederlage gegen die favorisierten Niederländerinnen stand das Team von Markus Gaugisch mit dem Rücken zur Wand. „Das ist ein Endspiel für uns. Wenn wir nicht gewinnen, fahren wir nach Hause. Da müssen wir nicht drum herumreden“, sagte der Coach vor dem richtungsweisenden Spiel.
Die Zuschauer in der Innsbrucker Halle spürten die Angst der deutschen Mannschaft vor der heiklen Situation. Viele Unkonzentriertheiten schlichen sich in das Spiel ein. Doch Nina Engel war es, die früh groß aufspielte und bis zum 5:5 drei der ersten fünf deutschen Tore erzielte. Danach ließ die deutsche Abwehr zehn Minuten lang keinen Gegentreffer mehr zu, sodass es auch dank einer starken Katharina Filter im Tor bald 10:5 stand und die Weichen erstmals in Richtung Hauptrunde gestellt waren.
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Deutsche Mannschaft zieht nach der Halbzeit davon
Bis zur Halbzeit konnte Island mithalten, sodass beim 14:10 zur Pause der Sieg für die deutsche Mannschaft noch nicht in trockenen Tüchern war. Eine Vorentscheidung fiel dann aber direkt nach Wiederanpfiff, als die Isländerinnen erneut fast zehn Minuten ohne eigenen Torerfolg blieben und Deutschland seine Führung auf 18:11 ausbauen konnte. Ein Schlüssel zum Erfolg war die deutsche Wurfquote, die bei starken 75 Prozent lag, während auf Seiten der Skandinavierinnen nicht einmal jeder zweite Wurf den Weg ins Tor fand.
Handball-EM Frauen 2024 – Gruppe F
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Niederlande | 3 | 3 | 0 | 0 | 99:70 | 29 | 6 |
Deutschland | 3 | 2 | 0 | 1 | 82:65 | 17 | 4 |
Island | 3 | 1 | 0 | 2 | 71:81 | -10 | 2 |
Ukraine | 3 | 0 | 0 | 3 | 64:100 | -36 | 0 |
Spätestens beim 24:16 durch Emily Bölk ins leere Tor war das Spiel zu Gunsten der deutschen Mannschaft entschieden. Wenig später erzielte die Rückraumspielerin von Ferencvaros Budapest mit dem 26:16 die erste zweistellige Führung für die deutsche Mannschaft. Am Ende leuchtete ein 30:19 auf der Anzeigetafel und Trainer Markus Gaugisch konnte noch einige Spielanteile verteilen, um die Belastung zu variieren. Für die Isländerinnen ist die Europameisterschaft nach diesem Spiel beendet, für Deutschland geht es zur Hauptrunde nach Wien.
„Die Mannschaft hat den Charaktertest bestanden. Wir standen schon unter Druck, haben aber die Ruhe bewahrt und eine gute Leistung gebracht.“
Damen-Bundestrainer Markus Gaugisch
Dänemark und Norwegen warten in Hauptrunde auf DHB-Frauen
Der Bundestrainer kommentierte den Einzug in die Hauptrunde wie folgt: „Die Mannschaft hat den Charaktertest bestanden. Wir standen schon unter Druck, haben aber die Ruhe bewahrt und eine gute Leistung gebracht. Vor allem die Abwehr war klasse.“ In der nächsten Runde warten mit Norwegen und Dänemark zwei absolute Titelanwärterinnen. Komplettiert wird die Gruppe durch Slowenien und die Schweiz sowie die Niederländerinnen aus der deutschen Gruppe. Da Deutschland keine Punkte aus der Vorrunde mitnimmt, sind Siege für die DHB-Frauen dann Pflicht.
Tore:
Deutschland: Engel (7), Bölk (5), Grijseels (3), Hauf (3), Behnke (3), Thomaier (2), Döll (2), Behrend (2), Antl (1), Smits (1), Maidhof (1)
Island: Albertsdóttir (6), Magnúsdóttir (4), Þorkelsdóttir (3), Stefánsdóttir (2), Jacobsen (1), Guðmundsdóttir (1), Sturludóttir (1), Björnsdóttir (1)