Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen hat bei der Weltmeisterschaft im dänischen Herning ausgerechnet im Viertelfinale ihre schwächste Turnierleistung gezeigt. Nach der 20:27-Niederlage gegen Schweden muss das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch weiter auf die erste WM-Medaille seit 2007 warten.
Co-Kapitänin Emily Bölk konnte nach dem Spiel ihre Tränen nicht zurückhalten, blickte aber bereits kämpferisch nach vorne und will die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 schaffen. Dass im Viertelfinale gegen Schweden Schluss war, lag vor allem an einer desolaten Anfangsphase, in der die deutsche Mannschaft mit sieben Toren in Rückstand geriet.
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Deutsches Team 14 Minuten ohne Torerfolg
In das Viertelfinale gegen Schweden ging die deutsche Mannschaft selbstbewusst und mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen. Der bisherige Turnierverlauf und die Testspiele im Vorfeld der WM gegen eben jene Schwedinnen hatten Mut gemacht. Doch was die Damen dann auf die Platte brachten, ließ alle Zuschauer in Herning verwundert die Augen reiben.
Das DHB-Team leistete sich in der ersten Viertelstunde unzählige Fehlpässe und scheiterte zudem immer wieder an der starken schwedischen Torhüterin. Gleichzeitig lief bei den Skandinavierinnen alles zusammen, sodass Deutschland nach 14 Minuten mit 0:7 zurücklag und die Begegnung bereits zu diesem frühen Zeitpunkt eine Vorentscheidung erhalten hatte.
Fehlende Härte und Konsequenz
Beim Pausenstand von 16:6 waren die Hoffnungen auf eine Wende in der zweiten Halbzeit gering. Deutschland kämpfte sich zwar um einige Tore heran. Mehr als ein 13:19 war aber nicht möglich, zu oft parierte die sehr gute Johanna Bundsen im schwedischen Tor die deutschen Angriffsbemühungen.
Die Schwedinnen zeigten sich in allen Eins-gegen-Eins-Situationen stärker, während auf deutscher Seite die letzte Konsequenz und Härte fehlte. Erst in der 45. Spielminute gab es die erste Zeitstrafe gegen die DHB-Auswahl. Dennoch war Deutschland in der zweiten Halbzeit gleichwertig und gewann den Durchgang mit drei Toren Unterschied. Am Ausscheiden änderte das aber nichts mehr.
Nächstes Ziel Olympia-Qualifikation
Die Enttäuschung stand den deutschen Spielerinnen und auch Bundestrainer Markus Gaugisch nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. Der Coach war „sehr enttäuscht“ und räumte ein, dass „Schweden der deutschen Mannschaft noch Schritte voraus“ sei. Doch Emily Bölk richtete trotz Tränen im Gesicht den Blick nach vorne: „Ab morgen wird auf Reset gedrückt.“
„Jetzt haben wir aber noch die Möglichkeit, die bestmögliche Platzierung zu erreichen und uns gut für das Olympia-Qualifikationsturnier zu positionieren.“
Bundestrainer Markus Gaugisch
Das nächste Ziel der deutschen Damen ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Gaugisch: „Jetzt haben wir aber noch die Möglichkeit, die bestmögliche Platzierung zu erreichen und uns gut für das Olympia-Qualifikationsturnier zu positionieren. Das ist jetzt die Aufgabe in den nächsten beiden Spielen.“ Die Qualifikationsturniere finden im April 2024 statt.