Das Abendspiel in der Berliner Mercedes-Benz-Arena bestritten Polen und Norwegen in der Gruppe D. Die Polen hatten in den Testspielen vor der EM Selbstvertrauen getankt, nachdem die Mannschaft bei den vergangenen Turnieren nicht an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen konnte. So schlug man beispielsweise Serbien mit 38:33. Die Polen mussten kurzfristig auf den verletzten Linkshänder Michal Daszek verzichten.
Auf der anderen Seite gehen die Norweger mit einer ganz anderen Erwartungshaltung an den Start. Während sich die polnische Mannschaft seit Jahren auf dem absteigenden Ast befindet, machen die norwegischen Handballer immer häufiger von sich reden. Bei den Weltmeisterschaften 2017 und 2019 wurde das Team sogar Vizeweltmeister. Gespickt mit Stars wie Sander Sagosen, Torbjorn Bergerud und Magnus Röd, die alle bei Kolstad spielen, gehören die Norweger mittlerweile zum erweiterten Favoritenkreis.
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Die polnische Mannschaft legte unter dem Jubel der eigenen Fans gut los und führte schnell mit 3:0. Doch Norwegen ließ sich davon nicht beirren und glich zügig aus. Mit hohem Tempo überrannten die Skandinavier in der Folgezeit die polnische Mannschaft und gingen mit 10:6 in Führung. Erst eine Auszeit des gegnerischen Trainers Marcin Lijewski stoppte die Norweger. Diese nahmen ihren Vorsprung im Anschluss mit in die Halbzeitpause (15:10).
Die Tabelle der Gruppe D
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Slowenien | 3 | 3 | 0 | 0 | 92:81 | 11 | 6 |
Norwegen | 3 | 1 | 1 | 1 | 85:75 | 10 | 3 |
Polen | 3 | 1 | 0 | 2 | 78:92 | -14 | 2 |
Färöer | 3 | 0 | 1 | 2 | 83:90 | -7 | 1 |
Nach Wiederanpfiff drängte Norwegen auf die Entscheidung und zog rasch auf 19:11 davon. Dies gelang, da sich auch ihr Torhüter Torbjörn Bergerund, der später zum „Man of the Match“ gewählt wurde, immer mehr als unüberwindbar erwies. In der 41. Minute hatten die Norweger bereits einen Zehn-Tore-Vorsprung herausgespielt. In der Folge konnten sie es etwas ruhiger angehen lassen und mussten nicht mehr ihr ganzes Leistungsvermögen abrufen.
Endspiel für Polen gegen Slowenien
Nach der deutlichen Auftaktniederlage (32:21) braucht Polen am Samstag gegen Slowenien einen Sieg, wenn die Europameisterschaft nicht vorzeitig beendet sein soll. Norwegen ist in der anschließenden Begegnung im skandinavischen Duell gegen die Färöer Inseln gefordert. Diese können in Berlin sicherlich wieder auf ihre stimmungsvollen Fans zählen.
Aufstellung und Tore
Norwegen: Bergerud, Säveras; Sagosen (6), Röd (5), Barthold (4), Björnsen (4), Sogard (4), Gullerud (3), Overby (2), Grondahl (1), Reinkind (1), Jakobsen (1), Simen (1), Blonz, Guliksen, O´Sullivan
Polen: Skrzyniarz, Kornecki; Sicko (5), Pietrasik (3), Gebala (2), Paterek (2), Czaplinski (2), Syprzak (2), Olejniczak (1), Szyszko (1), Powarzynski (1), Przytula (1), Urbaniak (1), Bis, Dawydzik, Kosmala