Zum Abschluss des Spieltages in der Hamburger Barclays Arena kam es in der Hauptrundengruppe II zum Duell der Skandinavier aus Norwegen und Schweden. Beide stolzen Handballnationen wollten den Sieg in einem Spiel, das für den Ausgang der Gruppe keine Bedeutung mehr hatte.
Während die Norweger mit zwei Punkten das EM-Halbfinale verpasst hatten, war Schweden als Gruppenzweiter bereits sicher für das Finalwochenende in Köln qualifiziert. Magnus Gullerud, Kreisläufer im norwegischen Team, sagte über den Gegner: „Für sie geht es um nichts mehr, also werden sie wahrscheinlich einige Spieler schonen, während wir vielleicht noch mehr darauf brennen.“
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Norwegen muss auf verletzten Sander Sagosen verzichten
Die Norweger mussten auf ihren verletzten Star Sander Sagosen verzichten. Das Team kam gut in die Hauptrunden-Partie und hielt die Begegnung gegen den Titelverteidiger in der Anfangsphase offen. Nach zwanzig Minuten führte der klare Favorit aus Schweden nur mit 9:8. Beide Trainer rotierten in ihren Mannschaften kräftig durch. So verteilten sie die Last in diesem bedeutungslosen Spiel auf viele Schultern. Vor allem Schweden war anzumerken, dass der ganz große Fokus auf das Spiel fehlte.
Die Tabelle der Hauptrunden-Gruppe II
| SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Dänemark | 5 | 4 | 0 | 1 | 158:132 | 26 | 8 |
| Schweden | 5 | 3 | 0 | 2 | 147:144 | 3 | 6 |
| Slowenien | 5 | 3 | 0 | 2 | 145:147 | -2 | 6 |
| Portugal | 5 | 2 | 1 | 2 | 163:172 | -9 | 5 |
| Norwegen | 5 | 2 | 0 | 3 | 151:150 | 1 | 4 |
| Niederlande | 5 | 0 | 1 | 4 | 154:173 | -19 | 1 |
So nahm die Überraschung ihren Lauf. Die norwegische Abwehr war entscheidend. Und als Torbjörn Bergerud einen Siebenmeter hielt, ging es mit 15:12 für die bereits ausgeschiedene Mannschaft in die Halbzeitpause. Gleich nach Wiederanpfiff fiel mit einem 5:1-Lauf die Vorentscheidung zugunsten des Außenseiters. Die kopflos agierenden Schweden lagen plötzlich mit sieben Toren zurück, ein völlig neues Gefühl für sie bei dieser EM.
Torhüter Thulin bewahrt Schweden vor noch höherer Niederlage
Schweden kam nach der Einwechslung von Jim Gottfriedsson zunächst besser ins Spiel. Doch auch diese Aktion verpuffte und Norwegen zog auf 25:17 davon. Bei der ersten Zehn-Tore-Führung hatte Bergerud bereits eine Fangquote von knapp 50 Prozent. Doch auch sein Gegenüber Tobias Thulin kam an diesem Abend auf zehn Paraden und bewahrte sein Team vor einer noch höheren Niederlage als dem letztlich auch in dieser Höhe verdienten 23:33.
„Ich bin enttäuscht. Wir hatten heute nicht die richtige Einstellung und Qualität. Dies muss behoben werden. Heute waren wir nicht gut genug und Norwegen ist eine sehr gute Mannschaft, die sehr guten Handball spielt. Ich bin mir sehr sicher, dass sie wiederkommen werden.“
Schwedens Nationaltrainer Glenn Solberg
Schweden kann sich nun auf das erste Halbfinale der Europameisterschaft vorbereiten. Dieses wird am kommenden Freitag um 17:45 Uhr gegen Frankreich angepfiffen. Die Norweger, bei denen Linksaußen Alexander Blonz mit elf Toren heute überragte, treten hingegen nach einem versöhnlichen Abschluss die Heimreise an.
Die Highlights des Spiels im Video
Aufstellung und Tore
Norwegen: Bergerud, Säveras; Blonz (11), Björnsen (5), Gröndahl (5), Lyse (4), Gullerud (3), Reinkind (3), Thorsteinsen Toft (1), Överby (1), Aga Eck, Barthold, Gulliksen, OŽSullivan, Tönnesen, Överjordet
Schweden: Möller, Thulin; Sandell (4), Darj (3), A. Nilsson (3), D. Pettersson (2), Wallinius (2), Wanne (2), Bergendahl (1), Claar (1), Edvardsson (1), Gottfridsson (1), Johansson (1), Karlsson (1), Pellas (1), Lagergren
