Die Berliner Mercedes-Benz-Arena durfte sich auf den zweiten Auftritt der frenetischen Fans aus Färöer freuen. Der EM-Neuling von den Inseln im Atlantik war in Gruppe D gegen den Gruppenfavoriten aus Norwegen gefordert.
Nach dem starken ersten EM-Auftritt gingen die Färinger selbstbewusst in die Partie gegen die starken Norweger um Superstar Sander Sagosen. Der neunfache färöische Torschütze Elias Ellefsen a Skipagotu: „Wir wissen, dass sie eine Weltklassemannschaft sind, aber wir glauben an uns und werden versuchen, ihnen ein wirklich hartes Spiel zu liefern.“
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Norwegen kann sich nicht absetzen
Angefeuert von der erwartet lautstarken weißen Wand starteten die Färöer auch gegen die haushohen Favoriten aus Norwegen stark in die Partie. Nach zwanzig Minuten stand es 9:10 für die Startruppe um Torhüter Torbjörn Bergerud. Die beiden Handball Bundesliga-Youngster Hakun West av Teigum und Elias Ellefsen a Skipagotu, die in der gesamten ersten Halbzeit nur drei Treffer erzielten, konnten sich diese Mal auf ihre Mitspieler verlassen.
„Wir wissen, dass sie eine Weltklassemannschaft sind, aber wir glauben an uns und werden versuchen, ihnen ein wirklich hartes Spiel zu liefern.“
Der färöische Nationalspieler Elias Ellefsen a Skipagotu
Vor allem das Spiel über den Kreis erwies sich als echte Waffe der Färinger. Dafür setzten sie meist einen siebten Feldspieler ein. Beim Halbzeitstand von 13:12 für Norwegen war noch nicht abzusehen, wer an diesem Abend als Sieger vom Platz gehen würde. Das Bild änderte sich auch nach Wiederanpfiff nicht. Beim Stand von 17:17 in der 40. Minute nahm Norwegens Trainer Jonas Wille seine Auszeit.
Färöer gleicht Sekunden vor Schluss aus
Das Spiel lief auf einen Showdown hinaus. Doch Norwegen blieb stets knapp in Führung und ließ sich zunächst auch nicht durch eine Rote Karte gegen Petter Överby nach einem überharten Foul vom Erfolgsweg abbringen. Doch in den letzten zwei Minuten gelang es den Färingern tatsächlich, einen 23:26-Rückstand in ein Unentschieden zu drehen. Norwegen verlor Sekunden vor Schluss gegen die offensive Abwehr den Ball und wusste sich nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Siebenmeter verwandelten die Färinger sicher zum 26:26-Endstand.
Die Tabelle der Gruppe D
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Slowenien | 3 | 3 | 0 | 0 | 92:81 | 11 | 6 |
Norwegen | 3 | 1 | 1 | 1 | 85:75 | 10 | 3 |
Polen | 3 | 1 | 0 | 2 | 78:92 | -14 | 2 |
Färöer | 3 | 0 | 1 | 2 | 83:90 | -7 | 1 |
Unter dem tosenden Jubel der Fans in Berlin feierten die Färöer den ersten Punktgewinn bei ihrer ersten Europameisterschaftsteilnahme. Im nächsten Spiel gegen Polen könnte sogar der Einzug in die Hauptrunde folgen, was einem Handballwunder gleichkäme. Norwegen muss gegen Slowenien ran.
Aufstellung und Tore
Färöer: Jacobsen, Satchwell; E. Ellefsen a Skipagotu (5), Horn Rasmussen (5), West av Teigum (4), Berg Hansen (3), Mittun (3), Poulsen (3), Johansen (1), Mikkjalsson (1), Mortensen (1), R. Ellefsen a Skipagotu, Hoydal Hildarson, Krogh, Mikkelsen, Mittun
Norwegen: Bergerud, Säveras; Blonz (8), Johannessen (6), Gullerud (3), Reinkind (3), Röd (3), Sagosen (2), Björnsen (1), Aga Eck, Barthold, Gröndahl, Gulliksen, Lyse, O`Sullivan, Överby