Vier Tage musste die deutsche Handball-Nationalmannschaft auf ihr zweites EM-Spiel warten – eine lange Zeit für die Endrunde eines großen Turniers. Umso größer war die Vorfreude auf das Spiel gegen Nordmazedonien. Gegen das Team vom Balkan musste die deutsche Mannschaft auf Rückraumspieler Kai Häfner verzichten, dessen Frau zu Hause Nachwuchs erwartet.
Torwarttalent David Späth sagte im Vorfeld über den Gegner: „Sie sind eine sehr gute Mannschaft, aber wir müssen uns auf dieses Spiel genauso ernsthaft vorbereiten wie auf das erste. Wir wissen, dass ein Sieg uns in die Hauptrunde bringen würde, aber wir wollen jedes Spiel gewinnen.“ Unterstützt wurden die deutschen Spieler dabei von 13.571 Zuschauern in Berlin.
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Deutschland begeistert mit Tempohandball in der ersten Halbzeit
Die DHB-Auswahl spielte von Beginn an konzentriert und mit viel Druck und Tempo. Im Angriff hielt sich die deutsche Mannschaft nicht lange mit ihren Aktionen auf, sondern suchte schnell und dennoch überlegt den Weg zum gegnerischen Tor. In der Defensive stand die Abwehr wie schon gegen die Schweiz gut, einzig der Rückhalt im Tor durch Andreas Wolff fehlte, sodass fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff David Späth ins deutsche Tor wechselte.
Die Spiele der Gruppe A im Überblick
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Bester deutscher Spieler in der ersten Halbzeit war Spielmacher Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen. Der 23-Jährige spielte nicht nur kluge Pässe, sondern traf bis zum Pausenpfiff bereits sieben Mal ins gegnerische Tor. Auch die gefürchteten Hüftwürfe von Juri Knorr bekamen die Berliner Zuschauer zu sehen. Der Halbzeitstand von 18:13 für Deutschland hätte deutlich höher ausfallen können, doch einige klare Torchancen wurden von den deutschen Spielern nicht genutzt.
Alle Nationalspieler erhalten Einsatzzeiten
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde es laut in der Mercedes-Benz-Arena. David Späth zeigte in dieser Phase tolle Paraden und Timo Kastening einen Wurf aus knapp 40 Metern ins leere Tor der Nordmazedonier. In der Folge kamen die Gäste zunächst zu einigen einfachen Toren, ehe Deutschland 15 Minuten vor dem Ende wieder besser ins Spiel fand.
Die Tabelle der Gruppe A
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Frankreich | 3 | 2 | 1 | 0 | 98:85 | 13 | 5 |
Deutschland | 3 | 2 | 0 | 1 | 91:72 | 19 | 4 |
Nordmazedonien | 3 | 1 | 0 | 2 | 83:100 | -17 | 2 |
Schweiz | 3 | 0 | 1 | 2 | 67:82 | -15 | 1 |
Die erste Zehn-Tore-Führung erzielte Juri Knorr beim 31:21 in der 50. Minute, nachdem David Späth zuvor einen Siebenmeter für Deutschland pariert hatte. Bis zum Ende des Spiels passierte nicht mehr viel. Alfred Gislason gab vielen Spielern Einsatzzeiten. So rotierte er Rune Dahmke, Philipp Weber und Martin Hanne ins deutsche Team, wodurch alle Nationalspieler an diesem Abend Einsatzzeiten bekamen. Bis auf Hanne und Dahmke konnten sich zudem alle DHB-Akteure in die Torschützenliste eintragen. Das 25:34 war am Ende das zweite Spiel in Folge, in dem die deutsche Mannschaft viel Selbstvertrauen tanken konnte.
Spitzenspiel gegen Frankreich am Dienstag
Nach diesem Sieg ist die deutsche Nationalmannschaft für die Hauptrunde qualifiziert. Allerdings steht am kommenden Dienstag in der Gruppe A noch ein ganz wichtiges Spiel gegen Frankreich an. Die Franzosen sind nach dem überraschenden Unentschieden gegen die Schweiz gefordert und werden mit viel Wut im Bauch spielen. Da die Punkte aus diesem Spiel höchstwahrscheinlich mit in die Hauptrunde genommen werden, ist der Ausgang der Partie von großer Bedeutung. Die von Kiril Lazarov trainierten Nordmazedonier hingegen sind nach zwei Niederlagen bereits ausgeschieden.
„Wenn wir unser Spiel spielen und die Fehler minimieren, dann ist es für jedes Team schwer uns zu schlagen. Gegen Frankreich wird es übermorgen ein sehr harter Job.“
Nationalspieler David Späth
„Man of the Match“ wurde Juri Knorr, der zehn Tore zum deutschen Sieg beisteuerte und auch sonst die Fäden zog. Nach dem Spiel sagte der starke Torhüter David Späth im Interview: „Wir haben heute einfach unser Spiel auf die Platte gebracht und das haben wir schon häufiger gesehen. Wenn wir unser Spiel spielen und die Fehler minimieren, dann ist es für jedes Team schwer uns zu schlagen. So müssen wir weitermachen. Gegen Frankreich wird es übermorgen ein sehr harter Job.“
Die Highlights des Spiels im Video
Aufstellung und Tore
Nordmazedonien: Mitrevski, Tomovski; Ne. Kosteski (6), Jagurinovski (4), Peshevski (4), Mitev (3), Pe. Atanaseivikj (2), Ni. Kosteski (2), Lazarevski (2), Taleski (1), Velkovski (1), Djonov, Gjorgiev, Kuzmanovski, N. Markoski, Omeragikj
Deutschland: Späth, Wolff; Knorr (10), Golla (3), Heymann (3), Kastening (3), J. Köster (3), Mertens (3), Fischer (2), Kohlbacher (2), Weber (2), Lichtlein (1), Steinert (1), Uscins (1), Dahmke, Hanne