Viel wurde im Vorfeld über das Weltrekordspiel berichtet und sowohl das Düsseldorfer Publikum als auch die deutsche Handball-Nationalmannschaft haben am Abend beim Spiel gegen die Schweiz geliefert. 53.586 Zuschauer pilgerten in die Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena. Diese war in langer Vorbereitung von einem Fußballstadion in einen Handballtempel verwandelt worden. Noch nie zuvor hatten so viele Fans ein Handballspiel live verfolgt.
Für die deutsche Mannschaft stand sportlich viel auf dem Spiel, denn ein Sieg im Eröffnungsspiel sollte Euphorie auslösen und wichtige Punkte für die Vorrunde liefern. Am Ende war es eine Demonstration der Stärke, die das Team von Alfred Gislason auf das Spielfeld brachte. Das Düsseldorfer Publikum war schnell begeistert und sorgte von Beginn an für eine überwältigende Geräuschkulisse.
Inhaltsverzeichnis
Torhüter Andreas Wolff als Erfolgsgarant
Deutschland begann gegen die Schweiz mit der aus den Testspielen bekannten Aufstellung. Kapitän Johannes Golla begann am Kreis, Lukas Mertens und Timo Kastening spielten auf Außen, Julian Köster, Kai Häfner sowie Juri Knorr bildeten den Rückraum und Andreas Wolff stand im Tor zwischen den Pfosten. Bei den Schweizern standen Manuel Zehnder, momentan führender der Torschützenliste in Deutschland und Andy Schmid, fünffacher Spieler der Saison in der HBL, im Blickpunkt.
„Ich wusste, dass Andi Wolff gut ist, aber dass er sowas heute macht, das ist von einem anderen Stern. Er hatte es so vorgegeben und er hat recht behalten.“
Nationalspieler Juri Knorr
Vom Anpfiff weg setzte die deutsche Mannschaft auf hohes Tempo und eine kompakte Abwehr. Den ersten deutschen Treffer erzielte Spielmacher Juri Knorr und brachte damit die Weltrekordkulisse in Stimmung. Spätestens mit der ersten Parade des deutschen Torhüters Andreas Wolff und einem gehaltenen Siebenmeter gegen Altmeister Schmid war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Überhaupt war Wolff der Erfolgsgarant im deutschen Team. Der Keeper von KS Kielce hatte zeitweise eine Fangquote von 70 Prozent.
Schweiz fast zehn Minuten ohne Torerfolg
Die deutsche Mannschaft, bei der in der ersten Halbzeit vor allem Juri Knorr und Julian Köster für die Tore sorgten, konnte sich in der Folge neben ihrem überragenden Torhüter auch auf eine starke Deckung verlassen. Diese stellte die Schweizer Mannschaft vor sichtbare Probleme. Beim zwischenzeitlichen 9:3 für das DHB-Team blieben die Eidgenossen fast zehn Minuten ohne Torerfolg. Sie beendeten diese Phase erst mit einem Treffer in Überzahl. Beim Stand von 13:8 für die deutsche Mannschaft ging es in die Kabinen.
Die Spiele der Gruppe A im Überblick
18:00 Uhr | Spielbericht |
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20:45 Uhr | Spielbericht |
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18:00 Uhr | Spielbericht |
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20:30 Uhr | Spielbericht |
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Nach vierzig Minuten verließ der bis dahin auffälligste deutsche Feldspieler, Julian Köster, das Spielfeld und wurde durch Sebastian Heymann ersetzt. Bei den Schweizern ließ mit zunehmendem Rückstand die Konzentration nach. Deutschland kam so zu Tempogegenstößen und einfachen Toren. Dank der hohen Führung gab Trainer Gislason allen Spielern Einsatzzeiten, nur zwei Feldspieler sollten am Ende ohne Torerfolg bleiben. Unter dem Jubel und der Euphorie der zahlreichen Fans in Düsseldorf ging das Spiel mit 27:14 an die DHB-Auswahl.
Nächstes Spiel in Berlin gegen Nordmazedonien
Spielmacher Juri Knorr fand nach dem Spiel direkt Worte für den Mann des Abends: „Ich wusste, dass Andi Wolff gut ist, aber dass er sowas heute macht, das ist von einem anderen Stern. Er hatte es so vorgegeben und er hat recht behalten.“ Wolff selbst blieb bescheiden: „Viel Hilfe habe ich von meiner Abwehr bekommen, es war eine couragierte Leistung. Es ist respektgebietend, wenn wir mit so einer Abwehrleistung in das Turnier starten.“
Die Tabelle der Gruppe A
SP | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
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Frankreich | 3 | 2 | 1 | 0 | 98:85 | 13 | 5 |
Deutschland | 3 | 2 | 0 | 1 | 91:72 | 19 | 4 |
Nordmazedonien | 3 | 1 | 0 | 2 | 83:100 | -17 | 2 |
Schweiz | 3 | 0 | 1 | 2 | 67:82 | -15 | 1 |
Für Deutschland geht es nun weiter nach Berlin. In der dortigen Mercedes-Benz-Arena ist am kommenden Sonntag um 20.30 Uhr Nordmazedonien der nächste Gegner. Die Mannschaft von Trainer Kiril Lazarov hatte heute in Düsseldorf ihr Auftaktspiel gegen Frankreich mit 39:29 verloren. „Les Bleus“ treffen im Spiel zuvor ebenfalls in Berlin auf die Schweiz, den heutigen Gegner der deutschen Mannschaft.
Die Highlights des Spiels im Video
Aufstellung und Tore
Deutschland: Wolff, Späth; Knorr (6), Fischer (3), Köster (3), Heymann (2), Weber (2), Häfner (2), Mertens (2), Kastening (2), Kohlbacher (2), Golla (1), Dahmke (1), Hanne (1), Steinert, Uscins
Schweiz: Portner, Grazioli; Rubin (4), Schmid (2), Zehnder (2), Raemy (2), Ben Romdhane (2), Tynowski (1), Gerbl (1), Lier, Meister, Laube, Willecke, Kusio, Maros