Nach der Winterpause stand in dieser Woche der elfte Spieltag der Handball Champions League auf dem Programm. Besonders für den THW Kiel war gleich ein Spitzenspiel angesagt. Die Norddeutschen mussten beim Topclub KS Kielce antreten und trafen dabei auf den deutschen Nationaltorhüter Andreas Wolff. Für die Tabelle war die Begegnung von großer Bedeutung, denn die Polen sind einer der ärgsten Verfolger des deutschen Rekordmeisters. Kiel war lange Zeit spielbestimmend und konnte sich am Ende beim 36:36 über einen Punktgewinn freuen.
Auch der SC Magdeburg hatte es mit einem polnischen Gegner zu tun. Der amtierende Champions League-Sieger ging gestern Abend in der heimischen GETEC-Arena gegen Wisla Plock als Favorit ins Spiel. Da bereits am Vortag der FC Barcelona bei GOG Svendborg vorgelegt hatte und auch MKB Veszprem gegen den FC Porto gewinnen sollte, stand Magdeburg unter Druck. Die Mannschaft von Bennet Wiegert setzte sich in einer über weite Strecken überraschend ausgeglichenen Partie gegen die Polen durch und darf weiter auf den direkten Einzug ins Viertelfinale hoffen.
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Kiel mit wichtigem Punktgewinn gegen KS Kielce
Der THW Kiel reiste zu seinem ehemaligen Torhüter Andreas Wolff nach Kielce. Hier konnte die Mannschaft von der Förde seit 2011 nicht mehr gewinnen. Doch der THW schien diese Statistik am Mittwochabend vergessen zu haben und startete gut in die Partie. Beim 12:9 hatte sich die deutsche Mannschaft erstmals einen kleinen Vorsprung erarbeitet. In einem temporeichen und hochklassigen Spiel ging es mit vielen Toren beim Stand von 17:15 für die Gäste in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang wurde der deutsche Nationaltorhüter Wolff immer mehr zum Faktor.
„Die Zuschauer hatten heute die Möglichkeit, Weltklasse-Handball zu sehen. Dieser Punkt kann am Ende Gold wert sein.“
THW Kiel-Coach Filip Jicha
Die Polen liefen lange Zeit einem Rückstand hinterher, gingen aber in der Schlussphase durch einen Treffer von Dani Dujshebaev in Führung. Auch in der Schlussminute gelang Kielce durch Igor Karacic zunächst der Führungstreffer zum 36:35, doch ein schneller Angriff und ein Tor von Niclas Ekberg sicherten Kiel mit der Schlusssirene den Punktgewinn. Der THW verteidigte damit seinen Drei-Punkte-Vorsprung und bleibt Tabellenführer. „Die Zuschauer hatten heute die Möglichkeit, Weltklasse-Handball zu sehen. Dieser Punkt kann am Ende Gold wert sein“, so Kiels Trainer Filip Jicha nach dem Spiel.
Tabelle Handball Champions League 2023/24
Gruppe A
SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
THW Kiel | 14 | 10 | 2 | 2 | 410:379 | 31 | 22 |
Aalborg AB Handbold | 14 | 8 | 3 | 3 | 430:382 | 48 | 19 |
Paris Saint-Germain Handball | 14 | 8 | 1 | 5 | 431:412 | 19 | 17 |
KS Vive Kielce | 14 | 6 | 4 | 4 | 413:402 | 11 | 16 |
RK Zagreb | 14 | 6 | 2 | 6 | 373:373 | 0 | 14 |
SC Pick Szeged | 14 | 6 | 1 | 7 | 401:414 | -13 | 13 |
Kolstad Handball | 14 | 5 | 1 | 8 | 393:401 | -8 | 11 |
HC Pelister 08 Bitola | 14 | 0 | 0 | 14 | 333:421 | -88 | 0 |
Magdeburg dreht Spiel gegen Plock nach der Halbzeit
Im Heimspiel gegen den polnischen Club Orlen Wisla Plock musste der SC Magdeburg verletzungsbedingt auf die Leistungsträger Gisli Kristjansson und Janus Dadi Smarason verzichten. In der ersten Halbzeit machte sich das Fehlen bemerkbar, denn die Gäste gingen mit drei Toren in Führung (4:7) und blieben bis zur Halbzeitpause in Front. Eine Schlüsselszene ereignete sich drei Sekunden vor dem Pausenpfiff, als Gergö Fazekas von Orlen Wisla Plock nach einem Stürmerfoul die Rote Karte sah. Die Schiedsrichterinnen hatten nach Ansicht der Videobilder auf Ellbogencheck entschieden.
„Es war wichtig für uns, besser in die zweite Halbzeit zu kommen und das haben wir sehr gut umgesetzt.“
Magdeburgs Rückraum-Spieler Philipp Weber
In der zweiten Halbzeit kam der Schweizer Nationaltorhüter Nikola Portner ins Spiel und half mit, das Spiel zu drehen. Der Titelverteidiger steigerte sich und bog nach dem 21:19 auf die Siegerstraße ein. Danach spielte nur noch Magdeburg und setzte sich sukzessive ab. Vor allem die Außen Lukas Mertens und Tim Hornke waren wichtige Faktoren beim 28:22-Erfolg. Magdeburg hat damit einen weiteren großen Schritt im Kampf um den direkten Einzug ins Viertelfinale gemacht. Philipp Weber: „Es war wichtig für uns, besser in die zweite Halbzeit zu kommen und das haben wir sehr gut umgesetzt.“
Tabelle Handball Champions League 2023/24
Gruppe B
SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
SC Magdeburg | 14 | 12 | 0 | 2 | 439:384 | 55 | 24 |
FC Barcelona | 14 | 11 | 0 | 3 | 473:409 | 64 | 22 |
MKB Veszprem KC | 14 | 10 | 0 | 4 | 489:436 | 53 | 20 |
Montpellier HB | 14 | 7 | 0 | 7 | 411:396 | 15 | 14 |
GOG Svendborg TGI | 14 | 6 | 1 | 7 | 429:445 | -16 | 13 |
ORLEN Wisla Plock | 14 | 5 | 1 | 8 | 376:386 | -10 | 11 |
FC Porto | 14 | 4 | 0 | 10 | 409:480 | -71 | 8 |
Celje Pivovarna Lasko | 14 | 0 | 0 | 14 | 400:490 | -90 | 0 |