Die Hinspiele im Viertelfinale der Handball-Champions-League in der Saison 2024/25 sind Geschichte und haben den deutschen Vereinen unterschiedliche Ausgangslagen für die Aufgaben in der kommenden Woche bereitet. Schon am Mittwochabend war der SC Magdeburg gefordert und wollte den Grundstein für den Einzug ins Final Four legen, in dem die Domstädter zuletzt zwei Jahre in Folge standen. Der Weg nach Köln führte allerdings über keinen geringeren als MKB Veszprem, den besten Verein der Vorrunde in der laufenden Champions League-Saison. Die Füchse Berlin mussten einen Tag später gegen Aalborg AB Handbold aus Dänemark antreten, wo Superstar Sander Sagosen seit einigen Monaten die Fäden im Spielaufbau zieht.
Der SC Magdeburg hatte sich in den Play-offs gegen Dinamo Bukarest für das Viertelfinale der EHF Champions League qualifiziert und musste dort zunächst zu Hause gegen das ungarische Spitzenteam Veszprem antreten. Das Spiel gegen die mit Stars wie Ludovic Fabregas, Aron Palmarsson oder Nedim Remili gespickten Ungarn begann mit einem Schockmoment für die 6.260 Zuschauer in der Magdeburger GETEC-Arena. SCM-Spieler Mattthias Musche verletzte sich in den ersten Minuten ohne gegnerischen Kontakt und konnte das Spiel nicht fortsetzen. Es wird ein Riss der Achillessehne befürchtet. Für ihn spielte Lukas Mertens, der seinem Team schnell helfen konnte.
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SC Magdeburg zeigt Moral nach Verletzung von Matthias Musche
Die Gastgeber zeigten sich nach der Verletzung beeindruckt und mussten einem 1:4-Rückstand hinterherlaufen, den Mertens dann jedoch mit zwei Treffern auf 4:5 verkürzte. Albin Lagergren glich später zum 7:7 aus, doch bis zur Halbzeit konnten sich die Gäste wieder absetzen. Beim 11:14 zur Pause hatte der Franzose Fabregas bereits fünf Treffer für die Ungarn erzielt. Nach Wiederanpfiff blieb Magdeburg dran, konnte den Rückstand bis 15 Minuten vor dem Ende aber nicht verkürzen. Doch innerhalb von sechs Minuten gelang den Bördestädtern ein 4:0-Lauf. So war die Partie in der 51. Spielminute beim 22:22 wieder ausgeglichen.
EHF Champions League 2024/25 Viertelfinale
Fett = Für das Final Four qualifiziertWieder war es Fabregas, der mit seinen Treffern acht und neun die Gäste mit 23:25 in Führung brachte. Doch erneut bewies der SCM Moral und ging nach drei Treffern in Folge sogar in Führung. Palmarsson traf schließlich zum 26:26 Endstand. Dadurch muss der SC Magdeburg am kommenden Donnerstag ohne Vorsprung in das Rückspiel in Ungarn gehen. Die Gedanken von SCM-Trainer Bennet Wiegert kreisten nach dem Spiel um seinen verletzten Linksaußen: „Wir hatten die erste Halbzeit mit dem Schock um Matze zu kämpfen. Wir konnten nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Was meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit kämpferisch und mental lieferte, verdient Respekt.“
SC Magdeburg: Lagergren 9, Mertens 5, Magnusson 4, Claar 3, Kristjansson 3, Hornke 1, Weber 1, Saugstrup 1
MKB Veszprem KC: Fabregas 9, Palmarsson 4, Elisson 3, Kosorotov 3, Remili 2, Vailupau 2, Marguc 1, Cindric 1, Casado 1
Füchse Berlin mit überragender Halbzeit gegen Aalborg AB
Einen unglaublichen Handballabend erlebten die Füchse Berlin am Donnerstag gegen Aalborg AB Handbold. Der aktuelle Tabellenführer der Handball-Bundesliga stand zuletzt 2012 im Final Four in der Kölner Lanxess-Arena. Die Geschichte der ersten Halbzeit in der Berliner Max-Schmeling-Halle ist schnell erzählt. Gästekeeper Niklas Landin stand wie eine Wand im Tor der Dänen. Diese setzten sich früh ab und steuerten mit 7:12 einem ungefährdeten Auswärtssieg entgegen. Vor allem Mads Hoxers hatte bis zur Halbzeit bereits sechs Treffer für die Dänen erzielt. Doch schon vor der Pause war Berlin war bis auf 14:15 herangekommen. Dies sollte einen Vorgeschmack für den weiteren Verlauf geben.
„Das ist sehr besonders, die zweite Halbzeit war einfach nur verrückt. Wir fahren nicht nach Aalborg, um in Rückstand zu geraten, sondern um zu gewinnen.“
Berlins Linksaußen Tim Freihöfer
Nach dem Seitenwechsel folgte nämlich eine Halbzeit, die das Berliner Publikum so schnell nicht vergessen wird. Mit Lasse Ludwig im Tor, Welthandballer Mathias Gidsel als Spielmacher und Torgarant sowie Tim Freihöfer und Hakun West av Teigum auf den Außenpositionen zeigte der Hauptstadtclub eine überragende Leistung und drehte das Spiel komplett zu seinen Gunsten. Das Team von Jaron Siewert dominierte die Gäste nach Belieben und setzte sich Tor um Tor ab. Am Ende stand ein 37:29 auf der Anzeigetafel. Damit ist den Füchsen das Ticket zum Final Four nach Köln kaum noch zu nehmen. Die endgültige Entscheidung fällt am kommenden Mittwoch in Dänemark.
Füchse Berlin: Gidsel 11, Freihöfer 9, West av Teigum 7, Andersson 4, Lichtlein 3, Wiede 1, Herburger 1, Marsenic 1
Aalborg HB Handbold: Hoxer 7, Vlah 4, Björnsen 4, Nilsson 3, Hald 3, Sagosen 2, Barthold 2, Möller 1, Möllgard 1, Antonsen 1, Munk 1