Red Bull Arena Leipzig

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Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erhielt die Stadt Leipzig ein neues Stadion, in dem allerdings erst einige Jahre später regelmäßig Profifußball stattfinden sollte. Die heutige Arena ist der Nachfolger des berühmten Zentralstadions, dessen Namen der Neubau bis 2010 trug.

Das 1956 eröffnete Zentralstadion war mit 100.000 Plätzen einst das größte Stadion Deutschlands. Deshalb nannte man es auch „Stadion der Hunderttausend“. Die Fußballnationalmannschaft der DDR trug in Leipzig zahlreiche Länderspiele aus. Außerdem fanden in dem riesigen Zentralstadion die Turn- und Sportfeste der DDR, Leichtathletikwettkämpfe und Radrennen statt.

Bei einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft 1958 trafen die Nationalmannschaften der DDR und der Tschechoslowakei vor rund 120.000 Zuschauern aufeinander. Dies bedeutete einen Zuschauerrekord. Da das Stadion jedoch in seiner Geschichte kaum Sanierungen erfuhr, musste die Stadt es 1994 wegen Baufälligkeit für alle Veranstaltungen sperren.

Neubau für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Die Bewerbung um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 verknüpfte der damalige DFB-Präsidenten Egidius Braun mit der Forderung, dass mindestens ein Austragungsort im Osten Deutschlands liegen müsse. Da kein entsprechendes Stadion vorhanden war, entschied sich die Stadt Leipzig für einen kompletten Neubau des Zentralstadions. Dieser erfolgte in dem begrünten Wall des alten Zentralstadions, wobei das ehemalige Hauptgebäude erhalten blieb.

Das Stadion kostete 116 Millionen Euro und wurde nach vierjähriger Bauzeit am 17. November 2004 eröffnet. Mit 47.069 Zuschauern ist es das größte Stadion in Ostdeutschland. Architektonisches Highlight ist das vierteilige Dach, das auf jeder Tribünenseite einen geschwungenen Bogen als Hauptmerkmal aufweist. Seit 2016 gehört das Stadion dem Fußballverein RB Leipzig und damit dem Red Bull Konzern. Durch den Verkauf verhinderte man einen kompletten Neubau im Leipziger Norden.

2017 erstmals Champions League

Das Leipziger Zentralstadion hat in seiner kurzen Geschichte viele sportliche Höhepunkte erlebt. Da es in der Stadt aber keinen Profifußball gab, waren der FIFA Konföderationen-Pokal und die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 lange Zeit die einzigen sportlichen Höhepunkte. Während der WM fanden vier Vorrundenspiele und ein Achtelfinale im Zentralstadion statt. Die deutsche Fußballnationalmannschaft spielte 2004 zum ersten Mal im neuen Stadion bei einem Freundschaftsspiel gegen Kamerun. Zwischen 2005 und 2007 war die Arena Austragungsort des DFL-Ligapokals.

Nach dem Aufstieg von RB Leipzig in die Regionalliga zog der Vereinsfußball in das Zentralstadion ein, das seit 2010 den Sponsorennamen Red Bull Arena trägt. Seit 2016 wird in der Arena Bundesligafußball gespielt. Und schon ein Jahr später gab es mit den ersten Champions-League-Spielen den bisherigen Höhepunkt. Abseits des Fußballs konnte man im Zentralstadion Konzerte von Paul McCartney, Helene Fischer, Herbert Grönemeyer, Bon Jovi, AC/DC und vielen anderen Stars miterleben.

Die Red Bull Arena in Leipzig im Überblick

HeimspielstätteFußball:
RB Leipzig (seit 2010)
FC Sachsen Leipzig (2004-2009)
AdresseAm Sportforum 3, 04105 Leipzig
Kapazität47.069 Zuschauer
Kapazität international42.600 Zuschauer
Spielfläche105 x 68 Meter
Eröffnung1956 (Zentralstadion)
2004 (Neubau)
NamenZentralstadion (1956-2010)
Red Bull Arena (2010-heute)