Im Neckarpark in Bad Cannstatt steht die MHPArena, die vielen Fans noch als Stuttgarter Neckarstadion bekannt sein dürfte. Bereits 1933 erbaut und Austragungsort großer Spiele wie dem Spiel um Platz 3 bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, steht das Stadion immer noch im Schatten der ganz großen Arenen Deutschlands.
Die MHPArena bietet Platz für 60.449 Zuschauer und gehört zu 60 Prozent der Stadt Stuttgart und zu 40 Prozent dem VfB Stuttgart, der seit 1949 eng mit dem Stadion verbunden ist und hier seine Heimspiele austrägt. Seit 1935 hat die deutsche Fußballnationalmannschaft in Stuttgart bereits 32 Spiele gegen andere Nationen bestritten.
Erstes Nachkriegs-Länderspiel vor 103.000 Zuschauern
Das Stuttgarter Stadion wurde 1933 unter dem Namen Adolf-Hitler-Kampfbahn eröffnet und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Neckarstadion umbenannt. Im Jahr 1950 fand in der Arena das erste Nachkriegs-Länderspiel Deutschlands vor der unvorstellbaren Kulisse von 103.000 Zuschauern statt. 1955 erfolgte der erste offizielle Ausbau, sodass das Neckarstadion eine amtliche Kapazität von knapp 100.000 Zuschauern hatte.
1959 bestritten Real Madrid und Stade Reims in Stuttgart das Endspiel um den Europapokal der Landesmeister. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurde das Stadion umgebaut und die Kapazität auf 70.000 Zuschauer reduziert. Während dieser Weltmeisterschaft fanden in Stuttgart vier Spiele statt.
Erstes deutsches Stadion mit Open-Air-Konzert
1976 fand in Stuttgart das erste Open-Air-Konzert in einem deutschen Fußballstadion statt, 1986 erhielt die Arena als erste eine farbige Videowand. 1988 war das Neckarstadion erneut Austragungsort des Endspiels im Europapokal der Landesmeister. Im selben Jahr fand die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland statt und Stuttgart erhielt den Zuschlag für zwei Spiele.
1989 war die Arena die Heimspielstätte des VfB Stuttgart im Finale des UEFA-Pokals. Passend zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften, die 1993 in der Arena stattfanden, erhielt das Stadion das noch heute markante Membrandach. Außerdem ersetze man in diesem Zug weitgend die Stehplätze, wodurch sich die Kapazität auf 53.700 Plätze verringerte.
Umbau zum reinen Fußballstadion
Der nächste Umbau erfolgte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006, bei der Stuttgart gleich sechs Spiele austragen durfte. Im Gottlieb-Daimler-Stadion, wie die Arena damals hieß, wurde die Laufbahn grün eingefärbt, die Haupttribüne im Oberrang neu gebaut und 44 Logen errichtet. Zwischen 2008 und 2011 erhielt das Stadion durch den Umbau zu einer reinen Fußballarena sein heutiges Aussehen.
In der Untertürkheimer Kurve wurde mit der Scharrena eine Sporthalle für 2.000 Zuschauer in die Tribüne eingebaut. Im letzten Schritt erneuerte man 2011 die berühmte Cannstatter Kurve, die in vier Jahren insgesamt 78 Millionen Euro gekostet hat. Für die Europameisterschaft 2024 erfolgte eine weitere Sanierung, die sich vor allem auf den Unterrang der Haupttribüne konzentrierte. Bei der EM finden vier Gruppenspiele und ein Viertelfinale in Stuttgart statt.
Die MHPArena in Stuttgart im Überblick
Heimspielstätte | Fußball: VfB Stuttgart Stuttgarter Kickers (1988/89 und 1991/92) |
Adresse | Mercedesstraße 87, 70372 Stuttgart |
Kapazität | 60.449 Zuschauer |
Kapazität international | 54.812 Zuschauer |
Spielfläche | 105 x 68 Meter |
Eröffnung | 1933 |
Erweiterungen/Umbauten | 1935 (Erweiterung) 1949-1951 (Renovierung/Umbau) 1955/56 (Erweiterung/Umbau) 1971-1973 (Erweiterung/Umbau) 1993 (Erweiterung/Umbau) 2004/05 (Erweiterung/Umbau) 2009-2011 (Erweiterung/Umbau) 2022-2024 (Sanierung/Umbau) |
Namen | Adolf-Hitler-Kampfbahn (1933-1945) Neckarstadion (1949-1993) Gottlieb-Daimler-Stadion (1993-2008) Mercedes-Benz-Arena (2008-2023) MHPArena (seit 2023) |
Besondere Veranstaltungen | Endspiel des Europapokals der Landesmeister 1959 Endspiel des Europapokals der Landesmeister 1988 Endspiel des Europapokals der Pokalsieger 1962 Leichtathletik-Europameisterschaften 1986 Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 |