Die Geschichte der deutschen Fußball Nationalmannschaft

Bildquelle: depositphotos.com / katatonia82

Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer ist für viele Menschen in Deutschland die wichtigste Mannschaft überhaupt. Wenn die DFB-Elf ein wichtiges Turnier spielt, sitzen die Menschen mit schwarz-rot-goldenen Fahnen beim Public Viewing zusammen und verbringen gemeinsame Stunden in geselliger Runde.

Zwar ist das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Mannschaft derzeit etwas unterkühlt, aber das hängt auch mit den seit Jahren schwachen Ergebnissen zusammen und kann sich schnell ändern. Wenn die Mannschaft in Vorleistung geht, erwacht ein schlafender Riese und kann vielleicht an seine Erfolgsgeschichte anknüpfen.

Erste Länderspiele (1908-1940)

Die Geschichte der Nationalmannschaft ist eng mit der Gründung des DFB verbunden. Der Deutsche Fußball-Bund wurde 1900 in Leipzig gegründet. Doch es sollte noch acht Jahre dauern, bis das erste Länderspiel ausgetragen wurde. Dieses fand am 05. April 1908 im schweizerischen Basel statt. Das Spiel ging allerdings mit 3:5 verloren. Auch die Folgezeit gestaltete sich schwierig, da die Mannschaft keine nennenswerten Erfolge feiern konnte. Erst in den 1920er Jahren setzte eine bessere Phase ein. In diesem und im folgenden Jahrzehnt gewann das Team die meisten seiner Länderspiele. Der größte Erfolg war sicherlich das Erreichen der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 1934 in Italien.

Die Nachkriegszeit mit dem Wunder von Bern (1950-1970)

Das erste Länderspiel nach dem Krieg fand 1950 vor der Rekordkulisse von 103.000 Zuschauern im Stuttgarter Neckarstadion gegen die Schweiz statt. Am 04. Juli 1954 kam es im Berner Wankdorfstadion zum “Wunder von Bern”. Die deutsche Mannschaft besiegte die damals überragenden Ungarn mit 3:2 und gewann unter Trainer Sepp Herberger ihren ersten Weltmeistertitel.

Der Finalball der Fußball WM 1954
Bildquelle: depositphotos.com / vitaliivitleo

Mit diesem großen Erfolg war der Weg für Deutschland in die Weltspitze des Fußballs geebnet. In den 1960er Jahren war die Mannschaft auch nach dem Trainerwechsel von Herberger zu Helmut Schön voll konkurrenzfähig und wurde 1966 in London Vizeweltmeister.

Die erfolgreichste Ära unter Schön, Derwall und Beckenbauer (1972-1992)

1972 begann mit dem erstmaligen Gewinn einer Europameisterschaft in Belgien die erfolgreichste Phase in der Geschichte der DFB-Elf, die erst 1992 nach zwanzig Jahren enden sollte. 1974 führte Helmut Schön seine Mannschaft direkt zum nächsten Titel und wurde durch einen 2:1-Sieg gegen die Niederlande Weltmeister im eigenen Land.

Die Highlights des Finales der WM 1974 im Video

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

1976 wurde die Mannschaft Vize-Europameister und 1980, beim ersten Turnier von Jupp Derwall als Trainer, erneut Europameister. Die 80er Jahre waren voll von starken Turnieren. Vizeweltmeister 1982, Vizeweltmeister 1986, Weltmeister unter Franz Beckenbauer 1990 – es war das goldene Jahrzehnt der DFB-Elf, das erst mit dem Vizeeuropameistertitel 1992 endete.

Höhen und Tiefen unter Vogts, Völler und Klinsmann (1994-2012)

Nach 1992 setzte allmählich ein Leistungsabfall ein, den Berti Vogts erstmals 1994 in den USA beim Viertelfinal-Aus bei der Weltmeisterschaft gegen Bulgarien zu spüren bekam. Einen Ausrutscher im positiven Sinne gab es bei der Europameisterschaft 1996 in England. Oliver Bierhoff schoss Deutschland mit dem ersten Golden Goal der EM-Geschichte gegen Tschechien zum Titel.

Trainer der deutschen Nationalmannschaft seit 1984

Name
Im Amt von - bis
Franz Beckenbauer
12. September 1984 - 08. Juli 1990
Berti Vogts
29. August 1990 - 05. September 1998
Erich Ribbeck
10. Oktober 1998 - 20. Juni 2000
Rudi Völler
16. August 2000 - 23. Juni 2004
Jürgen Klinsmann
18. August 2004 - 08. Juli 2006
Joachim Löw
16. August 2006 - 29. Juni 2021
Hansi Flick
02. September 2021 - 09. September 2023
Rudi Völler
12. September 2023
Julian Nagelsmann
seit 22. September 2023

Nach zwei sehr schwachen Turnieren wurde die DFB-Elf 2002 unter Rudi Völler völlig überraschend Vizeweltmeister. Auch 2006 konnte das Team des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann die Euphorie mitnehmen und erreichte bei der WM im eigenen Land das Halbfinale. Die ganz großen Erfolge, vor allem bei Europameisterschaften, blieben jedoch bis 2014 aus.

Der vierte Weltmeister-Titel und die Flaute danach (2014-heute)

Das bislang letzte herausragende Turnier spielte die DFB-Elf 2014 bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Unvergessen ist sicherlich der 7:1-Sieg der Mannschaft von Jogi Löw im Halbfinale gegen den Gastgeber. Im Finale sicherte sich Deutschland nach Verlängerung gegen Argentinien den vierten Weltmeistertitel.

Fußball WM 2014 Finale – Die letzten 15 Minuten

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Die folgenden Turniere verliefen allesamt enttäuschend, weshalb die deutsche Mannschaft nicht mehr die ganz großen Emotionen in der Bevölkerung wecken konnte. Bundestrainer Hansi Flick musste 2023 bereits nach kurzer Zeit seinen Stuhl räumen, sodass der DFB mit Julian Nagelsmann versuchte, für die Heim-EM 2024 einen neuen Trend zu entfachen.