Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat ihren krönenden Abschluss gefunden. Im Finale von Berlin durfte die spanische Nationalmannschaft am Ende des vierwöchigen Turniers den Pokal in die Höhe stemmen. Vor den Augen von König Felipe gewannen die Iberer zum vierten Mal eine Europameisterschaft. Mit sieben Siegen in sieben Spielen ein verdienter Titel, den sich “La Roja” im Finale allerdings hart erkämpfen musste. Mit der Niederlage geht das englische Warten auf den ersten großen Titel bei einem Turnier seit 1966 weiter. Die “Three Lions” verloren bereits bei der EM vor drei Jahren im Finale der EM.
Vor der Partie gab es eine Überraschung im Team von Gareth Southgate. Im Gegensatz zum Halbfinalsieg gegen die Niederlande begann Luke Shaw von Manchester United anstelle von Kieran Trippier. “Er ist ein erfahrener Spieler, deswegen habe ich ihn aufgestellt. Er hat das bisher gut gemacht”, erklärte Southgate vor Anpfiff. Auf der Gegenseite kehrten die im Halbfinale gegen Frankreich gesperrten Daniel Carvajal und Robin Le Normand in die Abwehr zurück. Luis de la Fuente musste im Finale weiterhin auf den verletzten Pedri verzichten. Für ihn spielte erneut der Leipziger Dani Olmo, der ihn bis dahin hervorragend vertreten hatte.
Inhaltsverzeichnis
Spanier Cucurella erneut von deutschen Fans ausgepfiffen
Nach den im Turnierverlauf gezeigten Leistungen ging Spanien als Favorit in die Partie und übernahm zunächst die Initiative. Doch anders als in den beiden Halbfinalspielen fielen zunächst keine Tore und auch die großen Chancen blieben aus. Erwähnenswert waren zunächst nur die überflüssigen Pfiffe der deutschen Fans gegen den Spanier Marc Cucurella, der im Spiel gegen die DFB-Elf im Viertelfinale mit einem möglichen Handspiel auffiel, oder die frühe gelbe Karte gegen den englischen Kapitän Harry Kane. Beide Teams spielten diszipliniert, während England auf Nadelstiche durch Konter setzte.
Fußball EM 2024 – Das Finale im Überlick
21:00 Uhr |
Ein Torschuss von Phil Foden nach einem Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war die einzige Möglichkeit, die die knapp 70.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion und beim Public Viewing zu sehen bekamen. In der Halbzeitpause musste de la Fuente ausgerechnet seinen Mittelfeldmotor Rodri verletzungsbedingt aus dem Spiel nehmen. Für ihn kam Martin Zubimendi in die Partie. Der große Paukenschlag folgte gleich nach Wiederanpfiff: Lamine Yamal behielt bei der ersten Offensivaktion die Übersicht und fand den freistehenden Nico Williams. Der Spieler von Athletic Bilbao schoss mit links ins lange Eck und ließ Jordan Pickford beim 1:0 für Spanien keine Chance.
Matchwinner Oyarzabal schießt Spanien zum vierten EM-Titel
Nur drei Minuten später die nächste gute Torchance für Spanien, als Dani Olmo eine Hereingabe von Williams knapp verpasste. Die Iberer blieben am Drücker und drängten auf den zweiten Treffer. Zunächst legte Alvaro Morata den Ball am herausstürzenden Pickford vorbei, verfehlte aber das Tor. Auch ein guter Schuss von Torjäger Williams fand nicht den Weg ins Tor. In der 60. Minute war dann Schluss für Bayern-Stürmer Harry Kane, der durch Ollie Watkins, den Matchwinner aus dem Halbfinale, ersetzt wurde.
Fußball Europameister seit 1980
In der 72. Minute schlug England zurück. Der Ball landete außerhalb des Strafraums beim eingewechselten Cole Palmer vom FC Chelsea, der unhaltbar für Unai Simon ins lange Eck traf. Spanien brauchte etwas Zeit, kam in der Schlussphase jedoch druckvoll zurück. Ein herrlicher Angriff brachte in der 86. Minute die Entscheidung in diesem Finale. Der eingewechselte Mikel Oyarzabal spielte einen weiten Doppelpass mit Cucurella und schloss aus fünf Metern zum 2:1 ab. In der Nachspielzeit hatte England eine riesige Doppelchance, doch Unai Simon und Olmo klärten zweimal auf der Linie. Wenige Minuten später war Schluss und Spanien der verdiente Europameister bei der Fußball EM 2024.
“Wir haben gegen England viel gelitten. Wir mussten 100 Prozent spielen. Letztendlich haben wir es geschafft. Wir sind Europameister!”
Spaniens Nationalspieler Nico Williams
Tore:
1:0 Nico Williams (ESP, 47. Minute)
1:1 Cole Palmer (ENG, 72. Minute)
2:1 Mikel Oyarzabal (ESP, 86. Minute)
