Sowohl die Türkei als auch Niederlande zogen in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2008 wieder in ein EM-Viertelfinale ein. Im Berliner Olympiastadion entschied sich am Samstagabend, wer von ihnen auch die Teilnahme am Halbfinale verdient.
Zunächst tat sich die Niederlande als Führungskraft im letzten Viertelfinale der Fußball EM 2024 hervor. In die sehr langen Ballbesitzphasen konnte sich die türkische Nationalmannschaft nur mit Schwierigkeiten einklinken. Ferdi Kadioglu und Salih Özcan kämpften sich mit aktiven Versuchen in die Partie, ließen ihre Schüsse jedoch weit über die Latte hinwegfliegen.
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Doch die Niederländer wollten in der ersten Halbzeit noch nicht alles geben. Gegen die tief stehenden Türken spielten sie inmitten einer vorsichtigen Partie vor allem kurzlebige Zweikämpfe. Überragend zeigte sich hierbei Cody Gakpo, der sich im Mittelfeld gegen gleich drei Gegner durchsetzte und erst im Angesicht von Kaan Ayhan nachgeben musste.
Fußball EM 2024 – Viertelfinale im Überblick
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In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit erhielt „Oranje“ die Quittung für ihr noch zögerliches Spiel. Die Türkei gewann an Durchschlagskraft, kontrollierte das Spiel mit langen Bällen. Schließlich war es, wie auch im Spiel gegen Österreich, wieder ein Eckstoß, der Leben in die Mannschaft brachte. Samet Akaydin verwandelte eine Ecke in einen Kopfball, der direkt ins niederländische Netz ging. Torwart Bart Verbruggen blieb machtlos, das türkische Publikum im Berliner Stadion und beim Public Viewing brach in Jubel aus.
Niederlande dreht Spiel innerhalb von sechs Minuten
Bereits in der ersten Halbzeit zeigten die Niederländer eine Schwäche im langsamen Aufbauspiel, das der gegnerischen Mannschaft zu viel Zeit ließ. In der zweiten Hälfte sah es ähnlich aus. Gegenüber einer tief stehenden Türkei spielten sich die Niederländer munter ihre Bälle zu, auch dank des neu eingewechselten Wout Weghorst, der immer wieder von seinen Mitspielern gesucht und gefunden wurde. Raumgewinn blieb jedoch aus.
Enorm wichtig für die Niederländer zeigte sich der wachsame Torhüter Verbruggen. Einen schwer zu sehenden Ball von Kenan Yildiz fing er mit der Brust ab. Die Leistung in höchster Not schien „Oranje“ zu motivieren. In der 70. Minute verwandelte Stefan de Vrij eine hohe Flanke von Memphis Depay in ein zentrales Bilderbuch-Tor.
Fußball EM 2024 – Halbfinale im Überblick
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Mit einem Mal schien wieder alles möglich. Mannschaftskollege Cody Gakpo fackelte nicht lange und machte es Depay nach. Der Treffer gelang durchaus mit einer Portion Glück, da Mert Müldür den Ball unhaltbar abfälschte und so den türkischen Torwart Mert Günok machtlos zurückließ. Das Olympiastadion bebte unter den Füßen und Rufen der begeisterten niederländischen Fans.
Matchwinner de Vrij: „War eine echte Schlacht“
In den letzten Spielminuten gab die Türkei noch einmal alles. Zahlreiche Flanken und Eckbälle gelangten in den Strafraum, wurden aber von den Niederländern kraftvoll abgewehrt. Auch in der Nachspielzeit konnten sich die Türken nicht mehr retten, unter anderem dank des sehr einsatzstarken Verbruggen und waghalsiger Defensivspieler. Damit ist klar: Im Halbfinale werden die Niederländer gegen England antreten. „Man of the Match“ Stefan de Vrij sagte nach dem Spiel: „Das war eine echte Schlacht. Die Türkei hat mit so viel Herz gespielt, aber wir haben bis zum Ende gekämpft. Es war insgesamt ein fantastisches Spiel.“
„Das war eine echte Schlacht. Die Türkei hat mit so viel Herz gespielt, aber wir haben bis zum Ende gekämpft. Es war insgesamt ein fantastisches Spiel.“
Stefan de Vrij, Nationalspieler Niederlande
Tore:
0:1 Samet Akaydin (TUR, 35. Minute)
1:1 Stefan de Vrij (NED, 70. Minute)
2:1 Mert Müldür (TUR, 76. Minute, Eigentor)