Auf Schalke fand die Begegnung Georgien gegen Portugal statt, die zusammen mit der Partie Tschechien gegen die Türkei die Gruppe F und damit die Vorrunde der EURO 24 abschloss.
Die Portugiesen standen bereits als Gruppensieger fest und konnten daher rotieren. Nur drei Spieler fanden sich erneut in der Startelf wieder, darunter Cristiano Ronaldo. Für die Georgier musste indes ein Sieg gegen den Titelverteidiger von 2016 her. Ein schwieriges Unterfangen für das Team von Willy Sagnol.
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Doch der EM-Debütant erwischte einen Start nach Maß und ging bereits nach zwei Minuten überraschend in Führung. Georgiens Starspieler Khvicha Kvaratskhelia vom SSC Neapel wurde von Georges Mikautadze auf die Reise geschickt und sorgte für das 1:0. Der Favorit aus Portugal ließ sich davon aber nicht beeindrucken und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. 11:3 Torschüsse bei 72 Prozent Ballbesitz sprachen eine deutliche Sprache zugunsten der Iberer. Dennoch führten zur Halbzeit die Georgier.
Fußball EM 2024 – Tabelle Gruppe F
| SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Portugal | 3 | 2 | 0 | 1 | 5:3 | 2 | 6 |
| Türkei | 3 | 2 | 0 | 1 | 5:5 | 0 | 6 |
| Georgien | 3 | 1 | 1 | 1 | 4:4 | 0 | 4 |
| Tschechien | 3 | 0 | 1 | 2 | 3:5 | -2 | 1 |
Auch nach Wiederanpfiff dominierte Portugal die Partie und erspielte sich in den ersten fünf Minuten weitere hochkarätige Chancen. Den Georgiern gelang es jedoch, den Spielverlauf ein zweites Mal auf den Kopf zu stellen. Nach weiteren portugiesischen Chancen meldete sich der VAR plötzlich mit einem potenziellen Foulspiel der Portugiesen. Schiedsrichter Sandro Schärer aus der Schweiz sah sich die Bilder an und entschied zu Recht auf Foul von Antonio Silva an Luka Lochoshvili. Den fälligen Strafstoß verwandelte Mikautadze im Anschluss sicher zum 2:0.
Mit dem zweiten Treffer gelang es den Georgiern, den portugiesischen Sturmlauf zu stoppen, sodass weitere Torchancen lange auf sich warten ließen. Die Nachspielzeit war bereits angebrochen, als der eingewechselte Gonçalo Ramos den Anschlusstreffer hätte erzielen können, eine Flanke aber um Zentimeter verpasste. Da bis zum Schlusspfiff kein weiterer Treffer mehr fiel, brandete grenzenloser Jubel bei den Zuschauern in der Schalker Arena und beim Public Viewing in Gelsenkirchen auf.
Die EM-Neulinge aus dem Kaukasus hatten tatsächlich die Sensation geschafft und stehen im Achtelfinale der Europameisterschaft. Hier treffen sie auf keinen geringeren als den großen Favoriten Spanien, während die Portugiesen trotz ihrer Niederlage mit den Slowenen einen machbaren Herausforderer in der nächsten Runde haben werden. Georgiens Nationaltrainer Sagnol erklärte nach dem Spiel: “Wir haben so viel Fokus auf den Wettbewerb. Wir werden wohl erst realisieren, was wir geschafft haben, wenn wir verloren haben. Ich bin sehr stolz darauf, der Trainer dieser Mannschaft zu sein.”
“Wir haben so viel Fokus auf den Wettbewerb. Wir werden wohl erst realisieren, was wir geschafft haben, wenn wir verloren haben. Ich bin sehr stolz darauf, der Trainer dieser Mannschaft zu sein.”
Georgiens Nationaltrainer Willy Sagnol
Tore:
1:0 Khvicha Kvaratskhelia (GEO, 2. Minute)
2:0 Georges Mikautadze (GEO, 57. Minute)
Die Highlights des Spiels im Video
Türkei setzt sich in kartenreichem Spiel mit 2:1 gegen Tschechien durch
Das zweite Gruppenspiel fand in der Hamburger Arena statt. Hier trafen die Tschechische Republik und die Türkei aufeinander und spielten um den Einzug ins Achtelfinale. Die Türken hatten nach ihrem Sieg gegen Georgien deutlich bessere Chancen als die Tschechen, die gegen die Kaukasier nur ein Unentschieden erreichten.
Auf tschechischer Seite konnte Trainer Ivan Hasek zunächst nicht auf seinen Starstürmer Patrik Schick zurückgreifen, der mit Wadenproblemen zu kämpfen hatte. Die Türken wechselten hingegen inklusive Torhüter gleich siebenmal, um die Niederlage gegen Portugal vergessen zu machen. Tschechien startete zunächst gut in die Partie und zeigte, dass es in diesem Spiel etwas zu holen hatte. Nach zwanzig Minuten wurde dieses Unterfangen jedoch fast unmöglich. Mittelfeldspieler Antonin Barak vom AC Florenz sah nach einem klaren Foul am türkischen Kapitän Hakan Calhanoglu die zweite gelbe Karte und wurde zurecht des Feldes verwiesen.
Fußball EM 2024 – Spielplan Vorrunde Gruppe F
18:00 Uhr | ||||
21:00 Uhr | ||||
15:00 Uhr | ||||
18:00 Uhr | ||||
21:00 Uhr | ||||
21:00 Uhr |
Das chancenarme Spiel lebte in der ersten Halbzeit nur von seiner Intensität, wurde aber durch unzählige Fouls und andere Unterbrechungen gebremst. In der 52. Minute nutzte die Türkei schließlich ihre lange Überzahl in Person von Calhanoglu, wobei sich Torhüter Jindrich Stanek so stark verletzte, dass er durch den Leverkusener Matej Kovar ersetzt werden musste. In der 66. Minute gelang den Tschechen der überraschende Ausgleich. Tomas Soucek nutzte eine chaotische Situation im Strafraum zum 1:1.
Danach lagen die Nerven blank und gleich drei türkische Spieler sahen wegen verbaler Entgleisungen die gelbe Karte. Der Spielfluss war völlig dahin und die Tschechen warfen im Wissen um den Ausgang des anderen Spiels alles nach vorne. Der Lucky Punch gelang jedoch den Türken, die in Person von Cenk Tosun in der vierten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielten. Nach dem Schlusspfiff kam es zu unschönen Szenen und einer Rudelbildung, in deren Verlauf der Tscheche Tomas Chory noch die Rote Karte sah. Das Ergebnis bedeutet das Aus für Tschechien, die Türkei trifft hingegen im Achtelfinale auf Österreich. Siegtorschütze Tosun sagte nach dem Match: “Man kann das nicht beschreiben, es ist ein Glücksgefühl. Wir sind jetzt Zweiter in der Gruppe und das ist erst der Anfang. Das war immer mein Ziel, wir werden uns sehr gut auf das nächste Spiel vorbereiten und hoffentlich gewinnen.”
“Man kann das nicht beschreiben, es ist ein Glücksgefühl. Wir sind jetzt Zweiter in der Gruppe und das ist erst der Anfang. Das war immer mein Ziel, wir werden uns sehr gut auf das nächste Spiel vorbereiten und hoffentlich gewinnen.”
Der türkische Nationalspieler Cenk Tosun
Tore:
0:1 Hakan Calhanoglu (TUR, 52. Minute)
1:1 Tomas Soucek (CZE, 66. Minute)
1:2 Cenk Tosun (TUR, 90 +4. Minute)
