Im letzten Vorrundenspiel der deutschen U21-Nationalmannschaft war ein Sieg gegen England Pflicht, um noch eine Chance auf das Weiterkommen zu haben. Doch nach der enttäuschenden 0:2-Niederlage gegen die „Three Lions“ musste Trainer Antonio Di Salvo einen Qualitätsunterschied eingestehen.
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Auf drei Positionen brachte der Nationalcoach neue Spieler. In der Abwehr begann Dardai für Netz, im Mittelfeld kam Weißhaupt für Huseinbasic und ganz vorne stürmte Weiper für Ngankam. Die englische Formation wurde auf acht Positionen verändert, da der Gruppensieg bereits feststand.
Umso erschreckender war es, dass die deutsche Mannschaft vom Anpfiff weg keinen Zugriff auf das Spiel bekam. Bereits nach vier Minuten schwanden die letzten Hoffnungen auf das Halbfinale dahin, als Cameron Archer frei vor dem deutschen Keeper Atubolu auftauchte und sicher zur englischen Führung verwandelte. Doch damit nicht genug, denn der Druck der Three Lions blieb hoch. Bereits in der 21. Minute fiel der zweite Gegentreffer durch Harvey Elliott vom FC Liverpool.
Di Salvo: Engländer „mindestens eine Klasse besser“
Di Salvo gab nach dem Schlusspfiff zu: „Die Engländer waren mindestens eine Klasse besser. Wir haben versucht, Druck aufzubauen. Sie haben schnelle Leute vorne drinnen, dann wurde jeder lange Ball gefährlich.“ Vor allem auf die Anfangsphase mit den beiden frühen Gegentoren trifft diese Einschätzung zu.
Im zweiten Teil der ersten Halbzeit wurde Deutschland mutiger und erspielte sich einige Torchancen, doch der Anschlusstreffer blieb aus. Auch das Aufbäumen der deutschen Mannschaft nach der Pause blieb zur Verwunderung vieler Beobachter aus. Die Engländer übernahmen im zweiten Durchgang wieder das Kommando, ehe das Spiel in der Schlussphase ereignislos dem Abpfiff entgegenplätscherte.
„Das haben wir uns alle ganz anders vorgestellt.“
U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo
Deutschland tritt nach dieser Niederlage verdient die Heimreise an. Der Titelverteidiger holte aus einer von Experten als machbar eingestuften Vorrunde nur einen mageren Punkt und muss sich selbst hinterfragen. Besonders bitter ist die Tatsache, dass die nötige Schützenhilfe von den Israelis kam und Deutschland somit ein eigener Sieg gereicht hätte. Mit der gezeigten Leistung war dieser aber nie in Reichweite.
Bundestrainer Di Salvo blickte nach dem Schlusspfiff auf eine verkorkste Europameisterschaft zurück: „Wir sind nicht gut ins Turnier gestartet mit dem Unentschieden gegen Israel, obwohl wir alles auf unserer Seite hatten, verlieren dann bitter gegen Tschechien und heute war die Niederlage absolut verdient und berechtigt. Das haben wir uns alle ganz anders vorgestellt.“
Tore:
0:1 Archer (England), 4. Minute
0:2 Elliott (England), 21. Minute
Gelbe Karten:
Deutschland 0, England 1