Die UEFA hat am Dienstag die Schiedsrichter-Gespanne für die kommende Europameisterschaft in Deutschland bekannt gegeben. Entgegen den zuletzt aufkommenden Spekulationen haben es zwei deutsche Gespanne in die Endrunde geschafft. Sie gehören damit zu den 18 europäischen Teams, die während der Europameisterschaft die Spiele leiten werden. Hinzu kommt ein Gespann aus Argentinien, das dank einer Kooperation mit dem südamerikanischen Fußballverband nominiert wurde. Neben den Feldschiedsrichtern Daniel Siebert und Felix Zwayer werden drei Deutsche im VAR-Team tätig sein.
Auf den Berliner Schiedsrichter Felix Zwayer wartet ein Debüt. Der 42-Jährige wird wie im Vorfeld erwartet erstmals bei einem großen Turnier der Nationalmannschaften zum Einsatz kommen. Zwayer gilt nach den internationalen Rücktritten von Felix Brych und Deniz Aytekin als derzeit bester deutscher Schiedsrichter. Seine Nominierung gemeinsam mit seinen Assistenten Stefan Lupp und Marco Achmüller überrascht daher nicht. Der gelernte Immobilienkaufmann wurde zuletzt von der UEFA mit der Leitung diverser Spitzenspiele in der Champions League und der Europa League betraut. Zudem pfiff er im Juni 2023 das Finale der Nations League zwischen Kroatien und Spanien.
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Daniel Siebert bei WM 2022 stark in der Kritik
Dass mit Daniel Siebert ein zweiter deutscher Schiedsrichter bei der EM dabei sein wird, war alles andere als sicher. Der Berliner war bei der Weltmeisterschaft 2022 als einziger deutscher Unparteiischer im Einsatz und stand während des Turniers heftig in der Kritik. Im Gruppenspiel zwischen Ghana und Uruguay fühlten sich die Südamerikaner von Siebert klar benachteiligt. Dieser hatte eine strittige Szene gegen Edinson Cavani nicht mit einem Elfmeterpfiff geahndet. Die FIFA verzichtete daraufhin auf weitere Einsätze des Deutschen während des Turniers. Und dies, obwohl die deutsche Nationalmannschaft nicht in die K.O.-Runde eingezogen war und Sieberts Chancen somit gut standen.
Fakten zur Fußball-EM 2024 in Deutschland
Dauer | 14. Juni 2024 bis 14. Juli 2024 |
Nationen | 24 |
Spiele | 51 |
Motto | "United by Football. Vereint im Herzen Europas" |
Gruppenmodus | Sechs Gruppen mit je vier Mannschaften. Neben den sechs Gruppensiegern und sechs Gruppenzweiten qualifizieren sich die besten vier Gruppendritten für das Achtelfinale. |
Spielorte | München (Eröffnungsspiel), Berlin (Finale), Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt/M., Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, Stuttgart |
Übertragung | ARD/ZDF (gesamt 34 Spiele, Free-TV), RTL (12 Spiele, Free-TV), MagentaTV (alle Spiele, Pay-TV) |
Auch in der laufenden Saison wurde Siebert nicht mehr häufig von der UEFA nominiert. So kam der 39-Jährige lediglich zu zwei Einsätzen in der Gruppenphase der Champions League sowie zu je einem Spiel in der Europa League und der Conference League. Dennoch entschied sich die UEFA für die Nominierung des Lehrers, der mit seinen Assistenten Jan Seidel und Rafael Foltyn anreist. Neben Siebert und Zwayer steht mit Tobias Stieler ein dritter deutscher Schiedsrichter im Elitekader der UEFA. Der 42-jährige Jurist schätzte seine eigenen Chancen auf eine EM-Teilnahme zuletzt jedoch bereits selbst als gering ein.
Bastian Dankert, Christian Dingert und Marco Fritz als VAR im Einsatz
Der Managing Director of Refereeing der UEFA, Roberto Rosetti, wird in einer Mitteilung zur Nominierung wie folgt zitiert: „Die EURO 2024 ist der Höhepunkt im europäischen Fußball, bei dem die besten Teams gegeneinander antreten – deshalb haben wir die besten Schiedsrichter ausgewählt, um die Spiele zu leiten.“ Neben Deutschland entsenden auch Frankreich (Francois Letexier und Clement Turpin), Italien (Marco Guida und Daniele Orsato) sowie England (Michael Oliver und Anthony Taylor) je ein Gespann zur Europameisterschaft nach Deutschland.
„Die EURO 2024 ist der Höhepunkt im europäischen Fußball, bei dem die besten Teams gegeneinander antreten – deshalb haben wir die besten Schiedsrichter ausgewählt, um die Spiele zu leiten.“
Roberto Rosetti, UEFA Managing Director of Refereeing
Zusätzlich zu den 18 Gespannen aus Europa werden im Rahmen einer Kooperation zwischen der UEFA und dem südamerikanischen Verband CONMEBOL der Argentinier Facundo Tello und seine Assistenten Gabriel Chade und Ezequiel Brailovsky Spiele bei der Europameisterschaft leiten. Neben den Schiedsrichtern auf dem Spielfeld gab der europäische Fußballverband am Dienstag auch die zwanzig Unparteiischen für den Einsatz im Videokontrollraum bekannt. Für den DFB sind Bastian Dankert, Christian Dingert und Marco Fritz im Einsatz. Unter den zwölf nominierten Vierten Offiziellen ist hingegen kein deutscher Schiedsrichter.