Nach dem erfolgreichen Jahresauftakt mit einem 2:0-Sieg in Frankreich traf die deutsche Nationalmannschaft am Dienstagabend auf die nächste europäische Spitzenmannschaft. Zu Gast im Deutsche Bank Park in Frankfurt am Main war die „Elftal“ der Niederlande. Auch im zweiten Spiel tankte die DFB-Auswahl Selbstvertrauen für die EM im eigenen Land. Nach einem frühen Rückstand drehten Maximilian Mittelstädt und Niclas Füllkrug die Partie. Die Euphorie knapp zwei Monate vor dem EM-Eröffnungsspiel wurde durch die erfolgreichen Testspiele weiter angefacht.
Die deutsche Mannschaft trat in exakt derselben Aufstellung wie in Lyon gegen Frankreich an. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte bereits im Vorfeld angekündigt, keine großen Veränderungen vornehmen zu wollen und seine Ideen weiter umzusetzen. Bei den Niederländern wechselte Trainer Ronald Koeman munter durch, denn der Bondscoach war mit seiner Mannschaft beim 4:0 gegen Schottland nicht ganz zufrieden gewesen. Gleich sieben Spieler rotierten in der Startelf, wobei vor allem Matthijs de Ligt vom FC Bayern München und Dortmunds Donyell Malen den deutschen Fans ein Begriff sein durften.
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Maximilian Mittelstädt gleicht Hollands frühe Führung aus
Das Spiel im Frankfurter Stadion begann rasant und mit einem Paukenschlag. Bereits nach vier Minuten gingen die Gäste in Führung: Ein Pass von Maximilian Mittelstädt auf Jonathan Tah geriet zu kurz, sodass der starke Memphis Depay an den Ball kam. Der Heber des Spielers von Atlético Madrid fand Joey Veerman vom PSV Eindhoven, der mit einem sehenswerten Volleyschuss traf. Doch ausgerechnet Mittelstädt sorgte nur sieben Minuten später für den Ausgleich. Nach einer Ecke von Toni Kroos und der Ablage von Jamal Musiala traf der Stuttgarter Linksverteidiger aus 18 Metern sehenswert unter die Latte.
Termine der Nationalmannschaft 2024
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In der Folge war Deutschland spielbestimmend. Nach zwanzig Minuten hatte die DFB-Auswahl 72 Prozent Ballbesitz. Mit starkem Kurzpassspiel und klugen Ballstafetten wurden Räume im Mittelfeld geschaffen, die ganz großen Torchancen blieben jedoch aus. Die Niederlande standen tief und hatten trotz weniger Spielanteile die beste Chance bis zum Pausenpfiff. Doch nach einer Freistoßflanke von de Ligt konnte der deutsche Kapitän İlkay Gündoğan gerade noch vor dem einschussbereiten Malen klären.
Deutschland siegt dank Schulter von Niclas Füllkrug
Nach der Pause waren die Gäste zunächst die klar bessere Mannschaft. Tijjani Reijnders, neben Depay stärkster Mann der Niederländer an diesem Abend, hatte die große Chance zur Führung, verzog aber deutlich. Erst ab der 70. Minute wurde das Team von Julian Nagelsmann wieder stärker. Zunächst parierte Torhüter Bart Verbruggen stark gegen Musiala, sieben Minuten später war er bei einer Torchance von Thomas Müller in letzter Sekunde mit der Hand am Ball.
„Vor ein paar Monaten wären wir nach dem 0:1 wahrscheinlich halb zusammengebrochen. Auf jeden Fall ist etwas entstanden die letzte Woche, was vorher nicht da war.“
Nationalspieler Toni Kroos
Der Schlusspunkt der Partie gehörte der deutschen Mannschaft. Eine Ecke von Toni Kroos fiel Stürmer Niclas Füllkrug an die linke Schulter, von wo aus der Ball neben dem Pfosten einschlug. Verbruggen rettete knapp hinter der Linie, was von der Torlinientechnik sofort erkannt wurde. Am Ende war es ein verdientes 2:1 für die DFB-Auswahl. Nach dem zweiten Sieg gegen eine europäische Spitzenmannschaft ist das Selbstvertrauen der Mannschaft wieder groß, ebenso die Euphorie der Fans. In Frankfurt stand das Publikum wieder hinter der Mannschaft, was bei den letzten Heimspielen nicht mehr unbedingt der Fall war.
Letzte Testspiele gegen Ukraine und Griechenland Anfang Juni
Das Spiel der deutschen Mannschaft bescherte dem übertragenden Sender RTL die beste Einschaltquote für ein Länderspiel seit über fünf Jahren. Der Marktanteil von 41 Prozent zeigt deutlich, dass die deutsche Nationalmannschaft pünktlich zur Europameisterschaft wieder in den Köpfen der Deutschen angekommen ist. Die neue Leidenschaft war auch bei den Verantwortlichen zu spüren. So sagte Toni Kroos: „Vor ein paar Monaten wären wir nach dem 0:1 wahrscheinlich halb zusammengebrochen. Auf jeden Fall ist etwas entstanden die letzte Woche, was vorher nicht da war.“
„Der Sieg tut sehr gut. Das Spiel war anspruchsvoller als gegen die Franzosen. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Der Geist der Mannschaft ist sehr gut. Die letzten zehn Tage waren super von der Mannschaft.“
Bundestrainer Julian Nagelsmann
Bundestrainer Julian Nagelsmann war ebenfalls voll des Lobes: „Der Sieg tut sehr gut. Das Spiel war anspruchsvoller als gegen die Franzosen. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Der Geist der Mannschaft ist sehr gut. Die letzten zehn Tage waren super von der Mannschaft.“ Für die Nationalspieler geht es nun zunächst zurück in ihre Vereine, wo der Saisonabschluss ansteht. Weiter geht es dann im Nationaldress am 03. Juni mit einem Testspiel gegen die Ukraine, die sich am Dienstagabend mit einem Sieg über Island für die EM qualifizierte. Vier Tage später folgt die Generalprobe gegen Griechenland.