Mit dem Rücktritt von Gareth Southgate nach der Europameisterschaft in Deutschland ging eine achtjährige Ära bei den „Three Lions“ zu Ende. Nun soll der Deutsche Thomas Tuchel im englischen Fußball ein neues Kapitel schreiben und endlich den ersten Titel seit 1966 holen. Der ehemalige Trainer des FC Bayern wurde bereits im Juni von der englischen Zeitung „Guardian“ als möglicher Nachfolger ins Spiel gebracht. Die englische Presse steht dem neuen Coach, der als erster Deutscher dieses Amt bekleidet, allerdings von Beginn an kritisch gegenüber.
Seit dem gestrigen Dienstag verdichteten sich die Gerüchte, dass Thomas Tuchel neuer Trainer der englischen Nationalmannschaft werden könnte. Nun hat der englische Fußballverband FA dies offiziell bestätigt. Ab dem 1. Januar 2025 wird der 51-Jährige die „Three Lions“ übernehmen. Er unterschreibt einen Vertrag bis zur Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA. Presseberichten zufolge wird Tuchel sechs Millionen Euro pro Jahr verdienen. Damit muss er deutliche Gehaltseinbußen im Vergleich zu seiner Zeit als Trainer des FC Bayern München hinnehmen.
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Englische Presse sieht Entscheidung für Tuchel kritisch
Tuchel reiht sich in eine kurze Liste ausländischer Trainer auf der englischen Trainerbank ein. Bisher kamen nur der Schwede Sven-Göran Eriksson und der Italiener Fabio Capello aus dem Ausland. Die „Daily Mail“ kritisiert die Wahl eines deutschen Trainers scharf: „England muss bis zum letzten Mann im Trikot englisch sein. Wir brauchen keinen Thomas Tuchel, sondern einen Patrioten, für den das Land an erster, zweiter und dritter Stelle steht.“ Der „Mirror“ schlussfolgert: „Das bedeutet, dass die Nationalmannschaft von einem Trainer des größten Rivalen Englands geleitet wird.“
Nationaltrainer Englands seit 1999
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Die Meinungen über den FIFA-Welttrainer des Jahres 2021 in England sind geteilt. Einerseits lobt die Fachwelt den großgewachsenen Deutschen für seine taktische Raffinesse, die ihm 2021 mit dem FC Chelsea überraschend den Champions-League-Titel einbrachte. Andererseits stand Tuchel während seiner Zeit auf der Insel immer wieder wegen seines Liebeslebens in der Öffentlichkeit. Der englische Fußballverband FA ließ jedoch in einer Pressemitteilung durch Geschäftsführer Mark Bullingham verlauten: „Wir sind begeistert, einen der besten Trainer der Welt verpflichtet zu haben.“
„England muss bis zum letzten Mann im Trikot englisch sein. Wir brauchen keinen Thomas Tuchel, sondern einen Patrioten, für den das Land an erster, zweiter und dritter Stelle steht.“
Die britische Boulevardzeitung Daily Mail
Thomas Tuchel folgt auf Interimstrainer Lee Carsley
Tuchel wird sein Amt bei den „Three Lions“ erst im kommenden Jahr antreten. Somit sitzt bei den Länderspielen in der Nations League im November noch Interimscoach Lee Carsley auf der Bank. Mit dem 39-fachen irischen Nationalspieler war spätestens nach der 1:2-Heimniederlage in Wembley gegen die Nationalmannschaft Griechenlands kaum noch ein Fan einverstanden. Carsley selbst sagte: „Für mich war klar, dass ich drei Länderspielphasen mache. Ich hoffe, bald zur U21 zurückzukehren.“
Stationen von Thomas Tuchel
Sobald Carsleys Wunsch in Erfüllung geht, wird Thomas Tuchel übernehmen und ab Januar unter besonderer Beobachtung der britischen Presse stehen. Die englische Nationalmannschaft befindet sich seit einigen Jahren im Aufwind, konnte sich in den entscheidenden Spielen aber nicht durchsetzen. So verlor die Mannschaft beispielsweise das Finale der Europameisterschaft 2024 in Deutschland gegen Spanien. Der letzte Titel datiert aus dem Jahr 1966. Dennoch wird von Tuchel nicht mehr und nicht weniger als der Gewinn der nächsten Weltmeisterschaft 2026 auf dem amerikanischen Kontinent erwartet.
