Was seit einigen Tagen in diversen Medien verkündet wurde, ist nun offiziell: Julian Nagelsmann ist neuer Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und wird mit dem Team die Europameisterschaft 2024 bestreiten. Der DFB um Sportdirektor Rudi Völler konnte damit seinen Wunschkandidaten überzeugen, wie der 63-Jährige berichtete.
Nagelsmann selbst gab bei seiner ersten Pressekonferenz bereits einige Entscheidungen bekannt und äußerte sich insbesondere zu seiner Spielidee für die Nationalelf und die Personalie İlkay Gündoğan.
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Völler: Nagelsmann war Wunschkandidat
Die Entscheidung für Nagelsmann als neuen Trainer fiel auf Vorschlag von Sportdirektor Rudi Völler und DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Bei einer Sitzung in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes stimmten die zuständigen Gremien am heutigen Freitag der Verpflichtung des 36-Jährigen einstimmig zu.
„Julian Nagelsmann war mit Beginn der Suche unser Wunschkandidat als Bundestrainer.“
DFB-Sportdirektor Rudi Völler
Völler, der zuletzt im Testspiel gegen Frankreich noch selbst auf der Trainerbank saß, erhielt damit seine erste Wahl: „Julian Nagelsmann war mit Beginn der Suche unser Wunschkandidat als Bundestrainer. Er ist nicht nur ein absoluter Fußball-Fachmann, sondern hat auf all seinen Stationen bereits bewiesen, dass er eine Mannschaft und das gesamte Umfeld motivieren und mitreißen kann.“
Wagner und Glück neue Assistenten
DFB-Präsident Neuendorf schlug in die gleiche Kerbe: „Wir sind überzeugt, dass Julian Nagelsmann als Bundestrainer dafür sorgen wird, dass die Nationalmannschaft ihre Fans begeistert und die EURO 2024 auch sportlich ein Erfolg wird.“
Fußball-Bundestrainer der Herren seit 1984
Unterstützt wird der Bundestrainer von seinen neuen Assistenten Sandro Wagner und Benjamin Glück. Wagner war zuvor Trainer bei der SpVgg Unterhaching und bereits im Testspiel gegen Frankreich in gleicher Position tätig – Glück ist seit einigen Jahren ein Weggefährte von Nagelsmann und somit ein enger Vertrauter, den der 36-Jährige mit zum DFB bringt.
İlkay Gündoğan bleibt DFB-Kapitän
Bei seiner ersten Pressekonferenz gab Nagelsmann bereits Entscheidungen bekannt. So bleibt Ilkay Gündogan Kapitän der Mannschaft: „Ich belasse es dabei. Ich bin von Ilkay als Mensch und auch als Spieler extrem überzeugt. Ich habe Ilkay auch schon darüber informiert“, so der neue Coach.
„Der Job ist ein Privileg.“
Bundestrainer Julian Nagelsmann
Angesprochen auf sein deutlich geringeres Gehalt beim DFB antwortete Nagelsmann: „Ich will dafür keine Lorbeeren, der Job ist ein Privileg und ich verdiene nach wie vor genügend Geld.“ Der ehemalige Coach des FC Bayern München übernimmt vorerst bis zur EM 2024 und verdient laut Medienberichten rund 400.000 Euro im Monat.
Keine Entscheidung in der Causa Manuel Neuer
Was den nach wie vor verletzten Nationaltorhüter Manuel Neuer betrifft, wollte sich Nagelsmann noch nicht in die Karten schauen lassen: „Das Allerwichtigste ist, dass wir ihm die nötige Zeit geben. Wenn die Zeit kommt, werden wir die Situation bewerten. Ich bin im Bilde über seinen Gesundheitszustand.“ Neuer hatte sich im Dezember 2022 beim Skifahren den Unterschenkel gebrochen und fällt seitdem verletzungsbedingt aus.
Der neue Bundestrainer äußerte sich zudem länger zu seiner Spielidee: „Die Spielweise der Nationalmannschaft wird nicht so komplex wie im Vereinsfußball sein.“ Der Fußball sei vielmehr darauf ausgelegt, attraktiv zu sein und den Spielern Halt zu geben. „Den Gegnern soll es auch weh tun, gegen uns zu spielen“, so Nagelsmann, der am 14. Oktober gegen die USA erstmals auf der Trainerbank sitzen wird.