Für viele Fans völlig überraschend wird Trainer Jürgen Klopp den FC Liverpool zum Saisonende verlassen. Der aktuelle Tabellenführer der Premier League teilte die viel beachtete Nachricht zunächst auf X, ehemals Twitter, mit. Der Deutsche hat bei den Reds noch einen Vertrag bis 2026, wird diesen aber zum Ende der laufenden Saison vorzeitig auflösen. Diesen Wunsch hatte Klopp bereits im November vergangenen Jahres an die Vereinsbosse herangetragen.
Der 56-Jährige begründete seinen unerwarteten Abschied mit fehlender Energie und der Hoffnung auf ein normales Leben. Die Fußballfans müssen sich also wahrscheinlich auf eine längere Pause von Jürgen Klopp einstellen, der seit Jahren immer wieder mit dem Posten des Bundestrainers in Verbindung gebracht wird. Bereits 2015 wechselte der gebürtige Stuttgarter zum FC Liverpool und feierte mit dem Verein große Erfolge.
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Auch Klopps Assistenten verlassen FC Liverpool
Klopp kommt in der Videobotschaft der Reds selbst zu Wort und erklärt sich den Fans mit sehr persönlichen Worten. „Ich verstehe, dass das im Moment ein Schock für viele Leute ist, aber ich kann es erklären“, beginnt der Publikumsliebling und sagte, dass ihm die Energie ausgeht. „Ich weiß, dass ich den Job nicht wieder und wieder und wieder und wieder machen kann. Was ich euch schulde, ist die Wahrheit. Und das ist die Wahrheit!“
„Manager des FC Liverpool zu werden ist ein Märchen. Es ist unmöglich zu planen und schwer zu erreichen“, schwärmte Klopp. „Ich liebe absolut alles an diesem Verein. Aber dass ich diese Entscheidung trotzdem getroffen habe, zeigt, dass ich überzeugt davon bin.“ Neben Klopp werden auch seine beiden Assistenten Pepijn Lijnders, der selbst eine Karriere als Cheftrainer anstrebt, und Peter Krawietz den Verein verlassen.
„Möchte dem normalen Leben nun eine Chance geben“
Klopps Worte deuten auf eine längere Auszeit hin. So sagte der Schwabe: „Ich habe zu lange kein normales Leben mehr geführt. Ich möchte nicht warten, bis ich zu alt dafür bin. Ich möchte dem normalen Leben nun eine Chance geben. Jetzt ist der richtige Moment für mich.“ Mit einem normalen Leben lässt sich der Job als Nationaltrainer, der Klopp schon mehrfach angetragen wurde, nur schwer verbinden.
„Ich habe zu lange kein normales Leben mehr geführt. Ich möchte nicht warten, bis ich zu alt dafür bin. Ich möchte dem normalen Leben nun eine Chance geben. Jetzt ist der richtige Moment für mich.“
Jürgen Klopp
Im September vergangenen Jahres war es wieder soweit, als Hansi Flick vom DFB entlassen wurde und später Julian Nagelsmann den Posten übernahm. Um die Gerüchte um seine Person einzudämmen, ließ Klopp damals über seinen Berater Marc Kosicke ein Zitat verbreiten, das für Klarheit sorgte: „Jürgen hat einen langfristigen Vertrag mit dem FC Liverpool und steht für das Bundestraineramt nicht zur Verfügung.“ Dies ist mit dem heutigen Tag hinfällig geworden. Zudem läuft der DFB-Vertrag von Julian Nagelsmann nur bis nach der Europameisterschaft im Sommer. Sollten entsprechende Ergebnisse ausbleiben, dürften die Spekulationen um einen Bundestrainer Jürgen Klopp also spätestens dann wieder hochkochen.
Klopp prägt Liverpooler Ära
Als erfolgsverwöhnter Trainer kam Jürgen Klopp 2015 in die Premier League und sollte beim Klub von der Anfield Road im Stadtteil Merseyside eine Ära prägen. Nach dem Aufstieg mit dem FSV Mainz in die Bundesliga 2004 und den deutschen Meisterschaften 2011 und 2012 mit Borussia Dortmund kam Klopp nach England und wollte dort weitere Erfolge feiern. Doch es dauerte zunächst, bis der Trainer die Trophäen in die Höhe stemmen konnte. 2016 verlor Klopp mit seinem Team das Finale der Europa League und 2018 das Finale der Champions League.
Stationen von Jürgen Klopp
Doch der Ruhm sollte zurückkehren. Im Juni 2019 setzten sich die Reds die europäische Krone auf und gewannen den Titel in der Champions League. Ein noch größerer Traum ging ein Jahr später in Erfüllung. Nach 30 langen Jahren des Wartens wurde Liverpool englischer Meister. Zudem wurde Klopp in seiner Liverpooler Zeit FIFA-Welttrainer der Jahre 2019 und 2020. In knapp vier Monaten wird diese Zeit vorbei sein – eine zweite Meisterschaft mit den Reds würde seinen Legendenstatus noch einmal vergrößern.
