Mit Horst Hrubesch auf der Bank hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ihr drittes Spiel in der UEFA Women's Nations League 2023/24 gegen Wales souverän mit 5:1 gewonnen.
Fünf Veränderungen gegenüber dem Sieg gegen Island waren teils notwendig, teils erwünscht. Merle Frohms, Alexandra Popp und Sydney Lohmann fielen aus, Lena Lattwein und Jule Brand fanden sich auf der Bank wieder. Die deutschen Damen waren von Beginn an spielbestimmend und erspielten sich frühe Chancen. Meist wurde die kopfballstarke Lea Schüller im Sturmzentrum gesucht, die schließlich in der 25. Minute nach einer Flanke von Sarai Linder das längst überfällige 1:0 erzielte.
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Ausgleich nach erster Torchance
In der Halbzeitpause rieben sich die Zuschauer verwundert die Augen. Mit ihrer ersten Torchance glich die walisische Mannschaft kurz vor dem Pausenpfiff völlig überraschend aus. So ging es mit einem Unentschieden in die Kabinen. Zur zweiten Halbzeit brachte Interimstrainer Hrubesch Sjoeke Nüsken und Linda Dallmann.
Women's Nations League 2023/24
Liga A, Gruppe 3
SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 6 | 4 | 1 | 1 | 14:3 | 11 | 13 |
Dänemark | 6 | 4 | 0 | 2 | 10:6 | 4 | 12 |
Island | 6 | 3 | 0 | 3 | 4:8 | -4 | 9 |
Wales | 6 | 0 | 1 | 5 | 4:15 | -11 | 1 |
Die Münchnerin Dallmann war nur eine Minute später zur Stelle und schlug die entscheidende Flanke auf Schüller, die erneut per Kopf zur Stelle war. Der deutsche Chancenwucher setzte sich auch in der Folgezeit fort, sodass die Partie erst zehn Minuten vor dem Ende entschieden wurde. Nach einem Eckball für die Gastgeberinnen wurde Marina Hegering zu lange festgehalten, was einen Elfmeter für Deutschland zur Folge hatte, den Giulia Gwinn verwandelte.
Erst am Ende fallen die Tore
Das Spiel fand erst in der Schlussphase sein gerechtes Ende. Nüsken brachte den Ball vom Elfmeterpunkt aufs Tor, die walisische Abwehrspielerin Rhiannon Roberts fälschte unhaltbar zum 4:1 ab. Nur zwei Minuten später setzte die eingewechselte Nicole Anyomi den Schlusspunkt: Nach einer verunglückten Flanke von Lena Lattwein landete der Ball bei der Frankfurterin, die nur noch einschieben musste.
„Du musst die Chancen verwerten, dann machen wir uns das Spiel leichter.“
Interims-Damen-Bundestrainer Horst Hrubesch
Bereits am kommenden Dienstag ist die Mannschaft von Horst Hrubesch am vierten Spieltag der Nations League in Island gefordert. Da Dänemark im Parallelspiel die Isländerinnen besiegte, muss Deutschland am Dienstag gewinnen, um noch eine Chance auf die Olympia-Qualifikation zu haben.
Bundestrainer kritisiert Chancenverwertung
Die gut 20.000 Zuschauer in Sinsheim sahen eine gut aufgelegte deutsche Mannschaft, die trotz des am Ende deutlichen Sieges an der Chancenverwertung arbeiten muss. „Wir müssen uns eher belohnen. Wir lassen eine Chance zu, kriegen dann ein Tor. Das darf nicht sein. Du musst die Chancen verwerten, dann machen wir uns das Spiel leichter“, so der 72-Jährige Hrubesch.
„Wir hatten viel Spielfreude und haben uns am Ende mit fünf Toren belohnt.“
Nationalspielerin Svenja Huth
Nationalspielerin Svenja Huth versuchte, die positiven Dinge in den Vordergrund zu rücken: „Im zweiten Durchgang hatten wir vor dem 3:1 schon hochkarätige Chancen. Wir hatten viel Spielfreude und haben uns am Ende mit fünf Toren belohnt.“
Tore:
1:0 Lea Schüller (GER, 25. Minute)
1:1 Ceri Holland (WAL, 42. Minute)
2:1 Lea Schüller (GER, 47. Minute)
3:1 Giulia Gwinn (GER, 80. Minute)
4:1 Rhiannon Roberts, Eigentor (WAL, 86. Minute)
5:1 Nicole Anyomi (GER, 88. Minute)