Dreieinhalb Monate vor der Europameisterschaft in der Schweiz hat Mittelfeldspielerin Lina Magull ihren Rücktritt aus der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bekannt gegeben. Die 30-Jährige, die seit Januar 2024 bei Inter Mailand unter Vertrag steht, verabschiedet sich nach 77 Länderspielen und 22 Toren von der DFB-Elf. „Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, meine Reise mit der Nationalmannschaft zu beenden. Diese Worte auszusprechen, fällt mir unglaublich schwer“, erklärte Magull in einer persönlichen Mitteilung.
Der Abschied fällt der gebürtigen Dortmunderin nicht leicht, schließlich prägte die Fußball-Nationalmannschaft ihre Karriere entscheidend. „Es ist der Abschied von einem Kapitel, das mein Leben in so vieler Hinsicht geprägt hat, voller intensiver Höhen, Herausforderungen, aber auch unvergesslicher und magischer Momente“, schrieb sie in ihrem Instagram-Post, den sie mit „It’s time to say goodbye“ betitelte.
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Lina Magull: EM-Finale 2022 und Olympia 2016 Karriere-Highlights
Lina Magull feierte ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft im Oktober 2015 beim EM-Qualifikationsspiel gegen Russland. Seitdem war sie eine konstante Größe im deutschen Mittelfeld und nahm an zwei Welt- und zwei Europameisterschaften teil. Einer ihrer größten Momente war das EM-Finale 2022 in Wembley, als sie Deutschland mit ihrem Treffer zum 1:1 gegen England in die Verlängerung brachte. Trotz ihrer herausragenden Leistung unterlag die DFB-Elf letztlich mit 1:2.
Auch beim Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro war Magull dabei, wenn auch nur als Ersatzspielerin. Ihre erfolgreiche Karriere begann bereits in der Jugend. 2014 gewann sie mit der U20-Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft. In der Bundesliga stand sie unter anderem beim VfL Wolfsburg, SC Freiburg und FC Bayern München unter Vertrag, wo sie insgesamt fünf deutsche Meistertitel gewann.
„Nun ist der Augenblick gekommen, an dem ich mit Stolz, tiefster Dankbarkeit und einem Herzen voller wunderschöner Erinnerungen loslasse. Ich blicke mit Freude auf die Zukunft des deutschen Frauenfußballs, auf all die talentierten Spielerinnen, die diesen Weg weitergehen werden, um ihre eigene Geschichte zu schreiben.“
Lina Magull
Lina Magull wird am 8. April in Wolfsburg offiziell verabschiedet
Bundestrainer Christian Wück zeigte Verständnis für Magulls Entscheidung: „Sie war über Jahre hinweg ein wichtiger Bestandteil der Frauen-Nationalmannschaft und hat mit ihrer Erfahrung sowie ihrer taktisch versierten und kreativen Spielweise maßgeblich zu den Erfolgen beigetragen.“ Auch DFB-Sportdirektorin Nia Künzer fand lobende Worte: „Unvergessen für mich ist ihr Auftritt beim EM-Finale in Wembley 2022, wo sie dem Spiel mit ihren Fähigkeiten und ihrer Willenskraft den Stempel aufgedrückt hat.“
Steckbrief von Lina Magull
Hombrucher SV (2002-2007) SuS Kaiserau (2008-2009) |
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VfL Wolfsburg (2012-2015) SC Freiburg (2015-2018) FC Bayern München (2018-2024) Inter Mailand (seit 2024) |
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Deutschland U17 (2010-2011) Deutschland U19 (20011-2013) Deutschland U20 (2012-2014) Deutschland (2015-2025) |
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5 x Deutsche Meisterin (2013, 2014, 2021, 2023, 2024) 2 x DFB-Pokal-Siegerin (2013, 2015) Finalist Europameisterschaft 2022 Algarve-Cup-Sieger 2020 U20-Weltmeister 2014 Finalist U20-Weltmeisterschaft 2012 |
Offiziell verabschiedet wird Magull am 8. April im Rahmen des Nations-League-Spiels gegen Schottland in Wolfsburg. „Ich blicke mit Freude auf die Zukunft des deutschen Frauenfußballs, auf all die talentierten Spielerinnen, die diesen Weg weitergehen werden, um ihre eigene Geschichte zu schreiben“, sagte sie in ihrer Mitteilung. Lina Magull will sich nun auf ihr neues Kapitel in Italien bei Inter Mailand konzentrieren, wo sie weiterhin mit Leidenschaft auf dem Fußball-Platz stehen wird.